Simonswälder Tal

Simonswälder Tal
Simonswälder Tal
Obersimonswald (um 450 m), zwischen Hornkopf (1121 m, links) und Obereck (1177 m, rechts), im Vordergrund rechts das Zweribachwerk

Obersimonswald (um 450 m), zwischen Hornkopf (1121 m, links) und Obereck (1177 m, rechts), im Vordergrund rechts das Zweribachwerk

Lage Baden-Württemberg, Deutschland
Gebirge Schwarzwald
Geographische Lage 48° 6′ 1″ N, 8° 3′ 21″ O48.1002777777788.0558333333333Koordinaten: 48° 6′ 1″ N, 8° 3′ 21″ O
Simonswälder Tal (Baden-Württemberg)
Simonswälder Tal
Länge 25 km

Das Simonswälder Tal ist ein etwa 25 km langes Seitental der Elz im mittleren Schwarzwald. Der enge obere Talabschnitt wird als Wildgutachtal bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Simonswälder Tal mündet bei Bleibach (Ortsteil von Gutach im Breisgau) nahe Waldkirch aus südöstlicher Richtung kommend in die Elz und wird von der Wilden Gutach durchflossen. Verwaltungsmäßig gehört dieses typische Schwarzwaldtal größtenteils zu den Gemeinden Simonswald und Gütenbach.

Besiedelt sind neben dem Haupttal auch einige der acht Seitentäler (Etters-, Gries- und Nonnenbachtal oder das Haslachsimonswälder Tal), sowie die Hochflächen (Platte, Gütenbach). Zahlreich erhalten sind jahrhundertealte Bauernhöfe, Mühlen (Hexenlochmühle) und Kapellen (Hofrainkapelle, Schmidtbauernkapelle, Kapelle am Eckle), sowie Wegkreuze (Balzer Herrgott).

Der Talraum ist linksseitig flankiert von den Bergen Kandel (1241 m) und Hornkopf (1121 m), sowie rechts von Hörnleberg (907 m), Obereck (1177 m) und Brend (1150 m). Die Talflanken weisen bis 700 Meter hohe Steilhänge auf und sind gegliedert durch kantige Bergrücken, Kare der letzten Eiszeiten, Schluchten und Wasserfälle (Kostgfällschlucht, Teichschlucht, Zweribachwasserfälle, Hirschbachwasserfälle). Große Teile des Tales sind geschützt (Bannwaldgebiet Zweribach, Naturschutzgebiet Kostgefäll, FFH-Gebiet).

Zu weiteren geographischen Angaben siehe Wilde Gutach.

Geschichte

Erstmals urkundliche Erwähnung findet das Simonswälder Tal am 5. August 1178, wobei die Besiedlung sicher schon wesentlich früher begonnen hatte. Die Geschichte und Besiedlung des Simonswälder Tals geht bis in die hochmittelalterliche Zeit der klösterlichen Landnahmen und Waldrodungen zurück, als um 900 auf dem Mauracher Bergle St. Severin als erste christliche Kirche der Region stand. Das Simonswälder Tal gehörte zu den Besitzungen des Frauenklosters St. Margarethen in Waldkirch und bildete mit seinen Siedlungen ein eigenes großes Meiertum, das als Vorläufer der heutigen Gemeinde Simonswald betrachtet werden kann. Historisch belegt soll bereits eine Römerstraße sein, die durch das Kilpachtal über den Schwarzwald bis Rottweil führte.

Namensherkunft

Der Sage nach soll ein Simon vom Walde mit seinem Gefolge hoch zu Ross regelmäßig zu St. Severin zum Gottesdienst gekommen sein. Später erscheint der Sigmannswald erstmals 1178 in einer Urkunde des Klosters St. Margarethen (Waldkirch).

Wirtschaft und Gewerbe

Der Ort Simonswald zählt heute nach der am 1. Januar 1974 freiwilligen Zusammenlegung der einst eigenständigen Orte Unter-, Alt-, Ober- und Haslachsimonswald und Wildgutach rund 3100 Einwohner (Stand Januar 2008) und ist neben Kleinindustrie (Präzisions- und Uhrenbau), Handwerk und Handel vor allem vom Fremdenverkehr abhängig, der in den 1950er Jahren einen rasanten Aufschwung erfuhr. Die landwirtschaftlichen Betriebe leben im Haupt- und Nebenerwerb von der Viehzucht und der Forstwirtschaft. Ackerbau ist nur in den unteren Tallagen in geringem Umfang möglich. Ein Wanderschild im unteren Talbereich „Rebbergweg“ lässt darauf schließen, dass hier früher auch der Weinanbau versucht wurde.

Tourismus und Freizeit

Die Straße durch das Tal ist ein Teil der Deutschen Uhrenstraße, die durch den Schwarzwald von Waldkirch bis Rottweil verläuft.

Für die touristische Vermarktung des Simonswälder Tales und des Elztals wurde der Begriff „ZweiTälerLand“ geschaffen, mit dem die Elztal & Simonswäldertal Tourismus GmbH & Co. KG wirbt. Dazu gehört auch das Verkehrskonzept Konus.

Quellen

  • Rudolf Schiffer: Simonswald. „Das kleine Allgäu im Schwarzwald“. In: REGIO Magazin, Freiburg im Breisgau. JG 10, Nr. 6, Juni 1993, S. 20–23.

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