- Sonderbund (Geschichte)
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Der Sonderbund war ein Verteidigungsbündnis der sieben katholischen Schweizer Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis und bestand von 1845 bis 1847.
Ziel des Bündnisses war die Wahrung der Interessen der katholisch, ländlich, konservativ und föderalistisch geprägten Kantone gegen den zunehmenden Einfluss der städtischen, protestantischen und liberalen Kräfte, die eine stärkere Einheit des Staatenbundes Schweiz anstrebten. Direkter Auslöser für die Gründung des Sonderbundes waren die zwei Freischarenzüge von bernischen und aargauischen Freiwilligen gegen den Kanton Luzern, um dort eine liberale Regierung an die Macht zu putschen.
Die Gründung des Sonderbundes verschärfte den Konflikt zwischen den liberalen und konservativen Kräften in der Schweiz erheblich, da er Erinnerungen an frühere katholische Sonderbündnisse wie etwa den Goldenen oder Borromäischen Bund weckte. Ausserdem war nach Paragraph 6 des Bundesvertrages von 1815 die Bildung von Bündnissen unter den Kantonen zum Nachteil anderer Kantone untersagt. («§ 6. Es sollen unter den einzelnen Kantonen keine, dem allgemeinen Bund oder den Rechten anderer Kantone nachtheilige Verbindungen geschlossen werden.») Sobald die Existenz und der Inhalt des anfangs geheim gehaltenen Bündnisses bekannt wurde, beantragte Zürich im Sommer 1846 bei der Tagsatzung, den Sonderbund gemäss Bundesvertrag für aufgelöst zu erklären. Der Antrag erhielt aber erst die erforderliche Mehrheit der Stimmen der Kantone, nachdem im Juli 1847 in Genf und St. Gallen die liberale Partei an die Macht gekommen war. Zusätzlich wurde eine Revision des Bundesvertrages und die Ausweisung des Jesuitenordens aus der Schweiz beschlossen.
Die sieben Sonderbundskantone hofften auf militärische Unterstützung aus dem ebenfalls konservativ gesinnten Österreich und liessen den Konflikt eskalieren. Deshalb entschied sich die Tagsatzung zu Bern am 4. November 1847 zur Anwendung von Waffengewalt. Der Sonderbundskrieg von 1847 endete mit der Niederlage der konservativen Kantone und der Auflösung des Sonderbundes. Eine Intervention ausländischer Mächte wurde durch die inneren Probleme in den führenden konservativen Staaten Österreich und Preussen verhindert. Zu nennen wären etwa die Hungersnot im Winter 1847 (Kartoffelrevolution in Berlin) und die aufkeimenden politischen Unruhen, die zur Märzrevolution 1848 führten.
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