St. Nikolaus (Burgdorf)

St. Nikolaus (Burgdorf)
St. Nikolaus von Südosten

St. Nikolaus ist die katholische Pfarrkirche von Burgdorf in der Region Hannover.

Seit die alte Burgdorfer Kirche St. Pankratius in der Reformation lutherisch geworden war, gab es in Burgdorf keine Katholiken mehr. Die wenigen katholischen Familien, die in den folgenden Jahrhunderten zugezogen waren, wurden 1825 der Pfarrei St. Ludwig in Celle zugeordnet, 1895 der Pfarrei St. Bernward in Lehrte. Nachdem die industrielle Entwicklung die Katholikenzahl in und um Burgdorf weiter vergrößert hatte, wurde an der Zweiten Stadtschule katholischer Religionsunterricht eingerichtet und zunächst gelegentlich, dann regelmäßig in verschiedenen Sälen die hl. Messe gefeiert.

Den entscheidenden Anstoß zum Bau der lange geplanten eigenen Pfarrkirche gab Bischof Nikolaus Bares, der sich bei seinem Weggang von Hildesheim nach Berlin als Abschiedsgeschenk der Diözese eine Kollekte für den Kirchbau in Burgdorf erbat. Zur Erinnerung an ihn wurde die Kirche nach seinem Namenspatron, dem hl. Nikolaus, benannt. Als sie am 7. April 1935 geweiht wurde, war Bischof Bares bereits verstorben, und sein Nachfolger Joseph Godehard Machens leitete die Liturgie.

Der Neubau war eine kleine Saalkirche in quasi-romanischen Formen mit rechteckigem Turm und der Altar-Apsis im Norden.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde St. Nikolaus bei Bombardierungen beschädigt, konnte jedoch weiter genutzt werden und stand zeitweise auch der evangelischen Gemeinde zur Verfügung.

Nach dem Krieg führte die Ostvertreibung zu einem sprunghaften Anstieg der Gemeindemitgliederzahlen im Gemeindegebiet, das die heutigen politischen Kommunen Burgdorf, Burgwedel und Uetze umfasste. Zudem kam ein schlesischer Geistlicher mit den Flüchtlingen nach Uetze, der die Gemeindemitglieder in den Bereichen Uetze und Hänigsen sammelte. Als Folge davon wurde 1955 mit dem Bau der St.-Matthias-Kirche in Uetze begonnen. Im Herbst des Folgejahres wurde sie festlich geweiht. 1960/61 folgten Kirchbau und Kirchweihe der St.-Barbara-Kirche in Hänigsen. Großburgwedel wurde bis dahin immer noch von den Burgdorfer Geistlichen betreut. Schließlich bekam auch Großburgwedel im Jahr 1966 eine eigene katholische Kirche und ab 1969 auch einen eigenen ortsansässigen Pfarrer.

St. Nikolaus selbst wurde 1972 tiefgreifend umgebaut und erweitert. Dabei wurden auch die Erfordernisse der erneuerten Liturgie berücksichtigt. Auf der linken, westlichen Seite wurde ein halbes Querhaus angefügt, im Osten ein geräumiges Seitenschiff, im Süden ein weiterer Anbau, der heute als Werktagskapelle und Kinderkirche dient.

Die Innenausstattung wurde zeitgemäß erneuert. Bemerkenswert sind u. a. die Fenster der Westseite, die Rosenfensterwand im Osten, das Kreuzweg-Mosaik sowie ein weiteres, das die Heiligen Nikolaus und Pankratius in enger Verbundenheit darstellt und damit eine geschichtliche und ökumenische Brücke schlägt.

Die neue große Orgel konnte 1995 in Gebrauch genommen werden.

Literatur

  • Kath. Kirchengemeinde St. Nikolaus Burgdorf (Hg.), 60 Jahre Katholische Kirchengemeinde Burgdorf, Burgdorf 1995
  • Aufzeichnungen in der Chronik von St. Nikolaus, Burgdorf

Weblinks

 Commons: St. Nikolaus (Burgdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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