- Second-Hand
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Ein Gebrauchtwarenladen oder auch Secondhandladen kauft und verkauft gebrauchte Waren, vor allem Kleidung.
Inhaltsverzeichnis
Secondhandläden im engeren Sinn
Traditionell heißen Geschäfte für gebrauchte Bekleidung „Second-Hand-Shop“. Die meisten Läden verfügen nur über eine begrenzte Ladenfläche und finden sich abseits der Hauptgeschäftsstraßen der Innenstädte - seltener sind Secondhandshops für Designerware, wie zum Beispiel das 1970 eröffnete Secondella in Hamburg oder das 2007 in Trier eröffnete Le Fyn.
Verschiedene Secondhandläden, besonders im Bekleidungsbereich, sprechen unterschiedliche Käufergruppen an:
- Liebhaber der Mode bestimmter Jahrzehnte. Die unterschiedlichen Trends hin zu sog. Retro-Mode, „Trash-Style“ und „Second-Hand-Optik“ in den unterschiedlichen subkulturellen Szenen, sowie teilweise auch in der Massenmode lassen die originalen Kleidungsstücke aus den begehrten Jahrzehnten als wertvoller oder authentischer gegenüber den imitierten Retro-Modellen erscheinen.
- Sammler von historischen Kleidungsstücken und Uniformen.
- Experimentierfreudige oder kreative Menschen.
- Menschen mit alternativen, konsumkritischen Lebensvorstellungen, die sich einen eigenen nonkonformen und ihrer Meinung nach unkommerzielleren Bekleidungsstil zusammenstellen wollen. Hier wird häufig eine bewusste Anti-Ästhetik und ein Gammellook gepflegt, der sich dem oberflächlichen Schick konsumfreudiger, konformistischer Menschen bewusst verweigert. Second-Hand-Kleidung mit sichtbaren Gebrauchsspuren kommt dieser Absicht entgegen.
- Finanzschwache Menschen, die aus Kostengründen in Secondhandläden kaufen. Sie bevorzugen meist möglichst aktuelle Kleidung, oft auch ursprünglich teure Markenware, der man nicht ansieht, dass sie gebraucht wurde. Bei dieser Zielgruppe gilt Second-Hand manchmal als Makel.
- Zu einmaligen bzw. seltenen Anlässen nötige, auch für die breite Masse der Bevölkerung kostspielige Kleidung, wie z. B. das Hochzeitskleid oder die Kleidung für die Initiationsriten der Religionen.
Eine besondere Rolle spielen die Kinder-Secondhandläden. Angesichts der hohen Preise und vergleichsweise geringen Benutzungsdauer werden Kinderkleidung, Kinderwagen, Spielzeug u. ä. oft in der Familie oder im Bekanntenkreis weitergegeben. Durch den Geburtenrückgang seit den späten 1960er Jahren und die zunehmende Individualisierung besonders im städtischen Bereich hat sich diese Möglichkeit verringert.
Gebrauchtwarenläden im weiteren Sinne
Seit mehreren Jahrzehnten nennt sich die Branche „An- und Verkauf“, nachdem der Begriff Trödler eine abwertende Note erhalten hatte. Zusätzlich zu ihrem Ladengeschäft beteiligen sich die Gebrauchtwarenhändler (wie andere neben einem Hauptberuf) oft an Flohmärkten.
Antiquariate, die gebrauchte oder vergriffene Bücher und andere Druckwerke an- und verkaufen, gibt es parallel - sie sind als Sonderform des Gebrauchtwarenladens einzustufen. Zeitlich parallel zu den Secondhandläden für gebrauchte Kleidung haben sich entsprechende Geschäfte für Unterhaltungsmedien (Schallplatten, später CDs und Videos sowie Computer- und Konsolenspiele) etabliert.
Gemeinnützige Einrichtungen
Zunehmend betreiben und eröffnen Organisationen wie Diakonie, Caritas, Arbeiterwohlfahrt oder Selbsthilfevereinen Wohnungsloser (wie „motz & co“ in Berlin) gemeinnützige Gebrauchtwarenläden (in der Schweiz oft Brockenhaus oder Brockenstube genannt). Sie erhalten ihre Waren meist kostenlos und haben vorwiegend ehrenamtliche Mitarbeiter. Dadurch können sie ihre Waren günstiger anbieten als gewerbliche Händler, teilweise auch zu nur symbolischen Preisen. Manche solcher Einrichtungen sind regelrechte Gebrauchtwaren-Kaufhäuser mit einer breiten Warenpalette von Kleidung über Bücher, Küchenbedarf und Elektrogeräte bis zu Möbeln.
Verwandte Begriffe
- „Upperwear party“ und „Hand me down“ (zu Hause oder privat Klamotten verkaufen, tauschen oder verschenken)
Siehe auch
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