- Bahnstrecke Balingen–Rottweil
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Balingen (Württ)–Rottweil Kursbuchstrecke (DB): 769 Streckennummer (DB): 4634 Streckenlänge: 28,9 km; in Betrieb: 12,9 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) LegendeZollernalbbahn von Tübingen 0,0 Balingen (Württ) Zollernalbbahn nach Sigmaringen 2,6 Endingen (Württ) 4,6 Erzingen (Württ) zum Umspannwerk Dotternhausen 8,5 Dotternhausen-Dormettingen zum Holcim-Werk Dotternhausen Bundesstraße 27 10,5 Schömberg Stausee Schlichemtalsperre 12,9 Schömberg (b Rottweil) zum ehemaligen KZ Schömberg 15,8 Schörzingen 17,8 Eckerwald 21,3 Wellendingen Prim Gäubahn und Bahnstrecke Rottweil–Villingen 27,1 Rottweil Altstadt Neckar 29,0 Rottweil Gäubahn nach Stuttgart Die Bahnstrecke Balingen–Rottweil war eine 29 km lange normalspurige Eisenbahnstrecke in Baden-Württemberg. Sie besteht heute nur noch im Abschnitt Balingen–Schömberg und wird als Zollernalbbahn (ZAB) 3 bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Hälfte der Eisenbahnstrecke wurde im Jahr 1911 von Balingen bis Schömberg, die zweite im Jahr 1928 bis Rottweil eröffnet. Erbauer waren lokale Handwerksbetriebe und Unternehmen, der Betreiber war bis 1999 die Deutsche Bundesbahn beziehungsweise die Deutsche Bahn. Seit 1999 ist die Hohenzollerische Landesbahn Betreiber der Strecke.
Am 26. September 1971 wurde der Personenverkehr auf der Strecke zwischen Schömberg und Rottweil mangels Rentabilität eingestellt und die Strecke offiziell stillgelegt und abgebaut. Der Bahndamm und einzelne Brücken (u. a. die Primtalbrücke bei Rottweil) sind aber noch erhalten. Der Personenverkehr wurde von der Buslinie 7440 der SüdbadenBus GmbH, einer Busgesellschaft der Deutschen Bahn, übernommen. Güterverkehr zwischen Rottweil und Rottweil-Altstadt wurde noch bis zum 1. Januar 2002 durchgeführt.
Zwischen Balingen und Schömberg fahren bis heute noch werktäglich zwei Güterzugpaare. Der Personenverkehr wurde im Jahre 2002 in Form eines „Rad-Wander-Shuttles“ wieder aufgenommen. Triebwagen der Baureihe 650, welche von der Hohenzollerischen Landesbahn betrieben werden, verkehren hier sonn- und feiertags zwischen Tübingen beziehungsweise Balingen (Württ) und Schömberg (b Rottweil), um das Naherholungsgebiet Oberes Schlichemtal beziehungsweise die Zollernalb für den Tourismus attraktiver zu machen.
Bauwerke
Schlichem-Viadukt: Bei Schömberg führt die Bahnstrecke bei der Schlichemtalsperre über den Schlichem-Viadukt. Die Bogenbrücke hat eine Gesamtlänge von knapp 83 Metern und eine Höhe von etwa 19 Metern. Die Feldweiten betragen 21-26-21 Meter. Die Brücke ist heute eines der markantesten Wahrzeichen des Schlichemtals bzw. der Schlichemtalsperre.
Primtalbrücke: Bei Rottweil führte die Eisenbahnstrecke bis zu ihrer Stilllegung im Jahre 1971 über die Primtalbrücke, welche, 1928 fertiggestellt, heute noch fast vollständig erhalten ist und unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die Brücke überspannt mit sechs Bögen (ursprünglich sieben Brückenöffnungen) das Primtal, ist 145 Meter lang und 15 Meter hoch. Die Feldweiten der ersten sechs Öffnungen betragen 16,4 Meter. Die siebte Öffnung musste aufgrund der Elektrifizierung der hier durchlaufenden Gäubahn entfernt werden. Hier überspannte bis zu diesem Zeitpunkt eine eiserne Balkenbrücke die Gleise.
Reaktivierung
Eine Reaktivierung der Strecke Schömberg–Rottweil ist derzeit nicht geplant, wurde aber im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zur geplanten Regionalstadtbahn Neckar-Alb untersucht. Nach dem in dieser Studie vorgestellten Konzept würde die reaktivierte Strecke zwischen Schömberg und Rottweil allerdings nicht auf der früheren Trasse verlaufen, sondern auf einer ca. 11 km langen Neubautrasse über Neukirch, die dann aus Richtung Norden (statt wie früher aus Süden) in den Bahnhof von Rottweil geführt würde. Dies liegt zum einen daran, dass die alte Trasse via Schörzingen zum Teil überbaut worden ist, zum anderen wäre mit der neuen Streckenführung eine direkte Durchbindung von Zügen in Richtung Bodensee/Schweiz möglich.
Literatur
- Peter-Michael Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 256–258.
Weblinks
- Homepage der Hohenzollerischen Landesbahn
- Bilder der ehemaligen Bahnstrecke
- Vergessene Bahnen (Streckenbeschreibung mit aktuellen Bildern)
- Ausschnitt aus Kursbuch von 1944
- RegionalStadtBahn Neckar-Alb, dieses Projekt sieht eine Reaktivierung der Strecke vor
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