- Polenz (Brandis)
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Polenz Stadt BrandisKoordinaten: 51° 19′ N, 12° 39′ O51.31838333333312.642938888889Koordinaten: 51° 19′ 6″ N, 12° 38′ 35″ O Fläche: 11,176 km² Einwohner: 543 (3. Juni 2011)[1] Eingemeindung: 1. Juni 1992 Postleitzahl: 04821 Vorwahl: 034292 Polenz ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Brandis im Landkreis Leipzig.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lage
Polenz liegt etwa 18 Kilometer östlich der sächsischen Großstadt Leipzig in der Leipziger Tieflandsbucht. Nordwestlich des Ortes liegt des Gelände des ehemaligen Flugplatzes Brandis-Waldpolenz, seit 2007 der Solarpark Waldpolenz.
Durch den Ort verläuft die Staatsstraße 45 Grethen–Gerichshain, Über die Kreisstraße 8369 besteht zudem Anschluss an Leulitz.Nachbarorte
Brandis Machern Leulitz Waldsteinberg Naunhof Ammelshain Altenhain Geschichte
Ortsgeschichte
Die erste belegte Ortsnamenform datiert von 1405 als Polentzk[2]. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf durch Kroaten und das Holksche Korps fast völlig zerstört sowie 1813 von durchziehenden Truppen der Völkerschlacht bei Leipzig geplündert. In diese Zeit fällt auch der so genannte „Polenzer Holzkrieg“: In den Jahren 1805-07 herrschten lange und kalte Winter. Da Polenz über größere Wälder verfügte, fielen die Brandiser in die Polenzer Hölzer ein und stahlen Brennholz.[3]
August Schumann nennt 1821 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Polenz betreffend u. a.:
- „Da in früheren Zeiten zu Polenz zwei verschiedene Rittergüter unter dem Namen Ober- und Nieder-Polenz bestanden, so sind beide Benennungen auch jetzt noch in Beziehung auf das Dorf üblich, wiewohl dies nur eine Gemeinde, eine Kirchfahrt bildet und nur zu einem Rittergut gehört. Man versteht nun unter Ober-Polenz die herrschaftl. Schäferei, die Pfarre, Schule, Kirche nebst dem daran stoßenden höhern Theile des Orts; unter Nieder-Polenz aber die Rittergutsgebäude, Stallungen, Scheunen und den Rest des Dorfes. […] Auch eine Windmühle ist hier. […] Das hiesige Rittergut ist schon seit mehrern Jahrhunderten im ununterbrochenen Besitze der altadligen Familie von Lindenau gewesen, […]“[4]
1873 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet, da es im vorangegangenen Jahr einen größeren Brand gab, bei dem sogar der Kirchturm in Flammen stand.[3]
Zum 1. Juni 1992 wurde Polenz nach Brandis eingemeindet.[5]
Entwicklung der Einwohnerzahl
Jahr Einwohnerzahl [2] 1552 34 besessene Mann, 33 Inwohner 1764 38 besessene Mann, 13 Häusler, 9 ¾ Hufen 1834 381 1871 497 Jahr Einwohnerzahl 1890 511 1910 457 1925 485 1939 1505 Jahr Einwohnerzahl 1946 731 1950 729 1964 631 1990 503 Kirche Polenz
Die Polenzer Kirche wurde in ihrer jetzigen Gestalt in den Jahren 1722 und 1725 errichtet. Die Grundsteinlegung fand am 22. Juni 1722 statt, die Einweihung erfolgte 21. August 1725. Über einen Vorgängerbau, welcher an gleicher Stelle bestanden haben soll, sind keine Belege vorhanden. Vermutlich stammte der Bau von 1440[3]. Die Baukosten betrugen 2400 Taler. 1878 wurde nach Plänen des Baumeisters Altendorff aus Leipzig das Kircheninnere völlig umgestaltet, die Kosten hierfür beliefen sich auf 8030 Mark. 1883 wurde dem zweistimmigen Geläut eine dritte, mittlere Glocke gestiftet.[6]
Seit 1978 gehört Polenz zur Kirchgemeinde Brandis.[7]
Literatur
- Polenz, Nieder- und Ober-Polenz. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 8. Band, Zwickau 1821, S. 482–485.
- Die Parochie Polenz mit Filial Ammelshain. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Die Ephorie Grimma links der Mulde. Strauch Verlag, Leipzig 1911, S. 623–636 (Digitalisat)
- Cornelius Gurlitt: Polenz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 20. Heft: Amtshauptmannschaft Grimma (2. Hälfte). C. C. Meinhold, Dresden 1898, S. 212.
Weblinks
- Polenz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Daten und Fakten auf der offiziellen Internetpresäenz der Stadt Brandis, abgerufen am 21. August 2011
- ↑ a b Vgl. Polenz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ a b c Portrait von Polenz auf der offiziellen Internetpräsenz der Stadt Brandis, abgerufen am 21. August 2011
- ↑ Vgl. Polenz, Nieder- und Oberpolenz. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 8. Band, Zwickau 1821, S. 482 f.
- ↑ Gebietsänderungen ab 1. Januar 1992 bis 31. Dezember 1992 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, S. 2, abgerufen am 15. August 2011
- ↑ Vgl. Die Parochie Polenz mit Filial Ammelshain. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Die Ephorie Grimma links der Mulde. Strauch Verlag, Leipzig 1911, S. 628–636 (Digitalisat)
- ↑ Kirche zu Polenz, abgerufen am 22. August 2011
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