- Kanton Genf
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Republik und Kanton Genf
République et Canton de GenèveWappen Basisdaten Staat: Schweiz Amtssprache: Französisch Hauptort: Genf Beitritt zum Bund: 1815 Kürzel/Kontrollschild: GE ISO 3166-2: CH-GE Kantonshymne: Cé qu’è lainô (inoffiziell) Fläche: 282 km² Einwohner: 464'604[1] (31. August 2011) Bevölkerungsdichte: 1648 Einw. pro km² Ausländeranteil: 39,7 %[1] (31. August 2011) Arbeitslosenquote: 5,6 %[2] (Juli 2011) Website: www.ge.ch Lage des Kantons in der Schweiz Karte des Kantons Gemeinden des Kantons Genf (französisch Genève, italienisch Ginevra, rätoromanisch Genevra), amtlich Republik und Kanton Genf (französisch République et Canton de Genève), ist ein französischsprachiger Kanton im Südwesten der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Der Hauptort ist Genf.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Kanton Genf bildet den südwestlichen Zipfel der Schweiz. Er ist fast völlig von französischem Gebiet umgeben: Seine Grenze zu Frankreich – und dessen Départements Ain und Haute-Savoie – ist 103, die zum Schweizer Kanton Waadt dagegen nur 4,5 Kilometer lang.
Der Kanton umschliesst das südwestliche Ende des Genfersees, am Ausfluss der Rhone Richtung Mittelmeer. Der zweite wichtige Fluss ist die Arve, die von Chamonix kommend, sich in Genf mit der Rhone vereint. Der Kanton liegt im «Genfer Becken» («cuvette genevoise») zwischen den vier höchsten Gipfeln der Gebirgskette Jura und den französischen Bergen Vuache, Salève und Voirons. Die Landschaft ist hügelig. Den höchsten Punkt (517,7 m ü. M.) bilden die zwei Grenzsteine 132 und 135 beim Weiler La Monniaz in der Gemeinde Jussy, der niedrigste Punkt (360 m ü. M.) ist zugleich der westlichste Punkt der Schweiz und liegt an der Rhone bei Chancy.
Die politische Gemeinde Céligny bildet eine Exklave des Kantons Genf im Kanton Waadt am rechten Ufer des Genfersees.
Bevölkerung
Der Kanton Genf zählte am 31. August 2011 464'604 Einwohner.[1] Mit 184'228 Ausländern per 31. August 2011 ist der Kanton durch einen hohen Ausländeranteil von 39,7 Prozent der Bevölkerung gekennzeichnet (Schweizer Durchschnitt: 22,1 Prozent[3]). Circa 180 Nationalitäten sind vertreten; die Mehrheit (circa 75 Prozent) der Ausländer stammt aus Europa, vornehmlich Südeuropa.
Sprachen
Amtssprache ist Französisch.
Religionen – Konfessionen
Die bereits vor 1815 zu Genf gehörenden Gebiete sind traditionell reformiert, die am Wiener Kongress angeschlossenen, vormals französischen und savoyardischen traditionell katholisch. Infolge starker Zuwanderung aus Schweizer Bergregionen und aus Südeuropa ist der Kanton heute mehrheitlich katholisch. Staat und Kirche sind seit 1907 nach französischem Vorbild getrennt.
Verfassung
Die gegenwärtige Kantonsverfassung[4] datiert formal vom Jahre 1847, wurde 1958 aber grundlegend überarbeitet und ist auch seither mehrmals geändert worden.
Legislative
Gesetzgebende Behörde ist der Grosse Rat (Grand Conseil). Er hat 100 Mitglieder (Grossräte), die vom Volk nach Verhältniswahlrecht für eine feste Amtszeit von vier Jahren gewählt werden. Die letzte Wahl fand am 11. Oktober 2009 statt und ergab folgendes Resultat:[5]
Partei Prozent Sitze Liberale Partei (LPS) 16,71 % 20 Grüne Partei (GPS) 15,34 % 17 Mouvement Citoyens Genevois (MCG) 14,74 % 17 Sozialdemokratische Partei (SP) 12,91 % 15 Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) 9,91 % 11 FDP.Die Liberalen (FDP) 9,59 % 11 Schweizerische Volkspartei (SVP) 8,56 % 9 sonstige Parteien 12,25 % – 7000 Wahlberechtigte können auf dem Weg des fakultativen Referendums verlangen, dass ein vom Grossen Rat erlassenes Gesetz der Volksabstimmung unterworfen wird. 10'000 Wahlberechtigte können selbst ein Gesetz vorschlagen (Volksinitiative).
