Wilde Gutach

Wilde Gutach
Wilde Gutach
Blick südwärts in das hier etwa 700 m tiefe Tal der Wilden Gutach, zur Platte mit Hornkopf (rechts) und zum Feldberg am Horizont

Blick südwärts in das hier etwa 700 m tiefe Tal der Wilden Gutach, zur Platte mit Hornkopf (rechts) und zum Feldberg am HorizontVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 23384
Lage Schwarzwald, Baden-Württemberg, Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Elz → Rhein → Nordsee
Quelle Bei Furtwangen (als Heubach)Vorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Quellhöhe 1.065 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung Bei Gutach im Breisgau in die Elz
48.1204833333337.9898083333333284

48° 7′ 14″ N, 7° 59′ 23″ O48.1204833333337.9898083333333284
Mündungshöhe 284 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 781 m
Länge 28,6 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 129,7 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Abflussmenge
am Pegel SimonswaldVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
MQ: 5,2 m³/s
Rechte Nebenflüsse Bregenbach, Teichbach, Kilpenbach, Nonnenbach, Griesbach, Haslachsimonswälder Bach
Linke Nebenflüsse Glaserbach, Zweribach, Ettersbach
Kleinstädte Furtwangen, St. Märgen, Gütenbach, Simonswald und Gutach im Breisgau
Einwohner im Einzugsgebiet etwa 6600

Die Wilde Gutach ist ein Fluss im Hochschwarzwald (Baden-Württemberg).

Inhaltsverzeichnis

Geographie und Geologie

Die Wilde Gutach entsteht durch den Zusammenfluss von Heubach und Glaserbach in der Nähe der Hexenlochmühle bei Dreistegen. Der größere und längere Quellbach, der Heubach, entspringt bei Furtwangen am Osthang des Steinbergs (1141m). Heubach und Wilde Gutach fließen in generell nordwestlicher Richtung zunächst in der eng gewundenen Talschlucht von Wildgutach, dann in gestrecktem Verlauf durch die Talschaft Simonswald mit mehreren Dorfkernen (Simonswälder Tal). Die Wilde Gutach mündet bei Gutach im Breisgau in die hier um knapp ein Drittel kleinere Elz. Inzwischen wird der Begriff Simonswälder Tal für das Tal der Wilden Gutach insgesamt verwendet.

Das Simonswälder Tal wird traditionell dem Mittleren Schwarzwald zugerechnet, es trägt aber so deutlich Züge des Hochschwarzwaldes, dass dem inzwischen die naturräumlichen Gliederungen entsprechend Rechnung tragen.

Typisch für das Landschaftsbild ist der ausgeprägte Gegensatz zwischen dem sogenannten danubischen (einst donaubündigen) Relief mit Plateaus und muldenförmigen, grünlandreichen Hochtälern einerseits und dem rhenanischen (rheinbündigen) Relief andererseits. Die hier scharfkantig geformte Tallandschaft mit Schluchten, Felsgraten und Wasserfällen übersteigt mit ihren den Talboden über 700 m überragenden Steilhängen die vertrauten Dimensionen deutscher Mittelgebirge.

Wie das Höllental ist auch das Simonswälder Tal durch eine schmale und tiefe grabenartige Einsenkung tektonisch bedingt (Wildgutach-Graben), und auch hier ist die Entwässerungsrichtung des oberen Tals dem generellen Südostgefälle in diesem Teil des Schwarzwaldes entgegengerichtet. So beginnt das Tal mit weichen Muldenformen, die in die immer tiefer werdenden Kerben von Wildgutach übergehen, erhält bei Obersimonswald unvermittelt ein breiteres, zunächst U-förmiges Profil und erreicht schließlich zwischen Kandel (1242 m) und Obereck (1177 m), etwa 7 km vor der Mündung ins Elztal, eine Tiefe von über 800 m. Jenseits des verwerfungsbedingt geradlinigen Elztales erstreckt sich nur noch ein wesentlich niedrigeres Bergland mit Höhenunterschieden um 300 m.

