- Olsberg AG
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AG ist das Kürzel für den Kanton Aargau in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Olsberg zu vermeiden. Olsberg Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Aargau Bezirk: Rheinfelden Gemeindenummer: 4257 Postleitzahl: 4305 Koordinaten: (626067 / 263710)47.523617.784729377Koordinaten: 47° 31′ 25″ N, 7° 47′ 5″ O; CH1903: (626067 / 263710) Höhe: 377 m ü. M. Fläche: 4.68 km² Einwohner: 370 (31. Dezember 2010)[1] Website: www.olsberg.ch Olsberg
Karte Olsberg (schweizerdeutsch: ˈɔlʃ.bəɾɡ)[2] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Rheinfelden des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt im Westen der Region Fricktal, rund drei Kilometer südlich der Grenze zu Deutschland und grenzt an den Kanton Basel-Landschaft.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Dorf liegt im Tal des Violenbachs, in der Übergangszone zwischen dem Tafeljura und der Oberrheinischen Tiefebene. Es ist im doppelter Hinsicht zweigeteilt. Der Bach, der durch das Dorf fliesst, ist gleichzeitig die Kantonsgrenze. Der kleinere Dorfteil im Süden, auch «Ländli» genannt, gehört zur Gemeinde Arisdorf im Kanton Basel-Landschaft. Der nördliche aargauische Dorfteil liegt am Fusse des 469 Meter hohen Schönenbergs. Drei Kilometer südsüdöstlich des Dorfzentrums befindet sich eine Exklave. Diese ist unbewohnt und umfasst einen Teil des Osthangs des Eileten (626 m ü. M.) mit dem Bowald.[3]
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 468 Hektaren, davon sind 277 Hektaren bewaldet und 25 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 571 Metern im Nordwesten der Bowald-Exklave, der tiefste auf 316 Metern am Violenbach.
Nachbargemeinden sind Kaiseraugst im Westen, Rheinfelden im Norden, Magden im Osten und Arisdorf im Süden. Die Exklave grenzt ausserdem an Hersberg und Nusshof.
Geschichte
Die ersten Siedlungsspuren stammen aus der Jungsteinzeit vor etwa 4000 Jahren und wurden auf dem «Hölzli» entdeckt. Während der Römerzeit existierte mindestens ein Gutshof, der die wenige Kilometer entfernte Stadt Augusta Raurica versorgte. Bei Grabungen kamen ein Herd, Keramikstücke und eine Münze zum Vorschein. Bewohnt war das Gebäude von der Mitte des 1. bis mindestens zur zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts.[4] Die Alamannen siedelten sich hier ungefähr im 8. oder 9. Jahrhundert an. Die erste urkundliche Erwähnung von Olsperg erfolgte im Jahr 1236 im Zusammenhang mit der Gründung des Zisterzienserklosters Hortus Dei, dem heutigen Stift Olsberg, das die Geschicke des Dorfes während mehr als fünfhundert Jahren prägte. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Olesbërg und bedeutet «Ölberg», hat also eindeutig einen religiösen Bezug.[2]
Im Mittelalter verlief die Grenze zwischen dem Frickgau und dem Sisgau dem Violenbach entlang. Der grössere Dorfteil im Frickgau gelangte im 10. Jahrhundert zur Grafschaft Rheinfelden, danach im 13. Jahrhundert in den Besitz der Habsburger. Der kleinere Dorfteil im Sisgau gelangte 1461 in den Besitz der Stadt Basel, war bis 1860 eine eigenständige Gemeinde und wurde dann mit Arisdorf fusioniert. Die Habsburger verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Olsberg 1477 wieder unter österreichische Herrschaft.
Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte Olsberg zu Vorderösterreich und lag in der Landschaft Möhlinbach, einer untergeordneten Verwaltungseinheit der Kameralherrschaft Rheinfelden. 1525, während des Bauernkriegs, wurde das Kloster von den Bewohnern Olsbergs und mehrerer Nachbardörfer geplündert und blieb in der Folge bis 1558 verwaist. Im 17. Jahrhundert gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf Olsberg in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Schwedische Truppen plünderten 1632 zweimal das Kloster und suchten auch das Dorf heim. Auch während des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688–1697) zogen fremde Truppen durch die Region.
