Sliwen

Sliwen
Sliwen (Сливен)
Wappen von Sliwen Karte von Bulgarien, Position von Sliwen hervorgehoben
Basisdaten
Staat: Bulgarien
Oblast: Sliwen
Einwohner: 99.813 (15. Dezember 2010)
Koordinaten: 42° 41′ N, 26° 19′ O42.68166666666726.318333333333243Koordinaten: 42° 40′ 54″ N, 26° 19′ 6″ O
Höhe: 243 m
Postleitzahl: 8800
Telefonvorwahl: (+359) 044
Kfz-Kennzeichen: CH
Verwaltung
Bürgermeister: Jordan Letschkow
Webpräsenz: www.sliven.bg/

Sliwen [ˈslivɛn] (auch Sliven geschrieben bulgarisch Сливен) ist eine Stadt in Bulgarien mit 99.813 Einwohnern (Dezember 2010) am Fuße der südöstlichen Ausläufer des Balkangebirges gelegen. Die Stadt ist das administrative Zentrum einer gleichnamigen Gemeinde und der gleichnamigen Provinz Sliwen. Sliwen ist nach Sofia und Gabrowo drittgrößtes Textilzentrum des Landes; Industrie- und Garnisonsstadt sowie kultureller Mittelpunkt des Gebietes.

Inhaltsverzeichnis

Geographie und Lage

Nördlich von Sliwen befinden sich die südöstlichen Ausläufer des Balkangebirges, die hier mit der gewaltigen Wand der Sinite kamâni (Blaue Steine) aus Quarzporphyr, ein Kennzeichen der Stadt enden. Dieses Areal mit dem Berggipfel Balgarka wurde 1980 zum Naturpark Sinite Kamani erklärt, das heute eine Fläche von 11.380 km² umfasst.

Bevölkerung

Sliwen hatte Anfang 2007 noch 101.307 Einwohnern und heute nur noch 99.813. Im Vergleich zu anderen bulgarischen Städte, hat die Stadt eine großen Anteil an Sinti und Roma.

Geschichte

Die Stadt wurde erstmalig im Jahre 1153 vom arabischen Reisenden Idrissi erwähnt, aber die Ruinen in ihrer Umgebung zeugen davon, dass diese Gegend schon während der Zeit des Römischen Reiches besiedelt war.

Sliwen war Ende des 18. und im 19. Jahrhundert ein Zentrum des Handwerks und Handels, sowie der bulgarischen Wiedergeburt. 1834 wurde hier die erste Textilfabrik des Landes gegründet. Sie wurde "die Stadt der 100 Wojwoden" genannt, da viele Freiheitskämpfer und Heerführer von hier stammten, so die Woiwoden Chadschi Dimitar (1837-1868) und Panajot Chitow (1830-1918) sowie die Kämpfer für nationale Bildung Sawa Dobroplodni (1820-1894) und Dobri Tschintulow (1823-1886).

1860 wurde das Tschitalischte „Sora“ gegründet, das den Antrieb zur Schaffung eines Theaters gab. Sehenswert sind die alten Häuser mit Holzschnitzereien und die Memorialmuseen.

Sliwen ist in Bulgarien unter der Bezeichnung „Stadt der Winde und Zigeuner“ bekannt. Die geographische Lage ist dergestaltig, dass hier nördliche Winde von mehreren Balkanpässen zusammen treffen. „Zigeuner“ ist ein Hinweis auf den hohen Anteil von Sinti und Roma an der Bevölkerung der Stadt.

Sport

Der OFK Sliwen 2000 stieg in der Saison 2010/11 aus der Ersten in der Zweiten bulgarischen Liga ab.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Julia Kristeva (* 1941), feministische Psychoanalytikerin und Philosophin
  • Jordan Letschkow (* 1967), ehemaliger Fußballnationalspieler und Bürgermeister seit 2003
  • Milena Nikolova (* 1984), Schriftstellerin
  • Anton Pann (1794/1798–1854), Lyriker, Komponist und Musikwissenschaftler

Partnerstädte

Weblinks

 Commons: Sliwen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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