- Sevim Dağdelen
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Sevim Dağdelen (* 4. September 1975 in Duisburg) ist eine deutsche Politikerin (Die Linke) türkischer Abstammung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Die Tochter aus der Türkei eingewanderter Eltern gehörte von 1996 bis 1998 dem Landesvorstand der Landesschülervertretung Nordrhein-Westfalen und dem Bundesvorstand der Bundesschülervertretung an und machte 1997 ihr Abitur. Anschließend begann sie ein Studium der Rechtswissenschaft zunächst an der Philipps-Universität Marburg, dann von 2001 bis 2002 an der Universität Adelaide und seit 2002 an der Universität zu Köln.
Von 1993 bis 2001 war sie Mitglied der Bundesjugendkommission der Jugendorganisation der Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DIDF). Seit Februar 2003 gehört sie dem geschäftsführenden DIDF-Bundesvorstand an.
Im März 2005 zählte Sevim Dağdelen zu den Mitbegründern des Bundesverbandes der Migrantinnen in Deutschland.
Sie ist neben ihrem Studium journalistisch für verschiedene türkische und deutsche Publikationen und als Übersetzerin tätig.
Seit 1991 ist Sevim Dağdelen Gewerkschaftsmitglied.
Politik
Seit 2005 ist Sevim Dağdelen Mitglied des Deutschen Bundestages. Sie kandidierte 2005 direkt im Wahlkreis Krefeld II – Wesel II und 2009 im Wahlkreis Bochum I und zog jedesmal über die Landesliste Nordrhein-Westfalen der Linkspartei.PDS in den Bundestag. Sie gehört dem linken Flügel der Partei an.[1]
Dağdelen trat im Dezember 2007 zusammen mit weiteren Abgeordneten der Linken demonstrativ in die Rote Hilfe ein. [2]
Nach der Rede des israelischen Präsidenten Schimon Peres vor dem Bundestag am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus 2010 schloss sie sich, ebenso wie Sahra Wagenknecht und Christine Buchholz, nicht dem stehenden Applaus der übrigen Abgeordneten an. Dağdelen führte als Grund dafür an, dass „Peres seine Rede zur ideologischen Vorbereitung auf einen Krieg gegen den Iran genutzt“ habe, indem er den Iran beschuldige, im Besitz von Nuklearraketen zu sein, und ihn mit Nazideutschland gleichsetze.[3] Das Verhalten der drei Abgeordneten wurde auch von Klaus Lederer und Michael Leutert vom reformorientierten Flügel der Partei scharf kritisiert. [4][5]
2010 lehnte Dağdelen die Einladung des türkischen Premierministers Erdoğan zu einer Veranstaltung der türkischen Regierung nach Istanbul ab, die türkischstämmige Politiker in ihrer neuen Heimat zu mehr politischer Aktivität im Interesse der Türkei ermuntern sollte. Sie bezeichnete solche Versuche der Einflussnahme als „Nebenaußenpolitik“ des türkischen Staates und erklärte: „Daran möchte ich mich nicht beteiligen. Ich finde es bedauerlich und bedenklich, dass dies andere deutsche Politiker offenbar tun.“ [6]
Ehrungen
2007 erhielt sie den Deutsch-Türkischen Freundschaftspreis.
Einzelnachweise
- ↑ Stefan Reinecke: Die Angst der Linken vor der Linken. In: Die tageszeitung. 23. Januar 2010, abgerufen am 10. März 2010.
- ↑ Bundestagsabgeordnete der Fraktion Die.LINKE im Bundestag treten der Roten Hilfe bei. In: www.rote-hilfe.de. 23.Dezember 2007, abgerufen am 1. April 2009.
- ↑ Sevim Dağdelen: Erklaerung zur Rede von Shimon Peres im Bundestag am 27 Januar 2010. In: sevimdagdelen.de. 5. Februar 2010, abgerufen am 10. März 2010.
- ↑ Markus Wehner: Die Zeit der Lügen ist vorbei. In: F.A.S. faz.net, 30. Januar 2010, abgerufen am 10. März 2010. :
- ↑ Stefan Reinecke: Linkspartei zofft sich wegen Israel. In: Die tageszeitung. 2. Februar 2010, abgerufen am 10. März 2010.
- ↑ Aufregung um Treffen in Istanbul – Erdogan umgarnt deutsch-türkische Politiker in: Der Spiegel vom 17.März 2010
Weblinks
Wikinews: Sevim Dagdelen – in den NachrichtenKategorien:- Bundestagsabgeordneter
- Die-Linke-Mitglied
- PDS-Mitglied
- Geboren 1975
- Frau
- Deutscher
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