1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde Olsberg eine Gemeinde im Distrikt Rheinfelden des Kantons Fricktal, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Seit dem 19. Februar 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau.
Nachdem das Kloster bereits 1790 in ein weltliches Damenstift umgewandelt worden war, hob der neu gegründete Kanton Aargau im Jahr 1803 das Kloster endgültig auf und richtete eine höhere Bildungsanstalt für Frauen ein, was damals als sehr fortschrittlich galt. 1846 wurde eine Erziehungsanstalt eingerichtet, die in modernisierter Form bis heute besteht. Zwischen 1900 und 1970 nahm die Bevölkerungszahl Olsbergs um über einen Fünftel ab. Doch dann wandelte sich das Dorf in zunehmendem Masse zu einer beliebten Wohngemeinde, da immer mehr Menschen aus der Region Basel hierher zogen.
Sehenswürdigkeiten
Knapp ein Kilometer westlich des Dorfes befindet sich das Stift Olsberg, ein ehemaliges Zisterzienserinnenkloster, das im Jahr 1236 gegründet und 1803 aufgehoben wurde. Heute dient es als Schulheim für Kinder mit Lern- und Verhaltensschwierigkeiten. Seit 2006 veranstaltet die argentinische Cellistin Sol Gabetta in der Klosterkirche das SOLsberg-Kammermusikfestival.
Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «Unter rot-weiss geschachtem Schildhaupt in Grün weisse Rose.» Das Wappen wurde 1953 eingeführt und erinnert an die Bedeutung, die das Kloster einst innehatte. Das rot-weisse Schildhaupt ist das Symbol des Zisterzienserordens, während die Rose an den «Gottesgarten» erinnert, wie die Nonnen ihr Kloster nannten.[5]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung:[6]
Jahr 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 Einwohner 259 244 230 218 205 265 314 374 370 Am 31. Dezember 2010 lebten 370 Menschen in Olsberg, der Ausländeranteil betrug 10 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 44,3 % reformiert, 22,9 % römisch-katholisch und 10,9 % christkatholisch; 1,1 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 96,3 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 1,6 % Französisch.[7]
Politik und Recht
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Rheinfelden zuständig. Olsberg gehört zum Friedensrichterkreis Rheinfelden.
Mit der Stadt Olsberg im deutschen Hochsauerlandkreis besteht eine Städtepartnerschaft.
Wirtschaft
In Olsberg gibt es gemäss Betriebszählung 2005 rund 110 Arbeitsplätze, davon 35 % in der Landwirtschaft, 10 % im Kleingewerbe und 55 % im Dienstleistungssektor.[8] Der mit Abstand grösste Arbeitgeber ist das Schulheim im Stift Olsberg, Industrie ist keine vorhanden. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den grösseren Gemeinden des Fricktals und in der Agglomeration der Stadt Basel.
Verkehr
Olsberg liegt zwar abseits des Durchgangsverkehrs, ist aber über die Ortsverbindungsstrasse zwischen Magden und Augst leicht zu erreichen. Eine Nebenstrasse führt nach Arisdorf. Dort befindet sich eine Anschlussstelle der Autobahn A2. Die Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch die Postautolinie zwischen Magden und Giebenach, es bestehen Anschlüsse nach Rheinfelden bzw. Pratteln.
Bildung
Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule. Die Realschule und die Sekundarschule können in Magden besucht werden, die Bezirksschule in Rheinfelden. Aufgrund einer interkantonalen Vereinbarung können Jugendliche aus Teilen des Fricktals das Gymnasium in Muttenz (Kanton Basel-Landschaft) absolvieren.
Weblinks
Commons: Olsberg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 28. März 2011
- ↑ a b Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100, Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 337–339.
- ↑ Landeskarte der Schweiz, Blatt 1068, Swisstopo
- ↑ Martin Hartmann, Hans Weber: Die Römer im Aargau. Verlag Sauerländer, Aarau 1985, ISBN 3-7941-2539-8, S. 193.
- ↑ Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 245.
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Rheinfelden, Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Gemeindeporträt, Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Betriebszählung 2005, Statistisches Amt des Kantons Aargau
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