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Six Nations
Sportart Rugby Union Gegründet 1883 Mannschaften 6 Sieger 2011 England Website www.rbs6nations.com Six Nations (dt. Sechs Nationen, im Zusammenhang mit dem Hauptsponsor Royal Bank of Scotland auch RBS Six Nations genannt) ist ein jährlich stattfindendes Turnier in der Sportart Rugby Union, an dem die Nationalmannschaften aus England, Frankreich, Irland, Italien, Schottland und Wales teilnehmen. Der Gewinner des Turniers gilt als inoffizieller Europameister.
Die Ursprünge des Turniers gehen auf das Jahr 1883 zurück, als erstmals die vier home nations England, Irland, Schottland und Wales gegeneinander spielten. Es wurde 1910 mit der Aufnahme Frankreichs zu Five Nations (Fünf Nationen) erweitert. In seiner heutigen Form besteht das Turnier seit 2000, nach der Aufnahme Italiens.
Der Turniersieger wird in fünf Runden nach dem Prinzip jeder gegen jeden ermittelt, wobei das Heimrecht für jede Paarung jährlich wechselt. Für einen Sieg gibt es zwei Punkte, für ein Unentschieden einen Punkt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Rugby-Union-Wettbewerben wird das sonst übliche Bonuspunktesystem nicht angewendet, da die theoretische Möglichkeit besteht, dass das Ergebnis verfälscht wird. So wäre beispielsweise 2002 England Turniersieger nach Punkten geworden, obwohl Frankreich sämtliche Spiele gewann.
Seit 2001 gibt es auch ein Six-Nations-Turnier der Frauen.
Inhaltsverzeichnis
Trophäen
Der Gewinner des Turniers erhält seit 1993 die aus Sterlingsilber bestehende Championship Trophy. Sie wurde von James Brent-Ward entworfen, von acht Londoner Silberschmieden gefertigt und hat einen Wert von 55.000 Pfund. Die Innenseite war ursprünglich ebenfalls aus Silber, erlitt aber wegen des Siegeschampagners Korrosionsschäden und wurde deshalb mit 22-karätigem Gold verkleidet.
Gewinnt eine britische oder die irische Mannschaft gegen die anderen drei home nations, so schafft sie eine Triple Crown. Zwei Mannschaften gelang es, viermal hintereinander einen solchen Erfolg zu erzielen; Wales (1976–1979) und England (1995–1998). Am meisten Triple Crowns (23) hat England gewonnen, gefolgt von Wales mit 18, Schottland mit 10 und Irland mit 9.
Der Sieger des Spiels England gegen Schottland erhält den Calcutta Cup, der Sieger des Spiels England gegen Irland die Millennium Trophy. Frankreich und Italien spielen um die Giuseppe-Garibaldi-Trophäe.
Nicht mit einer Trophäe verbunden, aber äußerst prestigeträchtig für eine Mannschaft ist ein Sieg gegen alle anderen Mannschaften während eines Turniers, ein so genannter Grand Slam. Fünfmal konnte eine Mannschaft zweimal hintereinander alle Spiele gewinnen: Wales (1908/09), England (1913/14, 1923/24, 1991/92) und Frankreich (1997/98). Drei Grand Slams hintereinander hat bisher noch keine Mannschaft geschafft. Rekordhalter ist England mit zwölf Grand Slams, gefolgt von Frankreich und Wales mit je neun, Schottland mit drei und Irland mit zwei Grand Slams. Wales war 2005 die bisher einzige Mannschaft, die den Grand Slam mit mehr Auswärts- als Heimsiegen schaffte. Im Jahr 2003 konnte England als bisher einzige Mannschaft im selben Jahr einen Grand Slam erzielen und die Weltmeisterschaft gewinnen.
Spielorte
Die Spielorte des Six-Nations-Turniers 2011 sind:
England Frankreich Irland Italien Schottland Wales Stadion Twickenham Stadium Stade de France Aviva Stadium Stadio Flaminio Murrayfield Stadium Millennium Stadium Ort London Saint-Denis Dublin Rom Edinburgh Cardiff Kapazität 82.000 80.000 51.700 25.000 67.800 74.500 Hymnen
Obschon God Save the Queen als Nationalhymne des ganzen Vereinigten Königreichs gilt, wird es nur vor Partien mit Beteiligung Englands gespielt. Wales und Schottland besitzen eigene Hymnen. Da die irische Mannschaft sowohl die Republik Irland als auch Nordirland vertritt, wird bei Auswärtsspielen eine eigens zu diesem Zweck geschaffene Hymne und bei Heimspielen in der Republik Irland zusätzlich die Nationalhymne Amhrán na bhFiann gespielt.
- England: God Save the Queen
- Frankreich: La Marseillaise
- Irland: Ireland’s Call
- Italien: Fratelli d'Italia
- Schottland: Flower of Scotland
- Wales: Hen Wlad Fy Nhadau
Geschichte
1871 trafen England und Schottland im allerersten Rugby-Länderspiel aufeinander. Nach zwölf Jahren mit gelegentlichen Freundschaftsspielen fand 1883 die erste Home International Championship statt, an der England, Irland, Schottland und Wales teilnahmen.[1] England wurde erster Turniersieger und auch erster Gewinner der Triple Crown.