Exekutive
Ausführende Behörde ist der Staatsrat (Conseil d’Etat). Er besteht aus sieben Mitgliedern (Staatsräte), die vom Volk nach Mehrheitswahlrecht für eine feste Amtszeit von ebenfalls vier Jahren gewählt werden. Seinen Vorsitzenden wählt der Staatsrat alle Jahre aus seiner Mitte.
Die amtierenden Staatsräte sind (Stand: Juli 2011):
- François Longchamp (FDP)
- Mark Muller (Liberale Partei), Präsident des Staatsrates
- Pierre-François Unger (CVP), Vizepräsident des Staatsrates
- Charles Beer (SP)
- David Hiler (Grüne)
- Isabel Rochat (Liberale Partei)
- Michèle Künzler (Grüne)
Judikative
Gerichte sind die Cour de justice, die Cour d’assises, die Cour correctionnelle und die Cour de cassation. Verwaltungsrechtliche Streitigkeiten beurteilt das Tribunal administratif. Ferner gibt es mehrere Spezialgerichte.
Wirtschaft
Genf ist Sitz zahlreicher internationaler Behörden, bedeutende Bank- und Handelsstadt, hat diverse Industrien und ist Kongresszentrum. Auch der Tourismus hat einen wichtigen Stellenwert.
Die wichtigsten Kraftwerke im Kanton sind die Laufwasserkraftwerke Barrage de Verbois (466 Gigawattstunden pro Jahr) und Chancy-Pougny (210 GWh/Jahr), die Müllverbrennungsanlage Les Cheneviers (125 GWh/Jahr) und das Laufwasserkraftwerk Barrage du Seujet (20 GWh/Jahr).
Verkehr
Stadt und Kanton sind national und international erschlossen: zweitgrösster Flughafen der Schweiz (Genève-Cointrin), Anschluss an das französische Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz (TGV), Autobahn Lyon–Bern. Der lange Zeit vernachlässigte regionale öffentliche Verkehr wird derzeit mittels des erneuten Ausbaus des zuvor stark reduzierten Strassenbahnnetzes wieder stark gefördert.
Geschichte
Der Kanton Genf wurde 1815 aus der Stadt Genf, deren Untertanengebieten sowie den ihm vom Wiener Kongress zugesprochenen ehemals französischen und savoyardischen Territorien (zum Beispiel Stadt Carouge) gebildet; zur Geschichte bis dahin siehe den Artikel Genf. Das aristokratische Regime hielt sich bis zur liberalen Revolution vom 7. Oktober 1846. Im folgenden Jahr 1847 gab sich Genf eine neue Kantonsverfassung und stimmte 1848 der neuen schweizerischen Bundesverfassung zu. Seither gehört es zu den liberalen Kantonen der Schweiz.
Siehe auch: Fahne und Wappen des Kantons und der Stadt GenfStädte und Orte
Grösste Orte
Nachfolgend aufgelistet sind Gemeinden mit mehr als 10'000 Einwohnern per 31. August 2011:[1]
Ort Einwohner Genf 190'725 Vernier 33'736 Lancy 28'775 Meyrin 21'835 Carouge 20'058 Onex 17'641 Thônex 13'638 Versoix 13'039 Le Grand-Saconnex 11'816 Chêne-Bougeries 10'423 Plan-les-Ouates 10'211 Veyrier 10'141 Gemeinden
Das Genfer Kantonsgebiet gliedert sich in 45 Gemeinden, deren Autonomie wie in der französischen Schweiz (Romandie) verbreitet indes nur gering ist.
Siehe auch: Gemeinden des Kantons GenfBezirke
Der Kanton Genf kennt keine Einteilung in Bezirke. Das Bundesamt für Statistik (BFS) führt den gesamten Kanton jedoch als einen Bezirk unter der BFS-Nr.: 2500.
Siehe auch
Portal:Genf – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Genf
Weblinks
Wikisource: Kanton Genf – Quellen und VolltexteCommons: Kanton Genf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website des Kantons Genf (französisch)
- Offizielle Statistik
- Genf (Kanton) im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Population résidante du canton de Genève, selon l'origine et le sexe, par commune, en mars 2011, Office cantonal de la statistique (OCSTAT) (XLS-Datei, 168 kB), Office cantonal de la statistique (OCSTAT), Republik und Kanton Genf
- ↑ Die Lage auf dem Arbeitsmarkt – Juli 2011 (PDF), Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), Pressedokumentation, abgerufen am 1. September 2011
- ↑ Ausländerstatistik per Ende April 2011 (PDF), Bundesamt für Migration (BFM), abgerufen am 4. September 2011
- ↑ Verfassung der Republik und des Kantons Genf, Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft (admin.ch)
- ↑ Election du Grand Conseil du 11 octobre 2009 (Wahl des Grand Conseil vom 11. Oktober 2009), Republik und Kanton Genf
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