- Short Stirling
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Short Stirling
Drei Stirlingbomber kurz nach dem StartTyp: Schwerer Bomber Entwurfsland: Vereinigtes Königreich Hersteller: Short Brothers Erstflug: 14. Mai 1939 Indienststellung: 1941 Produktionszeit: 1940 bis 1946 Stückzahl: 2.380 Die Short Stirling, entwickelt vom Flugzeughersteller Short Brothers, war während des Zweiten Weltkrieges neben der Avro Lancaster und der Handley Page Halifax der dritte viermotorige schwere Bomber der Royal Air Force. Von 1940 bis 1946 wurden 2.380 Maschinen verschiedener Versionen hergestellt.
Die Stirling wurde das Opfer der für sie herausgegebenen Spezifikation (B. 12/36) des britischen Luftfahrtministeriums. Um in die bereits vorhandenen Flugzeughangars zu passen, hatte sie Flügel mit nur geringer Flügelspannweite, was zur Folge hatte, dass die Gipfelhöhe sehr bescheiden blieb. Ferner konnte die Stirling zwar eine ansehnliche Gesamtbombenlast (von 6.350 kg) mitführen, aufgrund der Konstruktion des Bombenschachts war die Mitführung von größeren Bomben jedoch nicht möglich. Lediglich Bomben bis zu einem Einzelgewicht von 907 kg konnten untergebracht werden.
Inhaltsverzeichnis
Modelle
Vor dem eigentlichen Prototyp wurde 1938 ein flugfähiges Holzmodell im halben Maßstab gebaut. Der richtige Prototyp (L 7600) flog am 14. Mai 1939. Er verunglückte bei der Landung, doch flog bereits am 3. Dezember 1939 der zweite Prototyp (L 7605). Das erste Serienflugzeug Stirling Mk I absolvierte im Mai 1940 den Erstflug. Die Auslieferungen begannen im August 1940 an die Squadron 7. Die erste Bestellung von 100 Stirling wurde bald erhöht; zur Zeit der München-Krise 1939 waren 1500 Stirling bestellt. Die 1.375 PS Bristol Hercules II der Prototypen wurden durch 1.595-PS-Hercules-XI-Motoren ersetzt.
Zwei Flugzeuge wurden zu Prototypen für eine Version mit 1.600-PS-Wright R-2600-A5B-Motoren umgebaut. Diese Variante ging allerdings nie in Produktion. Die häufigste Version bildeten die Mk III, welche außer Hercules XVI auch einen neueren Rumpfrückenturm aufwiesen. Aus zwei Mk III wurden 1943 Prototypen für die Version Mk IV.
Diese Variante wurde für Fallschirmjägertransporte und als Schleppflugzeug gebaut. Der Mk IV glich dem Mk III, es fehlten ihm allerdings einige Waffenstände, und die Fallschirmjägerversion besaß hinter dem Bombenschacht eine Absprungtür. Die letzte Variante, Mk V, war ein unbewaffnetes Passagier- oder Frachtflugzeug mit einer hinteren Ladetür sowie einer seitlich schwenkbaren Nase, um eine weitere Belademöglichkeit zu schaffen. Short Brothers baute 532 Mk I, 618 Mk III, 450 Mk IV und 160 Mk V. Zusätzlich baute die Austin Motor Company 191 Mk I und 429 Mk II.
Technische Merkmale
Die Short Stirling war bei ihren Besatzungen anfangs nicht sehr beliebt. Das lag an verschiedenen Eigenarten, die so in der Flugboot-Branche üblich waren, bzw. Eigenentwicklungen der Short-Brüder waren. Maßgebliche Ursache der harten Kritik des Flugpersonals an ihrem Flugzeug war wohl, dass die meisten zuvor noch keinen viermotorigen Bomber geflogen waren, ihnen fehlte einfach der Vergleich zu dem, was überhaupt technisch erreichbar war. Einer der Kritikpunkte war, dass die Stirling sich nur mit extremem Kraftaufwand steuern ließ, bei Ausfall eines Motors war ein Weiterflug nur möglich, wenn die Bombenlast unverzüglich abgeworfen wurde.
Short hatte aus aerodynamischen und statischen Gründen auf ein Doppelleitwerk verzichtet. Statt dessen kam eine Eigenentwicklung zum Einsatz: Um die vier Motoren mit einer Hand leicht kontrollierbar zu machen, setzte man eine spezielle hydraulische Schubkontrolle ein, die das Trimmen der Motorenleistung einhändig erleichtern sollte. Probleme durch gerissene Seilzüge sollten vermieden werden, bei Nachlassen der Leistung eines Motors sollte der Differenzialschubregler ein schnelles Umverteilen der Leistung mit einer Hand ermöglichen.
