- Spas Wenkoff
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Spas Wenkoff (bulgarisch Спас Венков; * 23. September 1928 in Weliko Tarnowo) ist ein bulgarischer Opernsänger (Tenor).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ausbildung und Anfänge als Sänger
Wenkoff studierte in seiner bulgarischen Heimat zunächst Jura und arbeitete mehrere Jahre als Rechtsanwalt. Gesang studierte er nebenbei - erst in Sofia und Russe, später dann in Dresden. Zunächst arbeitete er neben seiner Tätigkeit als Justitiar als 2. Konzertmeister an einem privaten Operettentheater seiner Heimatstadt.
1954 gab er sein Debüt als Sänger in der grusinischen Operette „Keto und Kote“ des georgischen Komponisten Viktor Dolidse. 1959 wurde das Operettentheater verstaatlicht. Im selben Jahr gab Wenkoff seinen juristischen Beruf auf und widmete sich ganz dem Singen. Bis 1962 war er hauptberuflich Operettentenor am Theater seiner Heimatstadt. 1962 wechselte er nach Russe; seine Antrittsrolle dort war der Gesangslehrer Alfred in der Operette Die Fledermaus von Johann Strauß. Er sang dort bis 1965.
Karriere als Heldentenor
Spas Wenkoff war 1965 bis 1968 in Döbeln/Sachsen engagiert, später dann 1968 bis 1971 in Magdeburg und schließlich von 1971 bis 1976 in Halle.
Am 12. Oktober 1975 sang er nach einem erfolgreichen Vorsingen bei Harry Kupfer in Dresden in dessen Inszenierung zum ersten Mal die Titelrolle in Tristan und Isolde, eine Rolle, die er während seiner Karriere nach eigenen Angaben insgesamt 450 Mal interpretierte.
Von 1976 bis 1984 war er festes Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Neben Tristan sang er hier Stolzing, Parsifal, Tannhäuser, Siegmund, Siegfried, aber auch Otello. Ab 1984 war er ausschließlich freischaffend tätig.
Bei den Bayreuther Festspielen sang er 1976, 1982 und 1983 den Tristan und 1978 die Titelrolle in der umstrittenen Neuinszenierung der Oper Tannhäuser von Götz Friedrich. 1981 erfolgte sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York, ebenfalls wieder als Tristan. In den folgenden Jahren sang er vornehmlich in Berlin (Deutsche Oper), Wien, München und Köln. Sein Bühnenabschied war 1993.
Besondere Erfolge feierte Wenkoff auch an der Wiener Staatsoper, wo er am 18. Oktober 1982 mitten im ersten Akt des „Tannhäuser“ für den indisponierten Reiner Goldberg einsprang. Ebenfalls umjubelt war sein dortiger Auftritt am 28. November 1985: Nachdem er morgens noch in Berlin eine „Tristan“-Probe gesungen hatte, sprang er abends für den erkrankten Kollegen Gerd Brenneis als Siegmund in der Walküre ein.
Auszeichnungen und Privates
Spas Wenkoff ist zweifacher Kammersänger (DDR/Österreich), Ehrenbürger seiner Heimatstadt Weliko Tarnowo und seit 1988 Ehrenmitglied des Richard-Wagner-Verbandes Linz. Spas Wenkoff erhielt 1984 die österreichische Staatsbürgerschaft. Er lebt heute in Bad Ischl.
Tondokumente
- Ein Opernabend mit Spas Wenkoff. Richard Wagner: Arien und Szenen. CD bei Ars Vivendi, früher als LP bei Eterna 1977.
- Richard Wagner: Tristan und Isolde. Gesamtaufnahme. CD bei Myto.
- Richard Wagner: Tristan und Isolde. Auszüge. CD bei Bella Voce.
- Richard Wagner: Tannhäuser. Mitschnitt der Bayreuther Festspiele 1978. DVD bei Deutsche Grammophon.
- Richard Wagner: Tannhäuser. Gesamtaufnahme (Berlin, 1982). Gala 3CDs GL100621.
Literatur
- Karl J. Kutsch/Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Dritte, erweiterte Auflage. München 1999. Band 5: Seidemann-Zysset, S. 3695/3696.
- Anlässlich seines 80. Geburtstages erschien im BS-Verlag Rostock eine Biografie mit dem Titel „Spas Wenkoff - Alles war Zufall“ (ISBN 978-3-86785-045-2)
Weblinks
- Literatur von und über Spas Wenkoff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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