- Baden (Achim)
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Baden ist der größte Ortsteil der Stadt Achim im Landkreis Verden. Baden liegt auf einem Geestrücken an der Weser. Um Baden befinden sich weitläufige Moor-, Wald- und Marschflächen. Durch Baden führt zudem der beliebte Weser-Radweg. Der tiefste Punkt Badens befindet sich an der Weser (ca. 7 m NN). Der höchste offizielle Punkt Badens und damit Achims ist der Schraderberg im so genannten Öllager bzw. Stadtwald mit ca. 47 m NN. Eine sich im Nordosten Badens befindliche, ehemalige Mülldeponie übertrifft dies mit ca. 52 m NN.
Inhaltsverzeichnis
Badener Berge
Die Badener Berge befinden sich in der Ortschaft Baden. Die Landschaft ist geprägt von der Wesermarsch im Westen, von Dünenerhebungen von bis zu 40 m und dem Badenermoor im Westen. Bis zum 19. Jahrhundert war das Gebiet nur spärlich besiedelt, und die Menschen lebten vom Kartoffelanbau, von der Schafzucht und den ausgelagerten Fabriken der Stadt Bremen. Heute ist der gesamte Badener Berg mit teils villenartigen Häusern bebaut. An einigen Stellen (so am Haus Hünenburg) ist jedoch noch ein freier Blick über das Wesertal möglich. Dabei reicht die Sicht je nach Wetterlage bis nach Verden im Südosten oder zur Wildeshauser Geest im Süden.
Öllager
Das Badener Öllager ist Teil einer Bunkeranlage aus dem Ersten Weltkrieg. Sie wurde 1917 errichtet. Sie diente als Umschlagplatz für Treibstoff. Es wurden 14 unterirdische Behälter angelegt, die letzten beiden Behälter wurden jedoch wieder verschrottet. Während der Weimarer Republik war das Öllager an Ölfirmen vermietet. Im Rahmen der Remilitarisierung Deutschlands vor dem Zweiten Weltkrieg wurde das Öllager erweitert und ausgebaut (ca. 36 Tanks). Aus dem Zweiten Weltkrieg unversehrt hervorgegangen, wurde das Lager 1956 von den englischen Besatzungstruppen gesprengt.
Das Gebiet blieb jedoch weiter in militärischer Nutzung und wurde zum Standortübungsplatz für die deutsche Bundeswehr. Die zahlreichen Gefechtsübungen und Panzerfahrten hatten einen gravierenden Einfluss auf die Vegetation. Ähnlich anderen Übungsplätzen entstand eine typische Sand-Heiden-Landschaft wie in der Lüneburger Heide.
Mit zunehmender Randbesiedelung der angrenzenden Gemeinde Baden in den 1970er und 1980er Jahren des 20. Jahrhunderts begann zunehmend eine Unratverschleppung in das Wald-Heide-Gebiet. Zu diesem Unrat zählen vor allem Gartenabfälle und Tierfäkalien. Neue Gartenpflanzen sowie Hunde und Katzen löschten Teile der Fauna und Flora in diesem Gebiet aus. Es konnten 151 verschiedene Pflanzenarten im Öllager nachgewiesen werden (Stand 2003 und 2004).
Der Standortübungsplatz und die dazugehörige Steuben-Kaserne wurden zu Beginn des Jahres 2003 geschlossen. Momentan (Stand April 2010) hat ein Investor begonnen, das Gelände umzugestalten. Dabei werden in den Randgebieten des "Öllagers" Wohnbauflächen entwickelt, an einzelnen Stellen auch Gewerbe. Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne wird hingegen vorwiegend Gewerbe angesiedelt, sowie der örtliche Sportverein TSV Uesen und eine private Schule. Im Zuge der Umgestaltung verschwinden Teile der Bewaldung (ca. 10 Prozent). Der restliche Wald wird der Stadt Achim als "Stadtwald" übergeben.
Geschichte
Baden wird erstmals in der Geschichte des Erzbistums Hamburg erwähnt, die vom Bremer Domschreiber Adam von Bremen verfasst wurde. Erzbischof Unwan habe – vermutlich zu Beginn seiner Amtszeit im Jahre 1013 – die Erträge des königlichen Hofes Botegun an die Bremer Geistlichkeit übertragen, als Dank für seine Einsetzung zum Erzbischof.
Die Gemeinde Baden erhielt 1961 ein vom Bremer Graphiker Adolf Höfer gestaltetes Wappen. Es zeigt in von silbernem Flussknie geteiltem Schild oben in Rot ein quer liegenden aufwärts gekehrten silbernen Schlüssel mit viereckigem Vierpass-Schließblatt, unten in Grün ein aus dem Schildrand wachsenden silbernen Pferdekopf. Seit 1972 ist Baden ein Ortsteil der Stadt Achim.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Ort liegt direkt an der Bahnstrecke Wunstorf–Bremen. Der Bahnhof Baden (Kreis Verden) wird von den Regionalbahnen Bremen-Vegesack–Verden bedient. Ab 2011 wird Baden an das Netz der S-Bahn Bremen angebunden.
Baden liegt an der Autobahn A27, Anschlussstelle Achim-Ost.
Einrichtungen
- Badener Grundschule (Holzbaden)
- Badener Kindergarten (Badener Dorfstraße)
Vereine
Der TV Baden, gegründet 1910 ist teilweise namensgebend für die Handballmannschaft SG Achim/Baden, die auch in der 2. Handball-Bundesliga spielte.
Es gibt die Freiwillige Feuerwehr Baden, einen Schützenverein, den Sportverein SV Baden, Gesangsverein, Schulverein u.v.m.
Persönlichkeiten
- Diedrich Westermann, bedeutender deutscher Afrikanist und Ethnologe
- Harm Osmers, Fußballschiedsrichter
- Die Brüder Eduard Nößler, Organist und Chordirigent und Maximilian Nößler, Verlagsbuchhändler und Konsul, erwarben um 1912 Landhäuser in Baden.
Weblinks
53.0033333333339.085Koordinaten: 53° 0′ N, 9° 5′ OKategorien:- Ort im Landkreis Verden
- Achim (Landkreis Verden)
- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Verden)
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