Sol Gabetta

Sol Gabetta
Sol Gabetta, 2009

Sol Gabetta (* 1981 in Villa María) ist eine argentinische Cellistin und Fernsehmoderatorin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sol Gabetta wurde als Tochter französisch-russischer Eltern geboren.[1] Bereits als Kind verblüffte sie durch ihr musikalisches Talent. So sang sie bei der Aufnahmeprüfung für einen musikalischen Kindergarten zur Überraschung der Jury die Melodie des a-Moll-Violinkonzerts von Antonio Vivaldi.

Bereits als Zehnjährige gewann sie einen ersten Wettbewerb in Argentinien und erhielt seitdem diverse Auszeichnungen, unter anderem beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau, den Natalia-Gutman-Preis.

International bekannt wurde sie jedoch durch einen 3. Preis beim ARD-Wettbewerb 1998 in München. 1992 bis 1994 erhielt sie ein Stipendium an der „Escuela Superior de Música Reina Sofía“ in Madrid, anschließend nahm sie das Studium auf, zunächst bei Ivan Monighetti an der Musik-Akademie der Stadt Basel. Ihre Hochschulausbildung schloss sie bei David Geringas an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin mit dem Konzertexamen ab. Bereits während ihres Studiums konzertierte sie mit zahlreichen Orchestern und nahm bei Sony eine vielbeachtete Debüt-CD auf.

2004 erregte sie internationales Aufsehen, als sie bei den Luzerner Festspielen als Gewinnerin des „Crédit Suisse Young Artist Award“ ihr Debüt mit den Wiener Philharmonikern unter Valery Gergiev gab.

Seit Oktober 2005 unterrichtet sie als Assistentin von Ivan Monighetti an der Musik-Akademie in Basel. Sie ist außerdem Initiatorin des Kammermusikfestivals SOLsberg im schweizerischen Olsberg.

Sol Gabetta moderiert seit April 2010 im Wechsel mit Martin Grubinger das sonntägliche Musikmagazin KlickKlack im Bayerischen Fernsehen. [2][3]

Repertoire

Ihr Repertoire umfasst alle wichtigen Werke der Cello-Literatur: von den Beethoven-Sonaten bis zum Elgar-Konzert, von Vivaldi- und Haydn-Konzerten bis zur zeitgenössischen Moderne.

Instrument

Sol Gabetta spielt ein Guadagnini-Cello von 1759, das rund zwei Millionen Euro wert ist (Stipendium von Hans K. Rahn).

Gastauftritte

  • Hamburger Symphoniker unter Andrey Boreyko
  • Orchestre National de Radio France
  • Kremerata Baltica
  • Orchester der Komischen Oper Berlin
  • Tschechische Philharmonie
  • Wiener Kammerphilharmonie
  • Kammerorchester Basel unter Christopher Hogwood, Paul McCreesh u.a.
  • Sinfonieorchester St. Petersburg
  • Münchner Kammerorchester unter Christoph Poppen
  • Sinfonieorchester Basel unter Gilbert Varga
  • Sinfonieorchester Bilbao unter Gilbert Varga
  • Philharmonisches Orchester Buenos Aires
  • Kissinger Sommer
  • Ludwigsburger Schlossfestspiele
  • Musiktage in Hitzacker
  • Salon en Provence und im Perigord
  • Alpenklassik Festival 2007 in Bad Reichenhall mit Baiba und Lauma Skride
  • Münchner Philharmoniker unter Eivind Gullberg Jensen
  • Bremer Meisterkonzerte 2008 mit Bertrand Chamayou
  • Neujahrskonzert 2009 der Jungen Deutschen Philharmonie in der Alten Oper in Frankfurt am Main
  • Beethovenfest 2009 in der Beethovenhalle Bonn
  • "Freitagskonzert" Mai 2010 des hr-Sinfonieorchesters in der Alten Oper Frankfurt am Main

Kritik

Radio Klassik-Magazin, 2001: „Nach dem Konzert wusste man gar nicht mehr, ob man lieber noch einmal Anne-Sophie Mutter oder eben jene Sol Gabetta mit Schuberts a-Moll-Sonate D 821 hören wollte. Musikerinnen wie die 20-jährige Sol trifft man selten. Sie spielte ihr Programm [...] mit großer Hingabe und bravouröser Technik.“

Res Musica, 2005: „Man zögert nicht mehr, sie mit den ganz Großen zu vergleichen.“

Crescendo-Magazin, 2008: „Sie verfügt nicht nur über eine brillante Technik, sie bringt den warmen Ton ihres Cellos zum Singen.“

Badische Zeitung, 15. Juni 2009: „Hingebungsvoll, mit viel Wärme und romantisierendem Duktus gestaltet die Cellistin die weichen Bögen im Adagio-Satz und entfaltet den samtigen, seidenweichen Ton ihres kostbaren Guadagnini-Cellos. Das ist inniger, strömender Cellogesang, bevor es wieder flinkfingrig virtuos in der Griff- und Bogentechnik und mit heftigem Gestus in das Schluss-Allegro geht: ein hitzig durchpulster Haydn, leichtfüßig und leidenschaftlich zugleich, wie es dem Temperament und quecksilbrigen Charme dieser Cellistin entspricht. Das war Haydn explosiv.“

Auszeichnungen

  • 1998 3. Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD
  • 2004 Gewinnerin des „Crédit Suisse Young Artist Award“ bei den Luzerner Festspielen (Debüt mit den Wiener Philharmonikern unter Valery Gergiev).
  • 2007 Echo Klassik als die Instrumentalistin des Jahres
  • 2008 Aargauer Kulturpreis
  • 2009 Echo Klassik für ihre Schostakowitsch-CD als Konzerteinspielung des Jahres (20./21. Jahrhundert)
  • 2009 "Premio Gardel" (wichtigster Musikpreis Argentiniens) für die Schostakowitsch-CD als Klassik-Album des Jahres

Diskografie

  • 2006 „Werke für Cello: Tschaikowski, Saint-Saëns, Ginastera“ (Sony/BMG)
  • 2007 „Il Progetto Vivaldi“ (Sony/BMG)
  • 2008 „Cantabile: Opernarien und Lieder arrangiert fürs Cello“ (RCA Red Seal)
  • 2008 „Dmitri Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 2/Cellosonate“ (RCA Red Seal)
  • 2009 "Hofmann, Haydn, Mozart: Cellokonzerte der Wiener Klassik" (RCA Red Seal)
  • 2010 "Elgar Cello Concerto" (Werke von Elgar, Dvorak, Respighi und Bonus-CD mit Vasks)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sol Gabetta (2009): Biographie. Offizielle Website. Abgerufen am 26. Januar 2010.
  2. KlickKlack: Das andere Musikmagazin. Bayerischer Rundfunk. Abgerufen am 25. Juli 2010.
  3. Ganz nah dran an großen Künstlern. solgabetta.com. Abgerufen am 20. Februar 2010.

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