Bis auf den isolierten Buntsandstein-Rest des Steinbergs nahe der Quelle ist das Tal der Wilden Gutach von Gneisen in verschiedenen Stadien der Umkristallisation und von Granitporphyren gekennzeichnet. Darauf haben sich saure Braunerden gebildet, an blockreichen Steilhängen oft auch nur Ranker.

Vegetation

Das Vegetationsbild ist durch Bergwälder gekennzeichnet, deren Artzusammensetzung die Standorte von der kollinen bis zur hochmontanen Höhenstufe widerspiegelt. Naturnahe Fichten-Tannen-Buchen-Mischwälder (siehe auch: Waldgesellschaften Mitteleuropas) sind wegen der vielen schwer zu bewirtschaftenden Steilhänge noch in größeren Anteilen als generell im Schwarzwald erhalten. Auf den welligen Hochflächen dominieren Fichtenreinbestände, die jedoch langfristig in naturnähere Artzusammensetzungen überführt werden. Das Tal der Wilden Gutach weist verschiedenartige Extremstandorte auf. Daher stehen große Teile unter Naturschutz. Das Bannwaldgebiet Zweribach ist eines der ältesten Naturwaldreservate in Deutschland.

Sehenswürdigkeiten und Bauwerke

Wirtschaft und Verkehr

Entlang der Wilden Gutach wurde von jeher vor allem Holz produziert und verarbeitet. Typische schwarzwälder Höhenlandwirtschaft war auf die wenigen Hochflächen beschränkt. Die Bergbaubetriebe trugen wesentlich zum großen Holzverbrauch bei. In Simonswald befand sich von 1550 bis 1682 ein Eisenwerk, in dem neben den Erzen aus dem einmündenden Griesbachtal auch Erze aus dem westlich des Kandel gelegenen Suggental verarbeitet wurden[1].

Durch das Simonswälder Tal verlief einer der stärker frequentierten Wege über den Schwarzwald, weshalb auch Fuhrbetriebe, Vorspanndienste und Beherbergung ein Auskommen ermöglichten. Die alte Kilpensteige führte durch das schluchtartige Kilpachtal über den Sattel Alte Eck nach Villingen, die neue, von Robert Gerwig gewagt trassierte Straße verläuft etwas südlicher über Gütenbach und das Neueck. In Gütenbach entwickelte sich Uhren- und Spielzeugherstellung, sowie Maschinenbau. Simonswald ist stark fremdenverkehrsorientiert und zunehmend als Wohnort am Rande des Ballungsraumes Freiburg im Breisgau interessant.

Siehe auch: Simonswälder Tal

Literatur

  • Ekkehard Liehl: Der Hohe Schwarzwald. In: Wanderbücher des Schwarzwaldvereins. Bd. 4, Rombach, Freiburg im Breisgau 1980, ISBN 3-7930-0250-0.
  • Ekkehard Liehl: Oberflächenformen und Landschaftsgeschichte. In: Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (Hrsg.): Breisgau-Hochschwarzwald : Land vom Rhein über den Schwarzwald zur Baar. Schillinger, Freiburg im Breisgau 1980, ISBN 3-89155-049-9, S. 36–52.
  • Fr. Hädrich, et al: Bodenentwicklung und Bodentypen. In: Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (Hrsg.): Breisgau-Hochschwarzwald : Land vom Rhein über den Schwarzwald zur Baar. Schillinger, Freiburg im Breisgau 1980, ISBN 3-89155-049-9, S. 53–71.
  • Bernhard Mohr: Industrie im Schwarzwald. In: Ekkehard Liehl, Wolf Dieter Sick (Hrsg.): Der Schwarzwald. Beiträge zur Landeskunde. Konkordia-GmbH für Druck und Verlag, Bühl (Baden) 1989, ISBN 3-7826-0047-9, S. 427–457.

Einzelnachweise

  1. A. Haasis-Berner: Gold und Silber lieb ich sehr…. Die Geschichte des Bergbaus rund um den Kandel (Elz-, Glotter-, Simonswälder-, und Brettenbachtal). – Waldkircher Heimatbrief 169. Waldkirch im Breisgau, 1998

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