1888 und 1889 wurde England aus dem Turnier ausgeschlossen, da der englische Verband sich weigerte, dem International Rugby Board beizutreten und aus diesem Grund boykottiert wurde. Bis 1893 machten England und Schottland den Turniersieg unter sich aus, als Wales zum ersten Mal gewann. Im darauf folgenden Jahr konnte erstmals Irland einen Turniersieg feiern. Wales durfte 1897 und 1898 nicht teilnehmen, da Kapitän Arthur Gould eine finanzielle Anerkennung erhalten hatte und die übrigen Verbände dies als unerlaubten Professionalismus betrachteten. Erst Goulds Rücktritt löste dieses Problem.
Obwohl die walisischen Turniersiege 1908 und 1909 noch in die Home-Nations-Ära fallen, gelten diese als Grand Slams, da die Waliser in beiden Jahren auch Frankreich schlugen. Im Jahr 1910 schufen die Franzosen, die bis dahin vier Mal am Turnier teilgenommen hatten, den Begriff „Five Nations“, der dann offiziellen Status erhielt.[1] England war der erste Turniersieger dieser Ära, Wales im darauf folgenden Jahr der erste Grand-Slam-Sieger. Von 1915 bis 1919, während des Ersten Weltkriegs und der unmittelbaren Nachkriegszeit, konnte das Turnier nicht ausgetragen werden.
Nach dem Turnier von 1931 wurde Frankreich wegen der schleichenden Professionalisierung der Liga und wegen Gewalt auf dem Spielfeld ausgeschlossen. Die Sperre wurde 1939 zwar aufgehoben, doch der Zweite Weltkrieg verhinderte bis 1947 die Austragung des Five-Nations-Turniers. Die Franzosen wurden im Jahr 1954 erstmals Turniersieger. Bis zu den 1970er Jahren entwickelte sich Five Nations zum mit Abstand bedeutendsten Turnier der nördlichen Hemisphäre mit durchwegs ausverkauften Spielen und hohen TV-Einschaltquoten.[1]
Das Turnier von 1972 musste wegen des Nordirlandkonflikts vorzeitig beendet werden, so dass es keinen Sieger gab. Nach dem Blutsonntag in Derry war die britische Botschaft in Dublin von einem aufgebrachten Mob niedergebrannt worden und zahlreiche Spieler hatten Drohbriefe erhalten. Schottland und Wales weigerten sich, zu den noch bevorstehenden Auswärtsspielen in Irland anzutreten und begründeten dies mit der mangelnden Sicherheit.[2] Die darauf folgende Saison endete völlig ausgeglichen; jede Mannschaft gewann und verlor je zweimal, so dass es fünf Sieger gab.
Bis 1993 hatte es für die Siegermannschaft keine Trophäe gegeben, bis zur Schaffung der Five Nations Championship Trophy. Frankreich war die erste Mannschaft, die den neuen Pokal in Empfang nehmen durfte. 1999 war Schottland der letzte Sieger von Five Nations, da das Turnier im Jahr 2000 mit der Aufnahme Italiens zu Six Nations erweitert wurde. Die erste Austragung mit sechs Mannschaften entschied England für sich.
Sieger
TC: Triple Crown
GS: Grand SlamHome International Championship 1883–1909
- 1901: Schottland (TC)
- 1902: Wales (TC)
- 1903: Schottland (TC)
- 1904: Schottland
- 1905: Wales (TC)
- 1906: Wales und Irland
- 1907: Schottland (TC)
- 1908: Wales (GS)
- 1909: Wales (GS)
Five Nations 1910–1931
- 1910: England
- 1911: Wales (GS)
- 1912: England und Irland
- 1913: England (GS)
- 1914: England (GS)
- 1920: England, Schottland, Wales
- 1921: England (GS)
- 1922: Wales
- 1923: England (GS)
- 1924: England (GS)
- 1925: Schottland (GS)
- 1926: Irland und Schottland
- 1927: Irland und Schottland
- 1928: England (GS)
- 1929: Schottland
- 1930: England
- 1931: Wales
Home International Championship 1932–1939
- 1932: England, Irland, Wales
- 1933: Schottland (TC)
- 1934: England (TC)
- 1935: Irland
- 1936: Wales
- 1937: England (TC)
- 1938: Schottland (TC)
- 1939: England, Irland, Wales
Five Nations 1940–1999
- 1947: England und Wales
- 1948: Irland (GS)
- 1949: Irland (TC)
- 1950: Wales (GS)
- 1951: Irland
- 1952: Wales (GS)
- 1953: England
- 1954: England (TC), Frankreich, Wales
- 1955: Frankreich und Wales
- 1956: Wales
- 1957: England (GS)
- 1958: England
- 1959: Frankreich
- 1960: England (TC) und Frankreich
