St. Clemens (Dortmund-Hombruch)

St. Clemens (Dortmund-Hombruch)
Die Südseite der Pfarrkirche St. Clemens

Die römisch-katholische Kirche St. Clemens befindet sich im Dortmunder Stadtteil Hombruch. Sie ist die Pfarrkirche der gleichnamigen Pfarrei St. Clemens im Pastoralverbund Dortmund Süd-West.

Inhaltsverzeichnis

Die Gestaltung der Kirche[1]

Es handelt sich um eine drei-schiffige Kirche der Neugotik. Das bedeutet, die Vorstellungen des 19. Jahrhunderts zum Aussehen eines Sakralraumes gaben der Kirche die innere und äußere Form.

Zu erkennen ist dies in der Form des polygonalen (5/8) Chores mit Rippengewölbe, den Seitenschiffen mit Kreuzrippengewölbe in Backsteinstruktur, dem schlichten Maßwerk der Fenster und der Fensterrose in der Westfront. Die eckigen Pfeiler allerdings, mit gefassten Kanten und schlichtem Kapitellprofil, zeigen eher eine sparsame klassizistische Form, allerdings ohne Basis.

Der gesamte Raum wirkt längstbetont und findet im 5/8-Chor, hinter dem neugotischen Triumphbogen, seinen Abschluss.

Geschichte

Im Rahmen der Industrialisierung im 19. Jahrhundert kamen viele katholische Arbeiter nach Dortmund. Damit die neuen Mitbürger eine religiöse Heimat finden konnten, wurde am 19. Oktober 1864 eine katholische Kirchengemeinde in Dortmund-Hombruch gegründet.

Der protestantische Industrielle Freiherr Clemens von Romberg stellte am 15. Oktober 1866 den Katholiken ein Grundstück zur Verfügung, auf dem die St. Clemens-Kirche gebaut wurde.

Am 22. Juni 1870 wurde der Grundstein für die Kirche, die nach den Plänen des Architekten Arnold Güldenpfennig, gelegt. Bischof Konrad Martin von Paderborn nahm die feierliche Konsekration der Pfarrkirche im September 1871 vor.

1896 wurde die Kirche zum ersten Mal erweitert. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche Umbau- und Erweitungsbaumaßnahmen durchgeführt:

  • 1922: Einbau von elektrischem Licht
  • 1924: Erweiterung der Orgelbühne und Einbau einer Heizung
  • 1927: elektrische Läutewerk und Orgelgebläse; Ersatz der einfachen Verglasung durch bunte Glasfenster mit Heiligendarstellungen

Am 10. März 1945 wurde die Pfarrkirche durch einen alliierten Großangriff auf Dortmund in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört. Kurze Zeit darauf wurde am 23. April 1945 mit den ersten Aufräumarbeiten begonnen. Die endgültige Wiederherstellung (u. a. mit dem Einbau der neuen Chorfenster) wurde mit der Konsekration durch den Generalvikar Dr. Friedrich Maria Rintelen am 27. Juni 1948 abgeschlossen.

Die auf Grund des Zweiten Vatikanischen Konzils notwendigen Veränderungen wurden im Jahre 1973 mit der Umgestaltung des Chors und Neubau der Eingänge auf der Südseite vorläufig abgeschlossen.

Ab 1982 wurde der Altarraum neu gestaltet. Am 2. Juni 1984 wurde der neue neoromanischen Altar durch den Erzbischof Dr. Johannes Joachim Degenhardt geweiht.

Im Jahre 1991 erhielt die Kirche eine neue Farbfassung und die Industriedecke, die nach dem Zweiten Weltkrieg eingebaut wurde, wurde durch eine Holzdeckenkonstruktion ersetzt. Zudem wurde mit dem Einbau der neuen Fenster begonnen. Das letzte Fenster mit der einfachen Verglasung wurde im Jahre 2005 ersetzt.

Seit dem 14. September 1993 ist das Kirchengebäude als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen.[2]

Kirchenfenster

Die St. Clemens-Kirche in Hombruch birgt einen Schatz, nämlich 12 (Seiten-) Fenster aus der Hand eines Künstlers, Egon Stratmann. Folgende Motive finden sich auf dem Fenster der Pfarrkirche:

Orgel

Die im Jahre 1951 erbaute Orgel wurde am 8. September 1952 geweiht. Die Orgel hat 30 klingende Register und 1 Transmission. Im Spieltisch sind jedoch mehr Registerschalter, das II. Manual ist vakant.

Die Daten

  • Erbauer: Gebr. Stockmann Orgelbau, 59457 Werl
  • Baujahr: 1951
  • Windladensystem: Kegellade
  • Ton- und Registersteuerung: elektro-pneumatisch

Die Disposition

I. Manual, Hauptwerk, C – g³

1. Bordun 16'
2. Prinzipal 8'
3. Gedackt 8'
4. Salizional 8'
5. Oktave 4'
6. Gemshorn 4'
7. Rauschquinte 2f. 2 2/3'
8. Mixtur 5-6f. 1 1/3'
9. Trompete 8'

II. Manual, C – g³

  • vakant
  • wird als Koppelmanual genutzt

III. Manual, Schwellwerk, C – g³

10. Geigenprinzipal 8'
11. Flöte 8'
12. Dolce 8'
13. Schwebung 8'
14. Rohrflöte 4'
15. Praestant 4'
16. Nasat 2 2/3'
17. Oktav 2'
18. Hohlflöte 2'
19. Terz 1 3/5'
20. Scharff 4f. 1'
21. Oboe 8'
22. Dulzian 16'

Pedal, C – f¹

23. Prinzipal 16'
24. Subbass 16'
25. Zartbass 16'   Tr.
26. Gedacktbass 8'
27. Choralbass 4'
28. Waldflöte 2'
29. Hintersatz 4f.  
30. Trompete 8'
31. Posaune 16'

Normalkoppeln

Spielhilfen

  • 2 Freie Kombinationen
  • 16’ ab
  • HR ab

Literatur

  • Wilhelm Lackmann: 100 Jahre St. Clemenspfarrei Dortmund-Hombruch-Barop 1864–1964, 1964
  • Walter Gronemann: Kleine Geschichte der Ämter Barop und Kirchhörde, 1987
  • Paul Montag, Elisabeth Tillmann, Brigitte Spieker, Dieter Höltershinken (Hg.): Die katholische Kirche in Dortmund – Ihre Geschichte und ihre Pfarrgemeinden, 2006, ISBN 978-3-89710-365-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Innere Gestaltung der Pfarrkirche St. Clemens
  2. Nr. A 0657. Denkmalliste des Stadtbezirks Hombruch. In: dortmund.de – Das Dortmunder Stadtportal. Denkmalbehörde der Stadt Dortmund, 27. Oktober 2008, abgerufen am 10. März 2011 (PDF, Größe: 47,6 kB).
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