Staatliches Symphonieorchester Estlands

Staatliches Symphonieorchester Estlands

Das Staatliche Symphonieorchester Estlands (estnisch Eesti Riiklik Sümfooniaorkester - ERSO) ist das führende Symphonieorchester Estlands. Es hat seinen Stammsitz im Opern- und Konzerthaus Estonia in Tallinn.

ERSO wurde als Radioorchester des staatlichen estnischen Rundfunks gegründet und trat am 18. Dezember 1926 erstmals auf. 1939 umfasste das Raadio-Ringhäälingu Sümfooniaorkester („Radio-Rundfunksymphonieorchester“) bereits 39 Orchestermusiker, 1956 wuchs die Zahl auf 90 an. 1975 erhielt das Orchester unter dem Chefdirigenten Neeme Järvi seinen heutigen Namen.

In den 1950er-Jahren war das ERSO eines der ersten Symphonieorchester der Sowjetunion, das Werke der sogenannten Modernisten (u.a. Igor Stravinski, Arnold Schönberg, Anton Webern und Carl Orff) aufführte, die in der Zeit des Stalinismus als verpönt gegolten hatten. Das Orchester legte einen weiteren Schwerpunkt auf estnische Komponisten wie Eduard Tubin, Arvo Pärt, Lepo Sumera und Erkki-Sven Tüür.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Wiedererlangung der estnischen Unabhängigkeit 1991 verließen die meisten Orchestermusiker das ERSO, um Anstellungen im Westen zu finden. Erst ab 1993 wurde das ERSO unter der Leitung des Dirigenten Arvo Volmer systematisch zu einem der führenden Symphonieorchester Europas ausgebaut. Heute zählt das ERSO etwa 100 Musiker und bewältigt 60–65 Konzerte pro Jahr. Chefdirigent ist seit 2001 der Russe Nikolai Aleksejew. Für die Aufnahme der Cantatas von Jean Sibelius erhielten die Musiker des ERSO im Jahr 2004 den Grammy Award.

Zu bekannten Gastdirigenten in der Geschichte von ERSO zählen unter anderem Waleri Gergijew, Mariss Jansons, Kurt Masur, Leif Segerstam, Paavo Järvi, Sir Neville Marriner, Kurt Sanderling und Igor Stravinski.

Chefdirigenten

  • Olav Roots (1939–1944)
  • Paul Karp (1944–1950)
  • Roman Matsov (1950–1963)
  • Neeme Järvi (1963–1979)
  • Peeter Lilje (1980–1990)
  • Leo Krämer (1991–1993)
  • Arvo Volmer (1993–2001)
  • Nikolai Aleksejew (seit 2001)

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