- Seebach (Adelsgeschlecht)
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Die Familie von Seebach ist ein altes, weit verbreitetes thüringisches Adelsgeschlecht, welches sich nach dem Ort Seebach in Thüringen benannte. Später wurden einige Vertreter in den Freiherren- und Grafenstand erhoben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Familie wird vermutlich mit Ado von Seebach schon zu Zeiten Karls des Großen genannt. Ein Werner von Seebach soll 1039 mit Graf Ludwig dem Bärtigen, dem Stammvater der Thüringer Landgrafen aus dem Geschlecht der Ludowinger, nach Thüringen gekommen sein. Im Jahr 1114 wird ein Bebo von Seebach genannt. Urkundlich erscheint das Geschlecht erstmals 1206 mit Ekkehardus de Sebeke,[1] die Stammreihe beginnt erst 1322 mit dem gräflich-schwarzburgischen Rat Werner von Seebach. Ein Lutz von Seebach soll das Stammhaus bei Langensalza erbaut haben. Ernst von Seebach war von 1326–1336/37 Propst des Stiftes Neumünster in Würzburg. Thilo von Seebach 1404 war Hofmeister am Hofe der Grafen von Schwarzburg.
Wappen
Auf silbernem Schild drei (2:1) rote Seeblätter. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein rot gekleideter bärtiger Mannesrumpf mit spitzer silber gestulpter roter Mütze. Das Wappen ist in den Kirchen von Kammerforst und Kleinfahner im Kirchenfenster verewigt.
Das gleiche Wappenbild, mit leicht veränderter Helmzier (Kleidung und Mütze rot-weiß gestreift) trug das Herzogtum Sachsen-Wittenberg, dass es von den wappengleichen Grafen von Engern und Brehna übernommen hat. Auch der Wittenberger Vorort Seegrehna, 1004 als Grodisti erwähnt, deutet auf diese Verwandtschaftsbeziehung hin.
Persönlichkeiten
- Hans von Seebach (um 1400), Amtmann von Ziegenrück
- Christian von Seebach (1793–1865), Oberforstmeister, Schöpfer des modifizierten Buchenhochwaldbetriebes
- Camillo Freiherr von Seebach (1808–1894), coburgischer und gothaischer Staatsminister
- Albin Graf von Seebach (1811–1884), sächsischer Diplomat
- Karl Albert Ludwig von Seebach (1839–1880), Geologe und Paläontologe
- Nikolaus Graf von Seebach (1854–1930), königlich-sächsischer Kammerherr, wirklicher Geheimer Rat, Generaldirektor der königlichen-musikalischen Kapelle und der Hoftheater und Rittmeister
- Thilo von Seebach (1890–1966), Vizeadmiral
Siehe auch
Grabplatten der von Seebachs auf dem Friedhof von Großfahner
Literatur
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Bd. 8.
- Seebach, Geschlecht Thüringen. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 36, Leipzig 1743, Spalte 1016–125.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XIII, Band 128 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2002, ISSN 0435-2408
- Rüdiger Bier: 1500 Jahre Geschichte und Geschichten der herrschaftlichen Sitze zu Kirchscheidungen und Burgscheidungen, Eigenverlag Rittergut Kirchscheidungen 2009
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden
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