- Simon Pauli der Jüngere
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Simon Pauli (der Jüngere) (auch dänisch Simon Paulli, * 6. Dezember 1603 in Rostock; † 13. April 1680 in Kopenhagen) war ein deutscher Arzt im Dienst der dänischen Könige Christian IV. und Friedrich III.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Simon Pauli war der Enkel des Rostocker Superintendenten Simon Pauli des Älteren und Sohn des Rostocker Medizinprofessors und zeitweiligen Rektors (1596) der Universität Heinrich Pauli (1565-1610), der 1604 als Leibarzt der Königinwitwe Sophie nach Nykøbing ging.
Simon Pauli studierte Medizin in Rostock, Leiden und Paris. Nach einer Reise nach England schloss er seine Studien in Wittenberg ab und wurde hier 1630 zum Doktor der Medizin promoviert. Er praktizierte in Rostock und Lübeck und lehrte von 1634 bis 1639 als Professor an der Rostocker Universität. 1639 wurde er als Professor für Anatomie, Chirurgie und Botanik an die Universität Kopenhagen berufen. Hier richtete er 1645 erstmals ein Theatrum Anatomicum ein. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Joel Langelott und Niels Stensen.
Im Auftrag von König Christian IV. gab er ein Kräuterbuch mit dem Titel Flora Danica heraus - ein Vorläufer des 100 Jahre jüngeren Tafelwerks Flora Danica. Nach der Thronübernahme von Friedrich III. wollte dieser Thomas Bartholin mit der Professur betrauen. Zum Ausgleich ernannte er Paulli zum Leibarzt und verschaffte ihm mit einer Prälatur in Aarhus eine Sinekure.
Pauli schrieb als einer der ersten über die medizinischen Wirkungen von Tabak und Tee. Dabei vertrat er allerdings die bald widerlegte These, dass der Teestrauch mit dem europäischen Gagelstrauch identisch sei.
Von Paulis Söhnen wurde Jacob Henrik (1637-1702; 1698 nobil. von Rosenschild(t)-Paulyn[1]) Anatom und Diplomat in dänischen Diensten, Daniel (1640-1684) Buchhändler und Verleger in Kopenhagen[2], Simon Buchdrucker und Verleger in Straßburg, und ein weiterer Sohn, Olliger (Holger) Pauli (1644-1714), wurde nach zunächst erfolgreicher wirtschaftlicher Tätigkeit bei der Dänischen Ostindien-Kompanie ein extrem-pietistischer Publizist.
Ehrentaxon
Carl von Linné benannte Pauli zu Ehren eine Gattung der Seifenbaumgewächse Paullinia.[3][4]
Werke
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Caltha palustris in der Flora Danica 1648
- Quadripartitum Botanicum, de Simplicium Medicamentorum Facultatibus Rostock 1639, erweiterte Neuauflage Straßburg: Paulli 1667-1668.
- Flora Danica det er: Dansk Urtebog: Udi huilcken, efter hans Kongl: Mayst... Christiani IV... skriftlig Befalning til Facultatem Medicam, udi det Kongelig Universiteet Kiøbenhafn, icke alleeniste Urternis Historiske Beskrifvelse, Krafters oc Virkninger, med zijrligste Figurer andragis: Men endocsaa Lægedomme til alle Siugdomme gafulige, korteligen oc klarligen antegnis: Saa at den er baade en Urtebog oc Lægebog / med største Flijd oc Umage elaborerit af Simone Paulli 1648
- De Abusu Tabaci Americanorum Veteri, Et Herbæ Thee Asiaticorum in Europa Novo. Straßburg: Paulli 1665 [5]
- Anatomisch- und Medicinisches Bedencken über ein Königliches Reit-Pferd so Anatomischer Kunst nach zerlegt worden, den 11. Christ-Monats 1671: welchem hinbeigefügt desselben wolmeinender Raht wie man [negst Göttlicher Gnade, vermittelst der Anatomey] den Menschen vom Schlage und denen nachbleibenden Verlähmnissen, weit besser, als unsre Vorfahren curiren könne. 1672
Quellenhinweise
- ↑ Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil 2,3: Estland, Bd.:3, Görlitz, 1930, s.19
- ↑ Daniel Paulli in der dänischen Wikipedia
- ↑ Carl von Linné: Critica Botanica. Leiden 1737, S. 94
- ↑ Carl von Linné: Genera Plantarum. Leiden 1742, S. 170
- ↑ Digitalisat der englischen Ausgabe 1746: A Treatise on Tobacco, Tea, Coffee, and Chocolate.
Weblinks
- Druckschriften von und über Simon Pauli der Jüngere im VD 17
- Literatur über Simon Pauli der Jüngere in der Landesbibliographie MV
- Karl Ernst Hermann Krause: Pauli, Simon (Mediziner). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 274.
- Wolfgang Michel: Ein Ostindianisches Sendschreiben - Andreas Cleyers Brief an Sebastian Scheffer vom 20. Dezember 1683. In: Dokufutsu Bungaku Kenkyu, No.41 (Fukoka, August 1991), pp.15 - 98. - wohl aus dem Nachlass Paullis, mit Hinweisen zum Tee-Buch Paullis
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