- Segelfluggelände Günterode/Heiligenstadt
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Flugplatz Günterode/Heiligenstadt Kenndaten ICAO-Code ab Sommer 2009 Flugplatztyp Segelfluggelände Koordinaten 51° 24′ 34″ N, 10° 8′ 57″ O51.40944444444410.149166666667363Koordinaten: 51° 24′ 34″ N, 10° 8′ 57″ O 363 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 3 km nördlich von Heilbad Heiligenstadt
2 km westlich von GünterodeStraße A 38, L 1009 Basisdaten Eröffnung 1991 Betreiber Luftsportvereinigung Göttingen (LVG) Fläche 25-30 ha Terminals 2 Hangars Flug-
bewegungen2008: ca. 2500 [1]
(Segel-, Motor- und Geschäftsfliegerei)Start- und Landebahnen 24R/06L 750 m × 30 m Gras 24L/06R 750 m × 15 m Asphalt Der Flugplatz Günterode/Heiligenstadt befindet sich nördlich von der der thüringischen Kreisstadt Heilbad Heiligenstadt bei dem Stadtteil Günterode. Er ist seit 1991 im Besitz der Luftsportvereinigung Göttingen (LVG). 2005 wurde er mit einer 750 m langen Asphaltbahn ausgestattet, die nun auch größeren Privatflugzeugen eine Landung ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Flugplatz Günterode/Heiligenstadt liegt im Landkreis Eichsfeld etwa drei Kilometer nördlich der thüringischen Kreisstadt Heilbad Heiligenstadt, direkt an der A 38. Er wurde auf dem Richteberg in 363 m ü. MSL errichtet.
Geschichte des Flugplatzes
Nutzung zu Zeiten der DDR
Zu Zeiten der Deutsche Demokratische Republik wurde der Flugplatz Günterode als Agrarflugplatz genutzt. Es landeten dort Düngeflugzeuge wie die PZL M-18 und die Z-37, die in der Umgebung Felder aus der Luft düngten, um dort beladen zu werden. Eine Z-37 war in Günterode fest stationiert. Manchmal landeten und starteten dort auch Flugzeuge und Hubschrauber der Nationalen Volksarmee, um Generäle der Grenztruppen abzuholen oder zu bringen. Dafür bot sich der Flugplatz wegen seiner Grenznähe (4 km Luftlinie) an.
Nutzung nach der Wende
Gleich nach der Wende kaufte die Luftsportvereinigung Göttingen das Gelände. Im April 1991 bekam die LVG dann eine vorläufige Fluggenehmigung für das Segelfluggelände Günterode. Die luftrechtliche Zulassung wurde beantragt und Pacht- beziehungsweise Kaufverträge zwischen den Besitzern des Geländes in Günterode und dem Verein wurden geschlossen. Eine unbefristete Genehmigung des Platzes in Günterode wurde im September 1991 erteilt. Es folgte die Aufnahme in den Landesluftsportverband Thüringen des Deutschen Aeroclub und der Beginn der Schulung in Günterode. 1992 wurde die Baugenehmigung für eine Flugzeughalle erteilt. In etwa 8000 Baustunden wurde das Gebäude bis zum Herbst desselben Jahres errichtet. Am 17. Mai 1994 wurde die neue Flugzeughalle offiziell eingeweiht. Es begann ein regelmäßiger Flugbetrieb. Am 10. und 11. September 1994 wurde der erste Flugtag im Eichsfeld ausgetragen und ein fahrbarer Tower wurde gebaut. 1995 wurden weitere Grundstücke um den Flugplatz dazugekauft und 1998 wurde ein neues Benzinlager errichtet und eine zweite Halle an die erste angebaut. Im Jahr 2005 wurde dann eine 750 m lange Asphaltbahn gebaut und 2009 wird ein weiterer Hangar für 3 Geschäftsflugzeuge entstehen [2][3].
Flugbetrieb
Der Flugplatz wird von Luftsportlern (Segelflugzeugen, Ultraleichtflugzeuge, Tragschraubern), Privatfliegern sowie manchmal von Geschäftsfliegern genutzt. Mitunter finden auch Fallschirmsprünge statt. Es ist üblich, dass auf der Asphaltbahn gestartet und auf der Grasbahn gelandet wird. Dies gilt nicht für größere Flugzeuge. Die Segelflugzeuge werden mit dem Schleppflugzeug, einer Morane MS 893a, geschleppt. Windenbetrieb wird nicht durchgeführt.
Flugbetrieb ist meist nur am Wochenende. Im Regelfall finden dann 30 bis 40 Segelflugstarts und ca. 10 bis 15 Motorflugstarts und -landungen (ausgenommen der Schleppstarts) statt [4].
