- Palmanova
-
Palmanova Staat: Italien Region: Friaul-Julisch Venetien Provinz: Udine (UD) Koordinaten: 45° 54′ N, 13° 19′ O45.90555555555613.30944444444427Koordinaten: 45° 54′ 20″ N, 13° 18′ 34″ O Höhe: 27 m s.l.m. Fläche: 13 km² Einwohner: 5.453 (31. Dez. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 419 Einw./km² Postleitzahl: 33057 Vorwahl: 0432 ISTAT-Nummer: 030070 Demonym: Palmarini Schutzpatron: Santa Giustina di Padova Website: Palmanova Palmanova ist eine Gemeinde mit 5453 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) in der Region Friaul-Julisch Venetien in der Provinz Udine. Sie wurde am Ende des 16. Jahrhunderts als Planstadt angelegt und ihr typischer sternförmiger Grundriss hat sich bis heute erhalten. Sie hat eine Gemeindefläche von etwa 1300 ha und liegt auf einer Höhe von 27 m s.l.m..
Inhaltsverzeichnis
Lage
Palmanova liegt südlich von Udine unmittelbar neben dem Autobahndreieck der A4 (Venedig-Triest) bzw A23 (Abzweig nach Villach). Die Bahnlinie Udine-Triest/Venedig führt an Palmanova vorbei. Die Entfernung zu Udine beträgt etwa 20 km, zu Venedig etwa 120 km.
Die Nachbargemeinden sind Bagnaria Arsa, Gonars, San Vito al Torre, Santa Maria la Longa, Trivignano Udinese und Visco.
Geschichte
Als Gründungsdatum gilt der 7. Oktober 1593, der 22. Jahrestag des Sieges von Lepanto und der Tag der Hl. Justina von Padua, die zur Schutzheiligen von Palmanova bestimmt wurde. Palmanova war als Festungsstadt der Republik Venedig zum Schutz vor den Türken angelegt. Vor allem aber sollte die Stadt zum wichtigsten Landstützpunkt der Venezianer überhaupt ausgebaut werden – ein Plan, der misslang. Von dieser Absicht zeugt heute nur noch der fast runde riesenhafte Hauptplatz, der für die Kleinstadt völlig überdimensioniert ist.
Später diente die Festung der Verteidigung gegen die Habsburger, die das benachbarte Friaul und Görz beherrschten. Diese Aufgabe erfüllte die Stadt über zweihundert Jahre, ehe sie von Napoleon erobert wurde, der Venetien im Frieden von Campo Formio 1797 Österreich überließ, von 1806–1814 seinem Königreich Italien eingliederte, dann aber endgültig den Österreichern abtreten musste. Die Kapitulation Venedigs wurde in Palmanova unterzeichnet.
1866 fiel Palmanova schließlich an Italien. Im Ersten Weltkrieg war Palmanova wichtiger Stützpunkt der Italiener im Hinterland der Isonzo-Front: entsprechend wurden hier Lazarette und Truppenübungsplätze angelegt. 1960 wurde die Stadt zum Nationaldenkmal erklärt.
Anlage und Sehenswürdigkeiten
Palmanova wurde als Idealstadttypus mit radialem Straßennetz geplant und auch umgesetzt. Besondere Merkmale waren relativ breite regelmäßige Straßen, die dazu dienten, die Soldaten aus dem Zentrum (Exerzierplatz) auf schnellstem Wege an die Verteidigungsanlagen (Stadtmauer) zu befördern. Im Zentrum wohnten die befehlshabenden Offiziere und drumherum die Liniensoldaten, entlang der Befestigung die Söldner.
