- Italienische Rugby-Union-Nationalmannschaft
-
Italien Spitzname(n) Azzurri Verband Federazione Italiana Rugby Trainer Nick Mallett Kapitän Sergio Parisse Meiste Länderspiele
Alessandro Troncon (101)Meiste erzielte Punkte
Diego Dominguez (983)Meiste erzielte Versuche
Marcello Cuttitta (25)Erstes Länderspiel
Spanien 9:0 Italien
(20. Mai 1929)Höchster Sieg
Tschechien 8:104 Italien
(18. Mai 1994)Höchste Niederlage
Südafrika 101:0 Italien
(19. Juni 1999)Weltmeisterschaft
Teilnahmen: 6
Bestes Ergebnis: 2 Vorrundensiege 2003IRB-Kürzel : ITA IRB-Rang : 12. (73.99 Punkte) (Stand: 24. Oktober 2011)[1] Die Italienische Rugby-Union-Nationalmannschaft (auch unter ihrem Spitznamen Azzurri bekannt) vertritt Italien auf internationaler Ebene in der Sportart Rugby Union. Sie nimmt insbesondere an den Weltmeisterschaften und seit dem Jahr 2000 an den Six-Nations-Turnieren teil. Die organisatorische Verantwortung trägt die Federazione Italiana Rugby. Ihre Heimspiele trägt die Mannschaft in der Regel im Stadio Flaminio in Rom aus.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Frühe Jahre
Die Ansicht, Rugby Union in Italien sei im Jahr 1911 von französischen Studenten an der Universität Mailand eingeführt worden, ist weit verbreitet. Richtig ist, dass in Genua lebende Briten das Spiel bereits zwischen 1890 und 1895 ausübten. Das erste nachweisbare Rugby-Union-Spiel in Italien fand 1910 statt; dabei handelte es sich um eine Begegnung zwischen dem Racing Club Paris und Servette Genf, die in Turin ausgetragen wurde. Die Gesellschaft, welche die Partie organisiert hatte, löste sich umgehend wieder auf, doch bald darauf verbreitete sich das Spiel in Mailand. Das erste Spiel, an dem eine italienische Mannschaft beteiligt war, war 1911 die Partie zwischen US Milanese und dem Team aus der französischen Stadt Voiron. Am 25. Juli desselben Jahres wurde ein "Propaganda-Komitee" gegründet, aus dem 1928 die Federazione Italiana Rugby (FIR) entstand.
Die erste italienische Meisterschaft wurde 1929 ausgetragen und im selben Jahr spielte erstmals eine italienische Nationalmannschaft; das Spiel gegen Spanien in Barcelona ging mit 0:9 verloren. Nach der Gründung des internationalen Verbandes FIRA-AER im Jahr 1934 stieg die Beliebtheit von Rugby Union in Italien rasch an, insbesondere in der Lombardei. Der Zweite Weltkrieg unterbrach den Spielbetrieb.
Nach 1945
Nach Kriegsende entwickelte sich Venetien immer stärker zur italienischen Rugby-Hochburg, die Meisterschaft wurde von den Mannschaften aus Padua, Rovigo und Treviso dominiert, weitere Hochburgen waren Parma und L'Aquila. Die Nationalmannschaft nahm regelmäßig an den Europameisterschaften teil, musste sich aber meist Frankreich und Rumänien geschlagen geben. Eine Qualitätssteigerung erfuhr der italienische Rugby in den 1970er Jahren, als zahlreiche ausländische Spieler und Trainer bei italienischen Vereinen tätig waren.
Ab 1980 verfolgte Italien das Ziel, am prestigeträchtigen Five-Nations-Turnier teilzunehmen. Dieses Ziel rückte mit regelmäßig guten Ergebnissen gegen Mannschaften wie Rumänien und Spanien sowie gelegentlichen Siegen gegen Topmannschaften wie Frankreich, Schottland, Wales und Irland immer näher.
