- Bahnstrecke Bayreuth–Hollfeld
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Bayreuth–Hollfeld Kursbuchstrecke (DB): ex 842 Streckennummer: 5002 Streckenlänge: 32,7 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 19,2 ‰ Minimaler Radius: 250 m Legendevon Neuenmarkt-Wirsberg von Warmensteinach 0,0 Bayreuth Hbf nach Weiden Roter Main Bundesstraße 2 Bundesstraße 22 1,6 nach Schnabelwaid 1,9 Bundesstraße 2 2,0 Kreuzstein Anst Gaswerk 2,3 Universität (ehemals geplant) Röhrensee 3,7 Röhrensee 5,3 Bayreuth Altstadt nach Kulmbach 6,9 Fantaisie-Eckersdorf (seit 1907) 9,4 Mistelbach 11,6 Pittersdorf 14,8 Mistelgau 17,2 Frankenhaag 20,7 Obernsees 22,1 Truppach 24,8 Plankenfels alte Bundesstraße 27,2 Wadendorf 29,4 Stechendorf-Welkendorf 31,1 Moggendorf 32,7 Hollfeld Die Bahnstrecke Bayreuth–Hollfeld war eine Nebenbahn in Bayern. Sie verlief von Bayreuth nach Hollfeld in der nördlichen Fränkischen Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte
Planungen für einen Bau dieser Strecke gehen in die 60er Jahre des 19. Jahrhunderts zurück, ursprünglich war eine verlängerte Strecke geplant, im Westen über Forchheim–Höchstadt bis Rothenburg ob der Tauber, im Osten bis ins Fichtelgebirge. Auch über eine Verbindung nach Bamberg über Scheßlitz wurde nachgedacht. Aus Kostengründen (schwierige topografische Verhältnisse) wurde nur die oben genannte Strecke realisiert. Der Bau erfolgte von 1902 bis 1904. Einweihung war am 9. März 1904. Die Fahrzeit für die knapp 33 Kilometer lange Strecke betrug zwei Stunden. Anfangs waren nur drei Zugpaare pro Tag unterwegs.
Strecke
Die exakte Länge der Strecke (Mitten der Betriebsgebäude der Endstationen) betrug 32,73 km; Luftlinie: 20,5 km. Der Bahnhof Bayreuth liegt 343,72 m über dem Meeresspiegel, die Endstation Hollfeld 41,58 m höher. Der kleinste Bogenhalbmesser betrug 250 m. Die höchste Steigung war 19,2 ‰.
Die Bayreuther Stadtwerke (heutige BEW) hatten eine direkte Schienenanbindung zum Gaswerk südwestlich des Hofgartens. Diese Gleisverbindung zweigte im Bereich der heutigen Universität zwischen den Haltepunkten Kreuzstein und Röhrensee von der Hauptstrecke ab, ungefähr an der heutigen Brücke über den Emil-Warburg-Weg. Von dort verlief sie nach Norden, überquerte den Sendelbach, bog dann nach Westen ab und erreichte nach gut 800 Metern das Gaswerk an der Birkenstraße. Geplant war sie bereits seit 1918, gebaut wurde sie wohl erst in den 1950er Jahren, da auf den Luftbildern der US-Luftwaffe direkt nach dem Krieg keine Bahn zu erkennen ist. Der Abbau erfolgte vermutlich nach der Stilllegung der Kohlevergasungsanlage Ende der 1960er Jahre, vor dem Bau des Bayreuther Stadtrings.
Im Industriegebiet an der Otto-Hahn-Straße zwischen dem Haltepunkt Kreuzstein und dem Bahnhof Bayreuth Altstadt waren mehrere Betriebe und Lagerhallen über Betriebsgleise an die Strecke angeschlossen. Einzelne wurden noch in den frühen 1990er Jahren sporadisch bedient. Ein Holzhandel an der Justus-Liebig-Straße und die Gardinenfabrik an der Leuschnerstraße waren ebenfalls angeschlossen.
Ende der Strecke
Wie viele Lokalbahnen wurde auch diese Strecke als angeblich unrentabel stillgelegt. Die letzte Fahrt, eine Sonderfahrt mit Dampflokomotive, erfolgte unter großem Zuspruch der Bevölkerung am 28. September 1974. Der Abbau zwischen Hollfeld und dem Bahnhof Altstadt erfolgte danach sehr schnell. Der ursprünglich geplante Betrieb als reine Güterzugstrecke fand nie statt. Die Trasse wurde zwischen Bayreuth und Plankenfels zum größten Teil als Radweg umgebaut. Die Streckenstilllegung hat die wirtschaftliche Entwicklung der Region eindeutig negativ beeinflusst.
Zwischen Obernsees und Plankenfels wurde die Bahntrasse zum Ausbau und zur Begradigung der Staatsstraße St 2186 benutzt. Gleiches geschah bezüglich Kreisstraße BT1 zwischen Mistelgau und der Einmündung der Kreisstraße BT2 südöstlich von Hardt (1 km südöstlich von Frankenhaag).
Ende der 1980er Jahre, als die Universität Bayreuth stark ausgebaut wurde, diskutierte man ernsthaft die Errichtung eines Haltepunkts Universität. Er hätte direkt östlich der Brücke über den Emil-Warburg-Weg gebaut werden sollen und wäre ein ausgezeichneter Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr geworden. Er hätte den Erhalt der ersten 2,5 km der Strecke gesichert. Güterverkehr bis Bayreuth Altstadt war noch bis zum 1. Oktober 1994 möglich. Die Stadt Bayreuth kaufte in den 1990-ern die Bahnstrecke bis zum ehemaligen Bahnhof Altstadt. Zu einem Zugbetrieb kam es jedoch nie. Es erfolgte bald der Umbau in einen Radweg. Nur etwa 50 Meter Schienenstrecke sind im Bereich Altstadt quasi als Denkmal erhalten. Durch einen mittlerweile errichteten Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Abzweigs von der Nürnberger Strecke hat man sich inzwischen auch jede Reaktivierungsmöglichkeiten verbaut.
Literatur
- Robert Zintl: Bayreuth und die Eisenbahn. Gondrom, Bindlach 1992, ISBN 3-8112-0780-6.
Weblinks
- Kursbuchauszug von 1944
- Seite zum 100-jährigen Jubiläum der Lokalbahnstrecke (privat)
- www.achim-bartoschek.de - Beschreibung des Radwegs auf der Bahntrasse
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