- Sigrid Weigel
-
Sigrid Weigel (* 25. März 1950 in Hamburg) ist eine deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftlerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sigrid Weigel studierte Germanistik, Politologie und Pädagogik in Hamburg. Von 1984 bis 1990 war sie Professorin am Literaturwissenschaftlichen Seminar der Universität Hamburg. Von 1990 bis 1993 im Vorstand des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen, von 1992 bis 1998 Professorin am Deutschen Seminar der Universität Zürich und von 1998 bis 2000 Direktorin des Einstein Forums Potsdam.
Seit 1999 ist Sigrid Weigel Direktorin des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin, Vorstandsvorsitzende der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin und Professorin an der Technischen Universität Berlin.
Ehrungen
- 16. Mai 2007: Verleihung der Ehrendoktorwürde der Katholischen Universität Löwen.
- seit 2009: Ehren-Präsidentin der International Walter Benjamin Society
Veröffentlichungen
Autorin
- Flugschriftenliteratur 1848 in Berlin. Geschichte und Öffentlichkeit einer volkstümlichen Gattung. Dissertation. Universität Hamburg 1977. Stuttgart 1979.
- „Und selbst im Kerker frei…!“ Zur Theorie und Gattungsgeschichte der Gefängnisliteratur 1750–1933. Marburg 1982.
- Die Stimme der Medusa. Schreibweisen in der Gegenwartsliteratur von Frauen. Dülmen-Hiddingsel 1987.
- Topographien der Geschlechter. Kulturgeschichtliche Studien zur Literatur. Reinbek 1990.
- Bilder des kulturellen Gedächtnisses. Beiträge zur Gegenwartsliteratur. Dülmen-Hiddingsel 1994.
- Body- and Image Space. Re-Reading Walter Benjamin. London 1996. (Spanische Übersetzung: Cuerpo, imagen y espacio en Walter Benjamin. Una relectura. Buenos Aires u.a. 1999.)
- Entstellte Ähnlichkeit. Walter Benjamins theoretische Schreibweise. Frankfurt am Main 1997.
- Ingeborg Bachmann. Hinterlassenschaften unter Wahrung des Briefgeheimnisses. Wien 1999.
- Literatur als Voraussetzung der Kulturgeschichte. Schauplätze von Shakespeare bis Benjamin. München 2004.
- Genea-Logik. Generation, Tradition und Evolution zwischen Kultur- und Naturwissenschaften. München 2006.
- Walter Benjamin. Die Kreatur, das Heilige, die Bilder. Frankfurt am Main 2008.
- "Exemplum und Opfer, Blutzeugnis und Schriftzeugnis. Lucretia und Perpetua als Übergangsfiguren in der Kulturgeschichte der Märtyrer", in: Silvia Horsch; Martin Treml (Hg.): Grenzgänger der Religionskulturen. Kulturwissenschaftliche Beiträge zu Gegenwart und Geschichte der Märtyrer (Trajekte). München 2011. S. 25-45.
- "Buchstäblichkeit. Benjamins und Arendts Denken auf den Spuren der Sprache", in: Nicolas Berg (Hg.): Textgelehrte. Literaturwissenschaft und literarisches Wissen im Umkreis der Kritischen Theorie. Göttingen 2011 (im Druck).
Herausgeberin
- Leib- und Bildraum. Lektüren nach Benjamin. Köln u.a. 1992.
- Flaschenpost und Postkarte. Korrespondenzen zwischen Kritischer Theorie und Poststrukturalismus. Köln u.a. 1995.
- Genealogie und Genetik. Schnittstellen zwischen Biologie und Kulturgeschichte. Berlin 2002.
- Märtyrer-Portraits. Von Opfertod, Blutzeugen und heiligen Kriegern. Paderborn 2007.
- Stéphane Mosès: Momentaufnahmen – Instantanés. Deutsch und französisch, mit Übers. aus dem Franz. von Dirk Naguschewski und Clemens Härle. Berlin 2010.
- Heine und Freud. Die Enden der Literatur und die Anfänge der Kulturwissenschaft. Berlin 2010.
Mitherausgeberin
- Ingeborg Bachmann und Paul Celan – Poetische Korrespondenzen. Gemeinsam mit Bernhard Böschenstein. Frankfurt am Main 1997.
- Lesbarkeit der Kultur. Literaturwissenschaft zwischen Kulturtechnik und Ethnographie. Gemeinsam mit Gerhard Neumann. München 2000.
- Gershom Scholem. Literatur und Rhetorik. Gemeinsam mit Stéphane Mosès. Köln u.a. 2000.
- Gedächtnis, Geld und Gesetz. Zum Umgang mit der Vergangenheit des Zweiten Weltkrieges. Gemeinsam mit Jakob Tanner) Zürich 2002.
- Zwischen Rauschen und Offenbarung. Zur Kultur- und Mediengeschichte der Stimme. Gemeinsam mit Friedrich Kittler u. Thomas Macho. Berlin 2002.
- „Der liebe Gott steckt im Detail“. Mikrostrukturen des Wissens. Gemeinsam mit Thomas Macho und Wolfgang Schäffner. München 2003.
- Generation. Zur Genealogie des Konzepts – Konzepte von Genealogie. Gemeinsam mit Ohad Parnes, Ulrike Vedder u. Stefan Willer. München 2005.
- „fülle der combination“. Literaturforschung und Wissenschaftsgeschichte. Gemeinsam mit Bernhard Dotzler. München 2005.
- Aby Warburg. Werke in einem Band. Gemeinsam mit Martin Treml u. Perdita Ladwig. Suhrkamp, Berlin 2010 ISBN 978-3-518-58531-3
- Grundordnungen. Geographie, Religion und Gesetz. Gemeinsam mit Zaal Andronikashvili. Berlin 2011 (in Vorbereitung).
Weblinks
- Literatur von und über Sigrid Weigel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sigrid Weigel am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL)
- Sigrid Weigel an der TU Berlin
- S. W.: Les images, acteurs majeurs de la connaissance. À propos de la poiesis et de l’episteme des images langagières et visuelles. in Online-Zs. Trivium, # 1, 2008. Dieser Essay nur in frz. Sprache
- Sigrid Weigel: "Das schwere Erbe deiner Väter. Traditionsvergessen in Zeiten der Beschleunigung: Nachhaltigkeit braucht ein historisches Gedächtnis", Tagesspiegel, 21. Juli 2010.
Kategorien:- Literaturwissenschaftler
- Hochschullehrer (Technische Universität Berlin)
- Deutscher
- Geboren 1950
- Frau
Wikimedia Foundation.