Sportküstenschifferschein

Sportküstenschifferschein
SKS

Der Sportküstenschifferschein (SKS) ist einer der amtlichen Sportschifferscheine. Ausbildung und Prüfung ist abgestimmt auf das Führen von Yachten mit Motor und unter Segel in Küstengewässern (alle Meere bis 12 Seemeilen Abstand von der Festlandküste).

Seit einer Änderung der See-Sportbootverordnung (SeeSpbootV) genügt der SKS auch für die gewerbliche Fahrt auf Sportbooten in Küstengewässern.[1] Die genauen Besatzungsvorschriften für den gewerblichen Einsatz ergeben sich aus der Anlage 4 zur SeeSpbootV. Abhängig von der Fahrtdauer ist es ggf. erforderlich, dass zur Besatzung ein weiteres Mitglied gehört, das mindestens im Besitz des Sportbootführerscheins See ist.[2]

Für das Chartern einer seegängigen Yacht genügt der Sportbootführerschein See, wobei jedoch einige Vercharterer abhängig vom Revier auf dem Nachweis von Kenntnissen auf dem Niveau des SKS bestehen. Außerdem kann der SKS als Befähigungsnachweis eine Rolle bei einem Seeunfall und der damit verbundenen Untersuchung durch die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung und einem vielleicht folgenden gerichtlichen Prozess spielen.

Inhaltsverzeichnis

Voraussetzungen und Erwerb

  • Allgemein
    • Lebensalter: mindestens 16 Jahre
    • Besitz des Sportbootführerscheins See
    • Für die praktische Prüfung Nachweis von 300 Seemeilen auf Yachten in Küstengewässern
  • Prüfungen
    • Theorie: bestehend zur einen Hälfte aus einem Fragebogen zu den Themen Navigation, Seemannschaft, Schifffahrtsrecht und Wetterkunde (90 Minuten Prüfungsdauer) und zur anderen Hälfte aus einer komplexen Kartenaufgabe (90 Minuten Prüfungsdauer).[3] Ggf. ist eine zusätzliche mündliche Nachprüfung erforderlich.
    • Praxis: Manöver, Knotenkunde u. a.

Der Prüfungsstoff des SKS ist deutlich umfangreicher als der des Sportbootführerscheins See. Die theoretische Prüfung ist in zwei Teile gegliedert, einen theoretischen Fragenteil und einen Kartenteil, in welchem man umfangreiche navigatorische Kenntnisse anhand einer Seekartenaufgabe nachweisen muss. Auch Fragen zu Strom und Gezeiten werden hier gestellt. Bei dem Fragenteil sind die Fragen samt Musterantworten vorab bekannt und im Handel erhältlich. Der Kartenteil ist nicht veröffentlicht und daher nicht vorab bekannt. Allerdings sind vergleichbare Musteraufgaben im Handel erhältlich. Bei Nichterreichen einer bestimmten Punktzahl kann es auch eine mündliche Nachprüfung geben. Darüber hinaus werden in einer praktischen Prüfung umfangreichere Kenntnisse bzgl. der Führung einer seegängigen Yacht geprüft als beim Sportbootführerschein See. Zwischen der theoretischen und der praktischen Prüfung dürfen maximal 24 Monate liegen.

Der SKS ist alternativ auch in einer Variante nur unter Motor ausstellbar. In diesem Falle wird die Prüfung auf einem Motorboot und nicht auf einer Segelyacht abgenommen, und bei den Prüfungsfragen entfällt weiterhin der auf das Segeln bezogene Prüfungsteil. Die Variante „mit Motor und unter Segel“ ist jedoch die gebräuchlichere.

Der SKS-Führerschein entspricht dem englischen Fähigkeitsnachweis Yachtmaster Coastal (ehemals Coastal Skipper). Allerdings liegen die seemännischen Anforderungen des Yachtmaster Coastal erheblich über denen des SKS.

Internationales Zertifikat

Das ICC im SKS

Der SKS beinhaltet das Internationales Zertifikat gemäß der Resolution Nr. 40 der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen International Certificate of Competence. Führer von Sportbooten können mit Hilfe dieses Nachweises ihre Qualifikation im Ausland belegen.

Literatur (SKS)

  • Rolf Dreyer: Sportküstenschifferschein + Sportbootführerschein See. Delius Klasing, Bielefeld 2009 (9. Aufl.). ISBN 3-7688-2681-3
  • Axel Bark: Sportküstenschifferschein + Sportbootführerschein See. Delius Klasing, Bielefeld 2008 (9. Aufl.). ISBN 3-7688-2477-2

Einzelnachweise

  1. § 15 SeeSpbootV
  2. Anlage 4 SeeSpbootV
  3. Prüfungsausschuss Bremen

Weblinks


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