St. Laurentius (Kalkhorst)

St. Laurentius (Kalkhorst)
Die Dorfkirche in Kalkhorst
Blick auf den Chor

Die St. Laurentius geweihte Dorfkirche Kalkhorst ist eine backsteingotische dreischiffige Hallenkirche in Kalkhorst im Klützer Winkel des Landkreises Nordwestmecklenburg. Die Gemeinde gehört zum Kirchenkreis Wismar der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Die Kirche entstammt dem 13. und 14. Jahrhundert und fällt wegen der Unregelmäßigkeit ihres Grundrisses und durch die vielen An- und Umbauten auf. Der quadratische Turm steht asymmetrisch vor dem ebenso asymmetrischen ersten Joch des Mittelschiffs. Auch die beiden niedrigeren Seitenschiffe schließen sich asymmetrisch an. Der Chor bildet vier Ecken eines Achtecks mit Strebepfeilern aus.

Der Chor wird aufgrund einer Grabinschrift für den Pleban Johannes Schwansee auf die Zeit um 1350 datiert und ersetzte einen Vorgängerbau. Das Kirchenschiff wird aufgrund der drei eigentümlichen runden Fenster über dem Südportal dem 13. Jahrhundert zugerechnet, ist also der ältere Teil des Bauwerks. Schlie ordnete die Entstehung des Turms zwischen der Fertigstellung von Kirchenschiff und Chor ein. Der achteckig gedrungen spitze Turmhelm stammt aus dem Jahr 1686.

Die vom Beginn des 18. Jahrhunderts stammende barocke Innenausstattung umfasst den Hochaltar von 1708 , ein Werk Johann Friedrich Wildes aus Wismar, der auch Werke in den Dorfkirchen von Gressow und Groß-Trebbow schuf, die Emporen der eingepfarrten umliegenden Landgüter Kalkhorst, Nienhagen (heute: Neuenhagen), Rankendorf und Brook, den Orgelprospekt und die Kanzel.

Kanzel und Orgel gehen auf eine Stiftung der Lübecker Kaufmannsfamilie von Dorne zurück, die Hermann von Dorne († 1713) als Gutsherr von Nienhagen (und damit Inhaber des Kirchenpatronats), Wilmstorff und Wesloe zu Lasten seines Nachlasses anordnete und die den Unterhalt der Ausstattung dieser Kirche noch im 19. Jahrhundert finanziell mit absicherte. Die Orgel wurde 1869 von Friedrich Wilhelm Winzer repariert und überholt.

Die reichhaltigen Fresken der Ausmalung des Innenraumes stammen aus der Zeit der Spätgotik.

Pastoren

Buchtitel Höfers

Als Schriftsteller überregional bekannt wurde im 17. Jahrhundert der Kalkhorster Pastor Johann Cyriacus Höfer.

Weitere Bilder

Literatur

  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 375-379. ISBN 3-910179-06-1

Weblinks

53.97074211.0450687Koordinaten: 53° 58′ 15″ N, 11° 2′ 42″ O


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