- SkyFS
-
SkyOS
LogoBasisdaten Entwickler Robert Szeleney Sprache(n) multilingual
(u.a. Englisch, Deutsch)Version 5.0 Build 6947
(3. August 2008)Abstammung - Architekturen x86 Größe 404 MB Startmedium Festplatte, Live-CD Lizenz Proprietär Website www.skyos.org SkyOS ist ein im Betastadium befindliches kommerzielles grafisches Betriebssystem für moderne x86-PCs, das größtenteils alleine vom Österreicher Robert Szeleney entwickelt wurde. Eine stabile, für den produktiven Einsatz taugliche Version von SkyOS existiert nicht und die Weiterentwicklung ist laut Szeleney „vorläufig“ eingestellt.[1][2]
Es ist vor allem für den Desktop-Bereich ausgelegt und fokussiert sich so auf Benutzerfreundlichkeit. Es verwendet SkyFS, ein 64-Bit-Journaling-Filesystem, bietet allerdings auch Unterstützung für andere Dateisysteme, wie beispielsweise FAT32 und BFS.Inhaltsverzeichnis
Ziele
SkyOS versucht sich zwischen Windows und Linux zu positionieren, mit dem Hauptziel einer einfachen Benutzung der Grafischen Benutzeroberfläche. Es besitzt zwar eine größtenteils POSIX-kompatible Programmierschnittstelle, versteht sich aber nicht als Unix-Derivat, da es sonst keine Ähnlichkeiten mit Unix besitzt. So ist bei SkyOS die grafische Benutzeroberfläche, die den Namen SkyGI trägt, anders als bei Unix üblich, ein fester Bestandteil des Systems, ähnlich wie bei Windows. Grund dafür ist, wie bei Windows, die einfachere Handhabung des Systems durch den Benutzer, da der Heimbenutzer-Desktop das Einsatzgebiet für SkyOS darstellt.
System
Hardware
Die Hardware-Unterstützung ist an vielen Stellen sehr unvollständig, so werden Technologien wie WLAN oder Bluetooth nicht unterstützt. Unterstützt werden u.a. Drucker (CUPS), CD-Brennen (Cdrtools), ACPI und verschiedene USB-Geräte, unter anderem USB-Massenspeichergeräte, USB-Drucker und USB-Eingabegeräte. Obwohl die meisten Grafikchips von Nvidia, ATI und Intel unterstützt werden, bieten die Treiber keine Unterstützung für die 3D-Funktionen.
Desktop-Konzept
Die Taskleiste befindet sich bei SkyOS oben in der Mitte und verändert ihre Größe je nach Anzahl der offenen Programme. Der Desktop beherbergt ausschließlich Verknüpfungen zu Programmen und Dateien, keine Dateien selbst. SkyOS verwendet keine Workspaces - Programme werden über die Taskleiste oder über die Tastaturkombination Alt+TAB gewechselt. Mithilfe eines Dock-ähnlichen Programms namens Subnecto lassen sich bequem Programme starten. Eine Besonderheit stellen die systemweiten Mausgesten dar, mit denen sich praktisch das gesamte System steuern lässt.
Software
Die meisten Programme sind Portierungen Freier Software von anderen Betriebssystemen, überwiegend aus der Unix-Welt:
- Bildbearbeitung: GIMP und Pixel.
- Internet: Mozilla Firefox, Mozilla Thunderbird, Nvu, Gaim, ein nativer FTP-Client, ein BitTorrent-Client. Außerdem ist ein nativer Jabber-Client in Entwicklung.
- Multimedia: Das native MediaCenter unterstützt eine Vielzahl an Codecs, eine aktuelle Portierung des VLCs ist ebenfalls verfügbar.
- Office: AbiWord und ein Kontaktmanager, der ähnlich wie BeOS Attribute zum Speichern von Informationen verwendet.
- Remote Access: Server und Clients für VNC und Telnet.
- Spiele: Quake, Quake II, Quake III, FooBillard, OpenTTD, ScummVM und etwa 20 kleinere Spiele, die meist auf SDL basieren.
- Außerdem sind unter anderem Compiler und Interpreter für folgende Programmiersprachen vorhanden: C, C++, C#, D, Pascal, Perl, Python, Ruby, Mono. Außerdem sind Toolkits wie SDL und GTK verfügbar.
Die meisten vorhandenen Programme werden bei der Standard-Installation mitgeliefert, weitere Applikationen lassen sich kostenlos über ein Update-Tool namens Software Store installieren.
Multimedia
Das Abspielen von Audio- und Videodateien wird in SkyOS vom Integrated Streaming System (auch ISS genannt) übernommen, mit dem Programmierer das Abspielen einer MP3-Datei mit einer einzigen Codezeile implementieren können. Die Standardanwendung zum Abspielen von Videos und Sounddateien nennt sich MediaCenter, das auch DVDs abspielen kann. Neben dem MediaCenter existiert auch eine aktuelle Portierung des VLC. Außerdem existiert ein Proof of Concept einer SkyOS MediaStation, eine Anwendung ähnlich der Windows XP Media Center Edition.
Services
Services sind im Hintergrund arbeitende Programme. Der Benutzer kann sie im SystemManager aktivieren beziehungsweise deaktivieren und auch einstellen, ob sie beim Booten starten sollen. Momentan existieren knapp 20 solcher Services, hier eine kleine Auswahl der wichtigsten:
- File and Folder Sharing startet und konfiguriert einen Samba-Server.
- Gesture Executor ermöglicht systemweite Mausgesten, um zum Beispiel ein Fenster zu minimieren oder den Desktop anzuzeigen.