1987 nahmen die Italiener erstmals an einer Weltmeisterschaft teil. Bisher konnten sie sich jedes Mal für die Endrunde qualifizieren, doch für das Weiterkommen in das Viertelfinale reichte es noch nie. 1992 und 1996 sicherten sie sich den Europameistertitel. Als der englische Verband, die Rugby Football Union, 1996 einen exklusiven Vertrag mit dem Pay-TV-Sender Sky abschloss, drohte der englischen Nationalmannschaft der Ausschluss aus dem Five-Nations-Turnier. Als Ersatz war Italien vorgesehen. Der Ausschluss konnte abgewendet werden, da ein neuer Vertrag ausgehandelt wurde.
Six Nations
Mit der Aufnahme Italiens wurde das Five-Nations-Turnier im Jahr 2000 zu Six Nations erweitert. Die Italiener gewannen das Auftaktspiel gegen Schottland, den Turniersieger des Vorjahres, mit 34:20. Bei den Turnieren 2001 und 2002 verloren die Italiener sämtliche Spiele, 2003 und 2004 gewannen sie je ein Spiel.
Nach einem weiteren sieglosen Turnier im Jahr 2005 sorgten die Italiener für eine Überraschung, als sie auswärts Argentinien mit 30:29 schlugen. Sie waren damit in diesem Jahr die einzige Six-Nations-Mannschaft, die ein Team aus der südlichen Hemisphäre bezwang. 2007 gewann Italien erstmals zwei Six-Nations-Spiele und erreichte mit dem vierten Schlussrang die bisher beste Platzierung. Bei den beiden folgenden Turnieren wurde man jedoch zwei Mal Letzter, dabei gelang 2008 ein Sieg gegen Schottland.
Länderspiele
Stand: 12. Februar 2011
Land Spiele Gewonnen Verloren Unentschieden Argentinien 17 5 11 1 Australien 13 0 13 0 Barbarians 1 0 1 0 Belgien 2 2 0 0 Bulgarien 1 1 0 0 Cookinseln 1 1 0 0 Deutschland 20 15 4 1 England 17 0 17 0 Fidschi 8 4 4 0 Frankreich 33 2 31 0 Georgien 1 1 0 0 Irland 19 3 16 0 Japan 3 3 0 0 Kanada 6 4 2 0 Kroatien 1 1 0 0 Madagaskar 2 2 0 0 Marokko 8 6 2 0 Namibia 3 1 2 0 Neuseeland 11 0 11 0 Niederlande 4 4 0 0 Pacific Islanders 1 0 1 0 Polen 7 6 1 0 Portugal 12 10 1 1 Rumänien 41 22 16 3 Russland 3 3 0 0 Samoa 3 0 3 0 Schottland 16 6 10 0 Serbien 3 3 0 0 Simbabwe 4 4 0 0 Südafrika 10 0 10 0 Sowjetunion 13 3 9 1 Spanien 27 23 3 1 Tonga 3 2 1 0 Tunesien 3 3 0 0 Tschechien 1 1 0 0 Tschechoslowakei 11 9 1 1 Uruguay 3 3 0 0 Vereinigte Staaten 2 2 0 0 Wales 18 2 15 1 Total 349 155 184 10 Erfolge
Weltmeisterschaften
- Weltmeisterschaft 1987: 1 Sieg in der Vorrunde
- Weltmeisterschaft 1991: 1 Sieg in der Vorrunde
- Weltmeisterschaft 1995: 1 Sieg in der Vorrunde
- Weltmeisterschaft 1999: Vorrunde (kein Sieg)
- Weltmeisterschaft 2003: 2 Siege in der Vorrunde
- Weltmeisterschaft 2007: 2 Siege in der Vorrunde
- Weltmeisterschaft 2011: 2 Siege in der Vorrunde
Europameisterschaften
- Europameister: 1992, 1996
- 2. Rang: 1952, 1954, 1967, 1976, 1982, 1983, 1992
- 3. Rang: 1966, 1970, 1975, 1977, 1980, 1984, 1985
Six Nations
- erstmalige Teilnahme 2000, noch kein Turniersieg
Spieler
Aktueller Kader
Die folgenden Spieler bilden den Kader während der Six Nations 2011:[2]
Bekannte Spieler
- Mauro Bergamasco
