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Otto Spülbeck (* 8. Januar 1904 in Aachen; † 21. Juni 1970 in Mittweida) war römisch-katholischer Bischof von Meißen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach der Schule studierte Spülbeck von 1923 bis 1924 zunächst Naturwissenschaften in Bonn, suchte aber dort bereits Kontakt zu Theologieprofessoren. Von 1924 bis 1927 studierte Spülbeck in Innsbruck Theologie und Philosophie, promovierte 1927 zum Dr. phil. und trat 1929 nach dem Abschluss des Theologiestudiums in Tübingen in das Priesterseminar Schmochtitz ein.
Nach seiner Priesterweihe am 5. April 1930 konnte trotz mehrmaliger, eindringlicher Bitte Spülbecks aufgrund des herrschenden Priestermangels vom Ordinariat in Bautzen keine Freistellung für den Eintritt in das Noviziat des Leipziger Oratoriums erfolgen. So war Spülbeck zwischen 1930 und 1935 in der Chemnitzer Pfarrei St. Nepomuk und von 1935 bis 1937 in der Leipziger Propsteipfarrei als Kaplan tätig.
1937 wurde er Pfarrer der katholischen Pfarrei St. Laurentius in Leipzig-Reudnitz und versuchte Kraft seiner ganzen Persönlichkeit ab 1945 als neuer Propst von Leipzig der herrschenden Not und Armut in der Stadt zu begegnen. Das Amt des Leipziger Propstes übte Spülbeck bis 1955 aus. Von 1951 bis 1955 war er gleichzeitig Geschäftsführer des St.-Benno-Verlages.
Am 28. Juni 1955 ernannte ihn Papst Pius XII. auf Vorschlag des erkrankten Bischofs Heinrich Wienken zum Koadjutorbischof und zum Titularbischof von Christopolis. Am 25. Juli 1955 wurde er durch Bischof Wilhelm Weskamm geweiht.
Drei Jahre darauf, am 20. Juni 1958, wurde er zum residierenden Bischof von Meißen ernannt. Sein Wahlspruch lautete: „Unum in veritate et laetitia“ („Eins in der Wahrheit und in der Freude“).
Bischof Spülbeck machte auf sich aufmerksam als mutiger Kritiker des SED-Regimes und als Fürsprecher eines wiedervereinigten Deutschlands. Auf dem Kölner Katholikentag 1956 hielt Bischof Spülbeck eine Predigt, die in beiden Teilen Deutschlands erhebliches Aufsehen erregen sollte. Mit dem Bild vom Leben im „fremden Haus“ beschrieb er die Situation des Christen in der DDR. Darin brachte er die grundsätzliche Verschiedenheit von Kirche und Staat aufgrund weltanschaulicher Differenzen zum Ausdruck. Eine Zusammenarbeit von Kirche und Staat war daher ausgeschlossen.
Publikationen
- Der Christ und das Weltbild der modernen Naturwissenschaft.6 Vorträge über Grenzfragen aus Physik und Biologie, Berlin 1949.
- Vom Werden des Weltalls, Berlin 1950.
- Eine katechetisch wirksame Gestaltung der Meßfeier. Ein Erfahrungsbericht, Berlin 1962.
- Zur Begegnung zwischen Naturwissenschaft und Theologie, Einsiedeln 1969.
- Grenzfragen zwischen Naturwissenschaft und Glaube, München 1970.
Literatur
- Bulang, Heinrich: Unum in veritate et laetitia. Bischof Dr. Otto Spülbeck zum Gedächtnis, Leipzig 1970.
Weblinks
- Literatur von und über Otto Spülbeck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag über Otto Spülbeck auf catholic-hierarchy.org (englisch)
Vorgänger
Bischof von Meißen
1958–1970Nachfolger
Personendaten NAME Spülbeck, Otto ALTERNATIVNAMEN Spuelbeck, Otto KURZBESCHREIBUNG römisch-katholischer Theologe und Bischof des Bistums Meißen GEBURTSDATUM 8. Januar 1904 GEBURTSORT Aachen STERBEDATUM 21. Juni 1970 STERBEORT Mittweida
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