- Sondereinsatzkommando Eichmann
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Das Eichmann-Kommando (offiziell: Sondereinsatzkommando Eichmann, SEK) war eine Sondereinheit der Schutzstaffel (SS) unter der Führung von Adolf Eichmann, das den Auftrag hatte, „die ungarischen Juden aus dem öffentlichen Leben auszuschalten und zu konzentrieren, danach zu deportieren und sie mit Ausnahme der voll Arbeitsfähigen zu vernichten.“[1] Nach der Besetzung Ungarns durch die Wehrmacht am 19. März 1944 organisierte es gemeinsam mit der Regierung Sztójay und der ungarischen Miliz die Deportation zehntausender ungarischer Juden innerhalb von kürzester Zeit, vom 27. April 1944 bis zum 11. Juli 1944 waren das nach Angaben des deutschen Botschafters Edmund Veesenmayer 437.000 Juden. Die Sondereinheit bestand aus nur 150 Personen, wird aber bis heute in Ungarn von vielen als allein verantwortlich für den ungarischen Holocaust betrachtet. Sie hatte ihr Hauptquartier im Budapester Nobelhotel „Astoria“. Stellvertreter von Eichmann war SS-Obersturmbannführer Hermann Krumey. Weitere führende Angehörige des SEK waren Siegfried Seidl, Theodor Dannecker, Dieter Wisliceny, Franz Novak, Otto Hunsche und Franz Abromeit.[2].
Unter der Regierung Lakatos wurden ab dem 9. August 1944 weitere Deportationen verhindert, sie wurden aber nach dem Sturz von Horty unter der Pfeilkreuzlerregierung von Szálasi am 15. Oktober 1944 wieder aufgenommen. Am 23. Dezember 1944 flüchtete Eichmann vor den sowjetischen Truppen aus Budapest.
Siehe auch
Literatur
- Aufsatz über Zwangsarbeit und Todesmärsche in Ungarn
- Molnár, Judit: The Foundation and Activities of the Hungarian Jewish Council, March 20 - July 7, 1944
- A vidéki zsidók deportálása
- Szita, Szabolcs: Verschleppt, verhungert, vernichtet. Die Deportation von ungarischen Juden auf das Gebiet des annektierten Österreich 1944-1945. Wien: Werner Eichbauer Verlag 1999. Mit einem Vorw. von György Konrád. Aus dem Ungar. von Schmidtné Tasnádi Ágnes und Winfried Schmid ISBN 3-901699-10-4 [3]
Einzelnachweise
- ↑ Landgericht Frankfurt am Main Ks 1/63, S. 71, zitiert nach: Kerstin Freudiger: Die juristische Aufarbeitung von NS-Verbrechen. Tübingen 2002, S. 100.
- ↑ Eleonore Lappin: Ungarische Juden in Österreich: Zwangsarbeit 1944/45 und die Todesmärsche im Frühjahr 1945
- ↑ Szabolcs Szita ist wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Holocaust Dokumentationszentrum und Erinnerungssammlung in Budapest; Professor der Geschichte an der Universität Sopron und an der Jüdischen Universität in Budapest
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