- Mirco Bergamasco
- Stefano Bettarello
- Marco Bollesan
- Marco Bortolami
- David Bortolussi
- Gonzalo Canale
- Martin Castrogiovanni
- Carlo Checchinato
- Marcello Cuttitta
- Denis Dallan
- Santiago Dellape
- Diego Domínguez
- Carlo Festuccia
- Ivan Francescato
- Andrea Lo Cicero
- Andrea Masi
- Alessandro Moscardi
- Fabio Ongaro
- Sergio Parisse
- Aaron Persico
- Salvatore Perugini
- Ramiro Pez
- Cristian Stoica
- Alessandro Troncon
- Luigi Troiani
- Paolo Vaccari
Siehe auch
- Rugby Union in Italien
Weblinks
- Federazione Italiana Rugby
- Rugby-Nachrichten auf planetrugby.com
- Spielstatistik von Italien auf rugbydata.com
Einzelnachweise
- ↑ IRB World Rankings - 17 January 2011. In: IRB.com, 24. Oktober 2011. Abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ Burton back in Italy squad. Planet Rugby, 17. Januar 2011, abgerufen am 24. Januar 2011 (englisch).
Rugby-Union-NationalmannschaftenErste Stärkeklasse (First tier)
Argentinien | Australien | England | Frankreich | Irland | Italien | Neuseeland | Schottland | Südafrika | WalesZweite Stärkeklasse (Second tier)
Fidschi | Japan | Kanada | Rumänien | Samoa | Tonga | Vereinigte StaatenDritte Stärkeklasse (Third tier) mit WM-Teilnahme
Elfenbeinküste | Georgien | Namibia | Portugal | Russland | Spanien | Simbabwe | UruguayDritte Stärkeklasse (Third tier) ohne WM-Teilnahme
Ägypten | Algerien | Amerikanisch-Samoa | Andorra | Armenien | Aserbaidschan | Bahamas | Barbados | Belgien | Benin | Bermuda | Bosnien und Herzegowina | Botsuana | Brasilien | Britische Jungferninseln | Brunei | Bulgarien | Burkina Faso | Burundi | Chile | China | Cookinseln | Costa Rica | Dänemark | Deutschland | Dominikanische Republik | El Salvador | Estland | Finnland | Ghana | Griechenland | Guam | Guatemala | Guyana | Hongkong | Indien | Indonesien | Iran | Israel | Jamaika | Jordanien | Kaimaninseln | Kambodscha | Kamerun | Kasachstan | Kenia | Kirgisistan | Kolumbien | Rep. Kongo | Kroatien | Laos | Lettland | Libanon | Libyen | Litauen | Luxemburg | Macao | Madagaskar | Malaysia | Mali | Malta | Marokko | Martinique | Mauretanien | Mauritius | Mayotte | Mexiko | Moldawien | Monaco | Mongolei | Neukaledonien | Niederlande | Niger | Nigeria | Niue | Norwegen | Österreich | Pakistan | Panama | Papua-Neuguinea | Paraguay | Peru | Philippinen | Polen | Réunion | Ruanda | Salomonen | Sambia | Schweden | Schweiz | Senegal | Serbien | Singapur | Slowakei | Slowenien | Sri Lanka | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Südkorea | Swasiland | Tahiti | Taiwan | Tansania | Thailand | Togo | Trinidad und Tobago | Tschechien | Tunesien | Türkei | Turkmenistan | Uganda | Ukraine | Ungarn | Usbekistan | Vanuatu | Venezuela Zypern |Aufgelöste Mannschaften
Arabien | DDR | Jugoslawien | Sowjetunion | Ostafrika | TschechoslowakeiInoffizielle Mannschaften
Australia A | British and Irish Lions | Junior All Blacks | New Zealand Māori | Pacific Islanders
Wikimedia Foundation.