Die drei großen Stadttore Porta Aquileia, Porta Udine und Porta Cividale haben sich erhalten, teilweise sogar mit ihren frühbarocken Vorwerken. Die Tore wurden wohl von Vincenzo Scamozzi, einem renommierten Baumeister aus Vicenza angelegt. Die äußeren drei Festungsringe wurden von innen nach außen angelegt und bilden ein regelmäßiges Neuneck bzw. einen neunzackigen Stern. Der innerste Ring mit dem Flutgraben (fossato) wurde 1593–1620 errichtet, 1665–1683 wurden in die jeweiligen Zwischenräume der neun Bastionen weitere neun (kleinere) Bastionen (so genannte „Ravelins“) eingefügt. Napoleon schließlich erweiterte die Anlage abermals durch den Bau von neun, den älteren Bastionen vorgelagerten, so genannten Lünetten.
Die Stadt beherbergt drei Kirchen: Die kleine Franziskuskirche (um 1600), die im 19. Jahrhundert zwischenzeitlich als Arsenal diente; die Kirche der Geburt der Jungfrau Maria (um 1660 von Franziskanern erbaut), die von den Franzosen in ein Warenlager umgewidmet wurde und seither profaniert ist und die Kathedrale (erbaut 1615–1636) mit einem einschiffigen säulenfreien Innenraum, drei Chorkapellen und vier Seitenaltären.
Außerdem finden sich in Palmanova ein Stadtmuseum und ein Militärmuseum; ein Theater mit einer Front aus sechs Säulen; eine Reihe von Militärbauten (Magazine, Arsenale), sowie, an weiteren Gebäuden: Der Palazzo del Provvedittore Generale (1598), erbaut als Sitz des örtlichen Vertreters der Republik Venedig; die Loggia der Großen Garde; Santo Monte de Pietá mit einer Pieta-Statue vom Ende des 17. Jahrhunderts – das Gebäude diente der Armenversorgung in der Stadt; der Palazzo Del Governatore dell'Armi als Sitz des Militärbefehlshabers der Festung; und schließlich der Palazzo del Ragionato, der Sitz des Schatzmeisters von Palmanova. Das Rathaus der Gemeinde befindet sich an der Piazza Grande.
Weitere Planstädte
Heute ist nur noch bei wenigen barocken Idealstädten die ursprüngliche geometrische Struktur so deutlich erkennbar wie in Palmanova. Vergleichbare Fälle finden sich vor allem in den von Vauban angelegten Festungsstädten (vor allem Neuf-Brisach sowie in der Altstadt von Mannheim und Saarlouis).
Siehe auch: Planstadt, Idealstadt
Söhne und Töchter der Stadt
- Giuseppe Bernardino Bison (1762–1844), italienischer Maler
- Ardito Desio (1897–2001), italienischer Entdecker
Literatur
- Roberta Costantini, Fulvio Dell’Agnese, Micol Duca, Antonella Favaro, Monica Nicoli, Alessio Pasian: Friuli-Venezia Giulia. I luoghi dell’arte, S. 224-225; Bruno Fachin Editore, Triest
Weblinks
Commons: Palmanova – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Luftbild mit dem sechseckigen zentralen Hauptplatz
- Plan der Stadt 1598 in Civitates orbis terrarum von Georg Braun und Frans Hogenberg
Einzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
Gemeinden in der Provinz Udine in der Region Friaul-Julisch VenetienAiello del Friuli | Amaro | Ampezzo | Aquileia | Arta Terme | Artegna | Attimis | Bagnaria Arsa | Basiliano | Bertiolo | Bicinicco | Bordano | Buja | Buttrio | Camino al Tagliamento | Campoformido | Campolongo Tapogliano | Carlino | Cassacco | Castions di Strada | Cavazzo Carnico | Cercivento | Cervignano del Friuli | Chiopris-Viscone | Chiusaforte | Cividale del Friuli | Codroipo | Colloredo di Monte Albano | Comeglians | Corno di Rosazzo | Coseano | Dignano | Dogna | Drenchia | Enemonzo | Faedis | Fagagna | Fiumicello | Flaibano | Forgaria nel Friuli | Forni Avoltri | Forni di Sopra | Forni di Sotto | Gemona del Friuli | Gonars | Grimacco | Latisana | Lauco | Lestizza | Lignano Sabbiadoro | Ligosullo | Lusevera | Magnano in Riviera | Majano | Malborghetto Valbruna | Manzano | Marano Lagunare | Martignacco | Mereto di Tomba | Moggio Udinese | Moimacco | Montenars | Mortegliano | Moruzzo | Muzzana del Turgnano | Nimis | Osoppo | Ovaro | Pagnacco | Palazzolo dello Stella | Palmanova | Paluzza | Pasian di Prato | Paularo | Pavia di Udine | Pocenia | Pontebba | Porpetto | Povoletto | Pozzuolo del Friuli | Pradamano | Prato Carnico | Precenicco | Premariacco | Preone | Prepotto | Pulfero | Ragogna | Ravascletto | Raveo | Reana del Rojale | Remanzacco | Resia | Resiutta | Rigolato | Rive d'Arcano | Rivignano | Ronchis | Ruda | San Daniele del Friuli | San Giorgio di Nogaro | San Giovanni al Natisone | San Leonardo | San Pietro al Natisone | San Vito al Torre | San Vito di Fagagna | Santa Maria la Longa | Sauris | Savogna di Cividale | Sedegliano | Socchieve | Stregna | Sutrio | Taipana | Talmassons | Tarcento | Tarvis | Tavagnacco | Teor | Terzo d'Aquileia | Tolmezzo | Torreano | Torviscosa | Trasaghis | Treppo Carnico | Treppo Grande | Tricesimo | Trivignano Udinese | Udine | Varmo | Venzone | Verzegnis | Villa Santina | Villa Vicentina | Visco | Zuglio
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Palmanova — Administration Nom italien Palmanova Pays Italie Région … Wikipédia en Français
Palmanova — Saltar a navegación, búsqueda Bahía de Palma Nova. Palmanova es una localidad turística perteneciente al ayuntamiento español de Calvià, en Mallorca, la más grande de las islas Baleares, España. Es parte del entramado del … Wikipedia Español
Palmanova — Palmanova, Stadt in der Provinz Udine, Italien, in Friaul Julisch Venetien, in der Isonzoebene, 5 400 Einwohner. An dem sechseckigen Platz im Stadtmittelpunkt, von dem die Straßen regelmäßig ausstrahlen, wurde 1615 mit dem Dombau begonnen. … … Universal-Lexikon
Palmanōva — Palmanōva, Distriktshauptstadt und Festung in der ital. Provinz Udine, nahe der österreichischen Grenze, an der Eisenbahn Udine Portogruaro, hat einen Dom mit Marmorfassade, ein Theater, Seidengewinnung und (1901) 3120 (als Gemeinde 4234) Einw. – … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Palmanova — Palmanōva, Ort in Italien, s. Palma 7 … Kleines Konversations-Lexikon
Palmanova — Infobox CityIT img coa = Palmanova.gif image caption=Cathedral of Palmanova official name = Comune di Palmanova region = Friuli Venezia Giulia province = Udine (UD) elevation m = 27 area total km2 = 13 population as of = December 31, 2004… … Wikipedia
Palmanova — Original name in latin Palmanova Name in other language Palmanov, Palmanova, Palme State code IT Continent/City Europe/Rome longitude 45.90639 latitude 13.31194 altitude 30 Population 5340 Date 2012 02 15 … Cities with a population over 1000 database
Palmanova — Sp Palmanovà Ap Palmanova L ŠR Italija … Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė
Palmanova (Mallorca) — Bucht in Palmanova Palmanova ist ein Badeort im Südwesten der spanischen Baleareninsel Mallorca. Palmanova gehört zur Gemeinde Calvià und liegt in der Bucht von Palma, etwa 15 Kilometer westlich von Palma de Mallorca, direkt am Meer. Im Jahr 2008 … Deutsch Wikipedia
Viva Palmanova — (Пальма Нова,Испания) Категория отеля: 4 звездочный отель Адрес: Avenida Cas Saboners … Каталог отелей