Mit einer Hand an der Steuersäule und einer am Differenzialschubregler sollte der Pilot seine Flugbewegungen noch schneller und effektvoller ausführen können, dies versprach die Wendigkeit und Führigkeit zu erhöhen. Dies verzögerte jedoch die Reaktionszeit der Vergaser. Auch konnte der Pilot schlecht fühlen, ob er "schon am Anschlag" war. Um damit gut umgehen zu können, erforderte es viel Erfahrung.
Ein weiteres Problem erwuchs aus der Konzeption als Schulterdecker: Ein Schulterdecker hat große statische Vorteile, allerdings muss das Fahrwerk sehr hochbeinig ausgeführt werden. Ein einfaches Schwenkfahrwerk reichte nicht aus, und so wurde ein Faltfahrwerk eingebaut. Bei schlechtem Öldruck (aufgrund von Beschädigungen etc.) fuhr das Fahrwerk nicht mehr gegen den Fahrtwind aus. Auch konnte man die Reifen nicht komplett in die Motorgondeln einfahren, aerodynamische Test hatten jedoch gezeigt, dass dies vertretbar war. Um dem Fahrwerk mehr Standfestigkeit zu geben, wählte man einen großen Abstand der Aufhängungen der einzelnen Beine zueinander. Dazu musste auch eine spezielle 3-teilige Fahrwerks-Schacht-Tür entwickelt werden, die zum Teil am Fahrwerk selbst befestigt wurde.
Verwendung
Der erste Kriegseinsatz von Stirlings fand am 10. Februar 1941 bei einem Angriff auf ein Ölvorratslager bei Rotterdam statt. Stirlings nahmen Ende Mai 1942 an dem ersten „Tausend-Bomber-Angriff" auf Köln teil (Operation Millennium). Er erhielt auch als erster britischer Bomber das Bombenzielgerät Oboe für Bombenblindabwurf. Vor ihrer Verwendung für weniger kriegerische Aufgaben dienten viele Stirlings gegen Kriegsende noch zum Legen von Seeminen.
Technische Daten
Kenngröße Daten der Short Stirling Mk.I Im Einsatz 1940 bis 1945 Hersteller Short Bros. Ltd Spannweite 30,22 m Länge 26,32 m Höhe 6,93 m Leergewicht ca. 20.000 kg Startgewicht ca. 27.000 kg Besatzung 7 oder 8 Mann Höchstgeschwindigkeit 416 km/h Dienstgipfelhöhe 6.250 m Normale Reichweite 3.090 km Triebwerke vier 1.590 PS Bristol Hercules XI Doppelsternmotoren Bewaffnung acht 7,7-mm-Browning-MGs, bis zu 6.350 kg Bomben Siehe auch
Weblinks
Commons: Short Stirling – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienFlugzeugtypen des Herstellers Short BrothersKonstruktionsnummern
310 | 330 | 360 | Admiralty Type 3 | Admiralty Type 42 | Admiralty Type 74 | Admiralty Type 81 | Admiralty Type 135 | Admiralty Type 136 | Admiralty Type 166 | Admiralty Type 184 | Admiralty Type 827 | Admiralty Type 830 | L.17 | N.1 | N.2 | N.3 | S.1 | S.2 | S.3 | S.4 | S.5 | S.6 | S.7 | S.8 | S.8/8 | S.10 | S.11 | S.12 | S.14 | S.15 | S.16 | S.17 | S.18 | S.19 | S.20 | S.21 | S.22 | S.23 | S.25 | S.26 | S.27 | S.29 | S.30 | S.31 | S.32 | S.33 | S.35 | S.39 | S.40 | S.41 | S.45 | S.45 Seaford | S.45 Solent | S.47 | SA1 | SA2 | SA4 | SA5 | SA6 | SA9 | SB1 | SB2 | SB3 | SB4 | SB5 | SB6 | SB7 | SC1 | SC5 | SC7 | Type 310 | SC9Namen
Belfast | Short-Wright Biplane | Biplane No.1 | Biplane No.2 | Biplane No.3 | Bomber | Calcutta | Chamois | Cockle | Crusader | Empire | Folder' | G-Class | Gurnard | Kent | KF1 | Knuckleduster | Mercury | Maia | Mussel | Monoplane | Nimbus | Pusher Biplane | Rangoon | Sandringham | Sarafand | Satellite | Scion Senior | Scion | Scylla | Seaford | Sealand | Seamew | Sherpa (C-23) | Sherpa (SB4) | Shetland | Shirl | Shrimp | Silver Streak | Singapore | Skyvan | Solent | Sperrin | Sporting Type Seaplane | Springbok | Stirling | Sturgeon (Doppeldecker) | Sturgeon | Sunderland | Tandem-Twin | Triple-Tractor | Tucano | Valetta
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