- 1961: Frankreich
- 1962: Frankreich
- 1963: England
- 1964: Schottland und Wales
- 1965: Wales
- 1966: Wales
- 1967: Frankreich
- 1968: Frankreich (GS)
- 1969: Wales (TC)
- 1970: Frankreich und Wales
- 1971: Wales (GS)
- 1972: Turnier abgebrochen
- 1973: England, Frankreich, Irland,
Schottland und Wales - 1974: Irland
- 1975: Wales
- 1976: Wales (GS)
- 1977: Frankreich (GS)
- 1978: Wales (GS)
- 1979: Wales (GS)
- 1980: England (GS)
- 1981: Frankreich (GS)
- 1982: Irland (TC)
- 1983: Frankreich und Irland
- 1984: Schottland (GS)
- 1985: Irland (TC)
- 1986: Frankreich und Schottland
- 1987: Frankreich (GS)
- 1988: Frankreich und Wales (TC)
- 1989: Frankreich
- 1990: Schottland (GS)
- 1991: England (GS)
- 1992: England (GS)
- 1993: Frankreich
- 1994: Wales
- 1995: England (GS)
- 1996: England (TC)
- 1997: Frankreich (GS)
- 1998: Frankreich (GS)
- 1999: Schottland
Six Nations 2000–heute
- 2000: England
- 2001: England
- 2002: Frankreich (GS)
- 2003: England (GS)
- 2004: Frankreich (GS)
- 2005: Wales (GS)
- 2006: Frankreich
- 2007: Frankreich
- 2008: Wales (GS)
- 2009: Irland (GS)
- 2010: Frankreich (GS)
- 2011: England
Erfolgsbilanz
Rekorde
Spiel Turnier Karriere Punkte 35 Jonny Wilkinson (England − Italien, 2001) 89 Jonny Wilkinson (2001) 551 Ronan O’Gara (2000–2011) Versuche 5 G.C. Lindsay (Schottland − Wales, 1887) 8 Cyril Lowe (1914)
Ian Scott Smith (1925)25 Brian O'Driscoll (2000–2011) Erhöhungen 9 Jonny Wilkinson (England − Italien, 2001) 24 Jonny Wilkinson (2001) 81 Jonny Wilkinson (1998–2008) Straftritte 7 Simon Hodgkinson (England − Wales, 1991)
Rob Andrew (England − Schottland, 1995)
Jonny Wilkinson (England − Frankreich, 1999)
Neil Jenkins (Wales − Italien, 2000)
Gérald Merceron (Frankreich − Italien, 2002)
Chris Paterson (Schottland − Wales, 2007)18 Simon Hodgkinson (1991)
Jonny Wilkinson (2000)
Gérald Merceron (2002)99 Ronan O’Gara (2000–2009) Dropgoals 3 Pierre Albaladejo (Frankreich − Irland, 1960)
Jean-Patrick Lescarboura (Frankreich − England, 1985)
Diego Domínguez (Italien − Schottland, 2000)
Neil Jenkins (Wales − Schottland, 2001)5 Guy Camberabero (1967)
Diego Domínguez (2000)
Neil Jenkins (2001)
Jonny Wilkinson (2003)9 Jean-Patrick Lescarboura (1982–1988)
Rob Andrew (1985–1997)
Jonny Wilkinson (1998–2008)Die Turniere im Einzelnen
Home Nations Championship, Five Nations und Six Nations1883 | 1884 | 1885 | 1886 | 1887 | 1888 | 1889 | 1890 | 1891 | 1892 | 1893 | 1894 | 1895 | 1896 | 1897 | 1898 | 1899 | 1900 | 1901 | 1902 | 1903 | 1904 | 1905 | 1906 | 1907 | 1908 | 1909 | 1910 | 1911 | 1912 | 1913 | 1914 | 1920 | 1921 | 1922 | 1923 | 1924 | 1925 | 1926 | 1927 | 1928 | 1929 | 1930 | 1931 | 1932 | 1933 | 1934 | 1935 | 1936 | 1937 | 1938 | 1939 | 1947 | 1948 | 1949 | 1950 | 1951 | 1952 | 1953 | 1954 | 1955 | 1956 | 1957 | 1958 | 1959 | 1960 | 1961 | 1962 | 1963 | 1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | 1969 | 1970 | 1971 | 1972 | 1973 | 1974 | 1975 | 1976 | 1977 | 1978 | 1979 | 1980 | 1981 | 1982 | 1983 | 1984 | 1985 | 1986 | 1987 | 1988 | 1989 | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011
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Six Nations — n. the Five Nations plus the Tuscaroras, constituting a later confederacy of Iroquoian peoples … English World dictionary
Six Nations — noun a league of Iroquois tribes including originally the Mohawk, Oneida, Onondaga, Cayuga and Seneca (the Five Nations); after 1722 they were joined by the Tuscarora (the Six Nations) • Syn: ↑Iroquois League, ↑League of Iroquois, ↑Five Nations • … Useful english dictionary
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Six Nations 2009 — war die zehnte Ausgabe des jährlichen Rugby Union Turniers Six Nations. An fünf Wochenenden zwischen dem 7. Februar und dem 21. März 2009 fanden 15 Spiele statt. Turniersieger wurde Irland, das mit Siegen gegen alle anderen Teilnehmer zum… … Deutsch Wikipedia