In der Woche starten und landen nur wenige Flugzeuge (Prior Permission Required). Manchmal findet nach Absprache aber auch dann Segelflugbetrieb statt, so beispielsweise während eines zweiwöchigen Fliegerlagers im Sommer.Zulassung
Der Flugplatz ist klassifiziert als Segelfluggelände. Es dürfen Segelflugzeuge und Motorsegler starten und landen. Auch Motorflugzeuge können genehmigt werden. Die Geschäftsflugzeuge (Pilatus PC-12, etc.) besitzen eine Sondergenehmigung zum Landen.
Bis zum Sommer 2009 soll der Flugplatz den Status eines Sonderlandeplatzes bekommen. Im Unterschied zum Segelfluggelände besitzt er dann eine ICAO-Kennung und weiterer Motorflug und der Betrieb von Luftsportgeräten kann erlaubt werden. Bis zu dieser Genehmigung müssen alle Flugzeuge, die in Günterode landen wollen und dort nicht registriert sind, eine Außenstart- und Landegenehmigung bei der Landesluftfahrtbehörde in Weimar einholen.
Flugplatzgegner
Das Vorhaben zur Ausweitung zum Sonderlandeplatz stößt bei Anwohnern der umliegenden Gemeinden auf Kritik, da sie erheblich mehr Flugbewegungen und damit mehr Lärmbelästigung befürchten. Die Lösung für dieses Problem wären Platzrunden, die über unbewohntes Gebiet, weit weg von Ortschaften, führen sollen. Festgeschrieben würde auch, dass der Lärmpegel die bisherige Marke nicht überschreiten darf.[5] Außerdem wird sich die Luftsportvereinigung Göttingen 2009 ein Ultraleichtflugzeug zum Schleppen der Segelflugzeuge anschaffen, welches erheblich leiser ist, als die bisherige Schleppmaschine. Ebenfalls soll im Frühjahr 2009 der Windenbetrieb getestet werden, um herauszufinden, ob es Probleme mit der parallel zum Flugplatz verlaufenden Straße gibt. Die Genehmigung des Windenbetriebes ist in der Genehmigung zum Sonderlandeplatz enthalten.
Infrastruktur
Für die Unterbringung von Luftfahrzeugen stehen keine Hangars zur Verfügung. Flugzeuge können über Nacht im Freien abgestellt werden. Die Kraftstoffarten AvGas und MoGas können getankt werden.
Anfahrt
Zu erreichen ist der Flugplatz über die Autobahnausfahrt "Heilbad Heiligenstadt" der A38, weiter auf der L 1005 Richtung Siemerode. Nach 500 m rechts auf die L 1009 Richtung Günterode.
Anflug
Platzkoordinaten: 51° 24′ 34″ N, 10° 8′ 57″ O
Platzfrequenz (MHz): 122,20
Es gibt z.Z. zwei Platzrunden (mit der Umwidmung zum Sonderlandeplatz werden sich diese wahrscheinlich ändern!)
- Segelflugzeuge: südlich des Platzes
- Motorflugzeuge: nördlich des Platzes, dabei sind Ortschaften zu meiden.
In der näheren Umgebung des Platzes gibt es keine Flugbeschränkungs- oder Sperrgebiete.
Aktuell
Flugplatzfest
Am 5./6.9.2009 findet jeweils ab 10 Uhr auf dem Flugplatz ein großes Flugplatzfest statt.
Unfälle
- Am 22. Juni 2008 wurde eine Fallschirmspringerin bei der Landung von einer Windböe gegen die Flugzeughalle gedrückt. Sie überlebte schwerverletzt den Unfall und wurde mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Göttingen geflogen. Dies war bis jetzt der einzige Unfall mit Personenschaden auf dem Flugplatz.[6]
Geplante Projekte
- Umwidwung zum Sonderlandeplatz
- Bau von einem neuen Hangar für Geschäftsflugzeuge
Einzelnachweise
- ↑ Luftsportvereiniung Göttingen e. V.
- ↑ Chronik der Luftsportvereiniung Göttingen
- ↑ GÜNTERODE: Grünes Licht für zweiten Hangar Aus: Thüringer Allgemeine, 25. Februar 2009
- ↑ Stand der Flugbewegungen: 2009
- ↑ Christian Thiele: Tabuzonen am Himmel festgelegt. In: Thüringische Landeszeitung, 29. Oktober 2008
- ↑ Fallschirmspringerin prallt gegen Giebel Aus: Thüringer Allgemeine, 23. Juni 2008
Weblinks
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