- Bahnstrecke Beucha–Trebsen
-
Beucha–Trebsen Kursbuchstrecke (DB): 503 (2006) Streckennummer (DB): 6823; sä. BT Streckenlänge: 16,75 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Streckenklasse: C3 Maximale Neigung: 16,6 ‰ Minimaler Radius: 250 m Legendevon Borsdorf -0,25 (Streckenanfang) 0,00 Beucha 129 m nach Coswig 0,84 Beucha Ost 127 m 3,17 Brandis 139 m Anst Silikatwerk Grube Frisch Glück Anst MOCO 7,92 Ammelshain (ehem. Bf) 142 m Anst Steinbruch 10,65 Altenhain (b Brandis) 148 m 13,46 Seelingstädt (b Brandis) 154 m Anst Steinbruch Hengstberg 14,8 Anst Steinbruch Kolmberg 15,2 Anst Getreide AG 16,75 Trebsen (Mulde) 128 m strategische Bahn Richtung Nerchau 17,13 (Streckenende) Anst Papierfabrik Die Bahnstrecke Beucha–Trebsen ist eine Nebenbahn in Sachsen. Sie beginnt in Beucha und führt über Brandis nach Trebsen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gebiet östlich von Leipzig entwickelte sich schon vor der Jahrhundertwende zu einem Zentrum der sächsischen Steinindustrie. Allerdings verliefen sowohl die Leipzig-Dresdner Bahn als auch die südlich gelegene Verbindung Borsdorf–Döbeln–Coswig in einiger Entfernung an den wichtigsten Steinbrüchen vorbei. So entstand schon bald der Wunsch nach einer Eisenbahnlinie zwischen Beucha und Seelingstädt, die vor allem dem Güterverkehr dienen sollte. Da die neue Bahn ein reges Verkehrsaufkommen versprach, wurde sie letztlich vom sächsischen Landtag genehmigt. Dabei wurde auch dem Wunsch der Stadt Brandis nach einer Bahnanbindung entsprochen.
Im April 1898 begannen die Arbeiten an der neuen Sekundärbahn. Die Steinbruchbesitzer beteiligten sich finanziell insbesondere mit der Lieferung von Baumaterialien. Am 10. Dezember 1898 wurde die Strecke bis Seelingstädt eröffnet. Reisezugverkehr fand anfangs nur zwischen Beucha und Brandis statt. Ab 1. Oktober 1899 fuhren Personenzüge dann auch bis Seelingstädt.
Später wurde die Strecke noch bis Trebsen verlängert. Im September 1910 begann der Bau der Erweiterungsstrecke. Am 1. Oktober 1911 ging sie in Betrieb. In den Folgejahren entwickelte sich die Verbindung zur ertragsstärksten in Sachsen. 1938 verkehrten täglich 30 Güterzüge, um das enorme Frachtenaufkommen zu bewältigen. Dazu kam ein reger Reiseverkehr, der selbst im Kriegsjahr 1944 noch mit 11 Zugpaaren bewältigt wurde.[1]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Zugverkehr am 28. Mai 1945 mit vier Personenzügen wieder aufgenommen. Zwischen 1947 und 1949 bestand bei Polenz zusätzlich der Haltepunkt Frisch Glück, der dem Berufsverkehr eines Braunkohlenwerkes diente.
Nach der politischen Wende im Osten Deutschlands 1989 verlor die Strecke ihre überragende Bedeutung im Personen- und Güterverkehr. Der Reiseverkehr zwischen Brandis und Trebsen wurde am 28. September 1997 eingestellt. Zwischen Beucha und Brandis wurde das Zugangebot kurz darauf zu einem Stundentakt verdichtet. Ab 6. August 2004 verkehrten die Regionalbahnen sogar im Durchlauf von Leipzig Hbf nach Brandis. Allerdings gelang es nicht, die für einen langfristigen Weiterbetrieb nötigen Fahrgastzahlen von 1000 pro Tag zu erreichen.
Zum 10. Dezember 2006 wurde der Schienenpersonennahverkehr vom nunmehr zuständigen Mitteldeutschen Verkehrsverbund abbestellt.
Der Güterverkehr zwischen Seelingstädt und Trebsen ruht seit dem 31. Dezember 2006, nachdem er zuletzt von der Mitteldeutschen Eisenbahn (MEG) bedient worden war. Seit Anfang Januar 2011 wird die Strecke von der Deutschen Regionaleisenbahn betrieben.[2]
Literatur
- Deutsche Reichsbahn, Reichsbahnamt Leipzig; Deutscher Modelleisenbahn-Verband der DDR, Bezirksvorstand Halle/Saale (Hrsg.): Nebenbahn einmal anders. Eine Dokumentation zum 75 jährigen Bestehen der Linie Beucha – Trebsen/Mulde, Halle/Saale 1986.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jahresfahrplan 1944 - gültig bis auf weiteres
- ↑ Vgl. Bahn-Report, Heft 2/2010, S.46, Herausgeber: Interessengemeinschaft Schienenverkehr e.V., Rohr, ISSN 0178-4528
- ↑ Siehe Scan in eisenbahn-sammlershop.de
Wikimedia Foundation.