- Serbisches Freiwilligenkorps
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Das Serbische Freiwilligenkorps (serbisch: Српски Добровољачки Корпус/Srpski Dobrovoljački Korpus, abgekürzt: SDK) war eine politische Miliz in Serbien während des Zweiten Weltkrieges. Sie ging aus der faschistischen ZBOR-Bewegung hervor und bot sich den deutschen Besatzern zur Bekämpfung der Aufständischen an.
Im Lauf der Zeit änderte es einige Male seinen Namen: Zunächst hieß es Serbisches Freiwilligen-Kommando (Srpska Dobrovoljačka Komanda), dann Serbisches Freiwilligenkorps (Srpski Dobrovoljacki Korpus) und zuletzt Serbisches Freiwilligen-Korps der SS. Nach dessen ideologischen Führer Dimitrije Ljotić wurde die Truppe auch Ljotićevci genannt.
Inhaltsverzeichnis
Formation
Nach der Besetzung Serbiens durch deutsche Truppen im April 1941 und der Installation einer Kollaborationsregierung unter Premierminister Milan Nedić begann im Juli 1941 in Serbien ein Bürgerkrieg, an dem bewaffnete Formationen des jugoslawischen Widerstandes gegen solche der Kollaboration kämpften.
Anfang September 1941 schlug der serbische Innenminister Mihailo Olćan vor, weitere antikommunistische Einheiten aufzustellen. Am folgenden Tag meldeten sich 234 ZBOR-Mitglieder als erste Freiwillige in die Einheit.
Am 17. September 1941 wurde das Kommando an Oberst Konstantin Mušicki übergeben. Am Anfang bestand die Einheit aus 12 Kompanien mit jeweils 120-150 Soldaten. Die Uniform war grün und die Offiziere waren ähnlich gekleidet wir Offiziere der ehemaligen königlich jugoslawischen Armee oder sie trugen italienische Uniformen.
Für die innere Führung der Truppe war der Journalist Ratko Parežanin und der Begründer der ZBOR Bewegung Dimitrije Ljotić zuständig. Die geistlichen Belange wurden dem serbisch-orthodoxen Priester Aleksa Todorović anvertraut.
Entwicklung der Truppenstärke
- 15. September 1941: 300-400
- 1. November 1941: etwa 2700
- 15. Februar 1942: 3685
- Januar 1943: 4000
- Oktober-November 1943: 5000-6000
- 21. August 1944: 9886
- März 1945: 9000-10000
- Mai 1945: 5000-6000
Aktivitäten
Am 17. September 1941 erlebte die Einheit im Dorf Dražanj nahe Grocka ihre „Feuertaufe“ im Kampf gegen Tito-Partisanen.
Ende Mai 1944 kämpften sie gegen die 2. und 4. Division der Jugoslawischen Partisanen. Daraufhin wurde die beantragte Aufstockung des Serbischen Freiwilligenkorps vom Militärbefehlshaber Südost durch Berlin genehmigt.
Am 21. August 1944 umfassten die fünf Regimenter des SDK eine Truppenstärke von 9.886 Offizieren und Soldaten. Bis zu jenem Zeitpunkt fielen 700 und 1.800 Angehörige des SDK wurden bei Kampfhandlungen verwundet.
Das Ende
Im September 1944 begannen Tito-Partisanen gemeinsam mit der Roten Armee ihre Großoffensive in Serbien. Am 8. Oktober 1944 wurden die Einheiten unter dem Kommando von Major Ilija Mićašević und Major Vojislav Dimitrijević von der Roten Armee und Tito-Partisanen aus dem Gebiet um Belgrad verdrängt. Wenig später folgten die geschlagenen Einheiten von Jovan Dobrosavljević, Vasa Ogrizović und Major Marisav Petrović.
Im Oktober 1944 wurde das Serbische Freiwilligenkorps der SS nach Istrien verlegt, wo es an Kampfhandlungen unter Befehl von HSSuPF Odilo Globocnik teilnahm.
Am 5. Mai 1945 ergaben sich nahe Palmanova nahe Triest zwischen 2400 und 2800 Mann den Briten, die diese, wie auch spätere Gefangene an die Partisanen-Truppen übergaben. Die meisten von ihnen wurden von den Partisanen hingerichtet.
General Mušicki wurde von den Alliierten nach Jugoslawien ausgeliefert. In einem Schauprozess wurde er zusammen mit anderen Kollaborateuren zum Tode verurteilt und anschließend hingerichtet.
Quellen
- Dobrich, Momcilo, Belgrade's Best: The Serbian Volunteer Corps, 1941-1945, Axis Europa Books , 2001, ISBN 1-891227-38-6
- Franz W., Seidler, Die Kollaboration 1939 - 1945, Herbig , ISBN 3-7766-1908-2
Siehe auch
Kategorien:- Serbische Geschichte
- Ausländische Freiwilligeneinheit der Waffen-SS
- Jugoslawische Kollaboration
- Partisanenkrieg im Zweiten Weltkrieg
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