- Indexfeeder erstellt einen sich ständig aktualisierenden Suchindex, der Suchergebnisse in Bruchteilen von Sekunden ausgibt.
- Integrated Streaming System, siehe Multimedia.
- Webserver bietet die Möglichkeit, einen HTTP-Server mit wenigen Mausklicks zu starten.
- Weather Service lädt aktuelle Wetterdaten für einen Ort herunter und zeigt sie in der SkyOS-Taskleiste an.
SkyFS
Das SkyOS-Dateisystem SkyFS basiert auf OpenBFS, dem Dateisystem von Haiku, eine Reimplementation vom Be File System. Es ist ein 64-Bit-Journaling-Dateisystem und unterstützt indizierbare Metadaten, was die Suche nach bestimmten Dateien erheblich beschleunigen kann. Außerdem ist es in der Lage, Laufwerke mit einer Größe von bis zu 64 Zettabyte zu verwalten. Die maximale Dateinamenlänge liegt bei 255 Zeichen. Zwar ist SkyFS aufgrund der zahlreichen Veränderungen nicht mehr kompatibel zu BFS, allerdings bietet SkyOS selbst immer noch Unterstützung für das Mounten von BFS-Partitionen.
BranchFS
Das BranchFS ist ein virtuelles Dateisystem und erfüllt eine Reihe an verschiedene Aufgaben:
- Nachdem man ein Filesystem gebrancht hat, kann man jederzeit danach auf den gebranchten Dateistand zurückschalten. Das ist zum Beispiel nützlich, wenn man an kritischen Systemteilen (Treiber, Kernel und ähnliches) arbeitet.
- Es ermöglicht auf Read-Only-Filesysteme, zum Beispiel ISO9660 (CDs), Dateien virtuell anzulegen oder zu verändern - die Änderungen werden dabei auf der Festplatte gespeichert.
- SkyFS-Attribute können auf allen verschiedenen Filesystemen geschrieben werden und auch vom IndexFeeder durchsucht und angelegt werden.
Internationalisierung
Als Betriebssystem, das hauptsächlich für den Desktop-Einsatz gedacht ist, versucht das SkyOS-Team, weite Teile des Betriebssystems zu lokalisieren. Grundlage dafür ist ein systemübergreifendes Lokalisierungssystem. Mittlerweile sind die wichtigsten Teile, zum Beispiel die Installation, in etwa 30 Sprachen, darunter auch Deutsch, übersetzt worden.
Installation
Ähnlich wie in Ubuntu wird das System bei der Installation live von der CD gebootet. Der Desktop wird wie bei einer LiveCD gestartet, alle Programme stehen zur Verfügung - will man eine Installation, so klickt man auf ein Icon am Desktop, das Installationsprogramm wird gestartet. Das System inklusive aller Programme steht während der Installation trotzdem weiterhin zur Verfügung.
Vor- und Nachteile
Während Kritiker vor allem die begrenzte Hardware-Unterstützung bemängeln, argumentieren Anhänger des Betriebssystems mit der hohen Geschwindigkeit, mit der Programme ausgeführt werden, und der Einfachheit des Systems, die vor allem durch ein einziges, zentrales Einstellungs-Programm erreicht wird.
Geschichte
Die erste Version (0.1) erschien im Dezember 1997. Bis Version 3 war SkyOS Open Source, Version 4 war kostenlos, aber Closed Source. Version 5, die seit fast vier Jahren entwickelt wird, wird kommerziell sein. Bis dahin gibt es ein kostenpflichtiges Betatesterprogramm.
Meilensteine der 5.0-Betaphase
Nach dem Release von Beta 9 werden statt der Betanummerierung Buildnummern verwendet.
Version Freigabedatum Updates Beta 1 2. Januar 2004 Neues Installationsprogramm, neue GUI Beta 2 6. Februar 2004 Neues Dateisystem: BFS Beta 4 19. März 2004 GIMP-Portierung Beta 5 9. April 2004 AbiWord-Portierung Beta 7 5. Juli 2004 Mehrbenutzer-Fähigkeiten Beta 8 15. September 2004 Neuer Netzwerk-Stack Beta 8.3 27. Januar 2005 Firefox- und Thunderbird-Portierung Beta 8.5 5. August 2005 Neues Lokalisationssystem und Nvu Beta 9 24. November 2005 Pixel Bildbearbeitung Build 5550 23. März 2006 Mono-Portierung Build 6132 26. Juli 2006 Binärformatwechsel (von PE zu ELF), Upgrade zu GCC 4.1.1 Build 6179 31. August 2006 Quake III, verbesserte Mono-Portierung Build 6669 18. November 2006 USB, Drucker-Unterstützung, SATA-Treiber, CD brennen Build 6753 21. Juni 2007 Neue C++-Programmierschnittstelle, ACPI-Support, neuer Installer, LiveCD möglich Build 6762 3. August 2007 Verbesserter Firefox, neuer Filebrowser Build 6796 8. Oktober 2007 Neu-geschriebenes ISS, neuer Media-Player Build 6814 25. November 2007 Build 6915 4. April 2008 software store Build 6947 3. August 2008 neuer Mail Client und IDE Weblinks
- SkyOS.org Offizielle Website
- Technoids 8 Freies deutschsprachiges PDF-Magazin mit SkyOS Spezial
- Changelog Offizieller und aktueller Changelog
Einzelnachweise
- ↑ Robert Szeleney: SkyOS development is currently halted, 30. Januar 2009, überprüft: 30. Januar 2009
- ↑ Thom Holwerda auf osnews.com: SkyOS chasing butterflies, 30. Januar 2009, überprüft 30. Januar 2009
Wikimedia Foundation.