Staatsarchiv Schwerin

Staatsarchiv Schwerin

Das Landeshauptarchiv Schwerin ist eins der beiden Endarchive der staatlichen Verwaltung von Mecklenburg-Vorpommern. Es ist durch den Umfang seiner Bestände, die Magazinkapazität und die Anzahl der Mitarbeiter zugleich das größte Archiv des Landes. Durch umfangreiche, mehrjährige Sanierungsarbeiten des Dienstgebäudes ist die Benutzbarkeit des Archivs derzeit stark eingeschränkt.

Geschichte

Die Geschichte des Landeshauptarchivs Schwerin reicht mehr als fünf Jahrhunderte zurück. Seine Entstehung ist eng mit der staatlichen Entwicklung von Mecklenburg verbunden. Bereits im 15. Jahrhundert ist auf der Schweriner Burg ein Urkundenarchiv der mecklenburgischen Herzöge nachweisbar. Im 16. und 17. Jahrhundert entstanden in den Residenzen in Schwerin und Güstrow besondere Kanzleiarchive. Nach der Dritten mecklenburgischen Hauptlandesteilung von 1701 wurden beide Archive in Schwerin zusammengelegt und bildeten den Grundstock für das Hauptarchiv. Dieses in der einstigen Hofdornitz des Schweriner Schlosses untergebrachte Archiv wurde nach weiteren Zugängen 1779 mit dem Urkundenarchiv zum Geheimen und Hauptarchiv des Herzogtums (ab 1815 Großherzogtums) Mecklenburg-Schwerin vereinigt.

1835 erfolgte der Umzug in das neu erbaute Kollegiengebäude (heute Sitz des Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern). In der Folgezeit begann sich das Archiv der Geschichtsforschung zu öffnen. Diese Entwicklung war eng verknüpft mit dem Wirken des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde und seines Mitbegründers Georg Christian Friedrich Lisch (1801-1883), der viele Jahre auch dem Archiv vorstand.

1909-1911 entstand nach Plänen des Architekten Paul Ehmig das heutige Dienstgebäude am Burgsee als Archivzweckbau. Das Ende des mecklenburgischen Ständestaates 1918 führte zur Übernahme der Bestände des bis dahin im Rostocker Ständehaus untergebrachten Archivs der Landstände. 1935 kam infolge der Wiedervereinigung der Freistaaten Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz das Hauptarchiv Neustrelitz hinzu.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete die Sicherung und Rückführung ausgelagerter Archivbestände eine vordringliche Aufgabe. Daneben wurde in Greifswald eine Außenstelle für die auf dem Gebiet Vorpommerns ausgelagerten Bestände des Staatsarchivs Stettin eingerichtet, aus der sich das Landesarchiv Greifswald entwickelte. Die Auflösung des Landes Mecklenburg und die Bildung der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg in der DDR hatte ab 1952 umfangreiche Aktenzugänge zur Folge. Von 1965 bis Oktober 1990 führte die Einrichtung den Namen "Staatsarchiv Schwerin" und war zuständig für die beiden Bezirke Schwerin und Neubrandenburg.

Nach dem Wiederentstehen des Landes Mecklenburg-Vorpommern 1990 gelangten zahlreiche Akten der aufgelösten Staats- und Wirtschaftsorgane sowie ehemaliger Parteien und Massenorganisationen in dieses Archiv.

Mit dem Archivgesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern vom 7. Juli 1997 erhielt die staatliche Archivverwaltung des Landes seine neue rechtliche Grundlage.

Mit Wirkung vom 1. Januar 2006 wurde das Landeshauptarchiv Schwerin in das neu errichtete Landesamt für Kultur und Denkmalpflege eingegliedert und bildet dort zusammen mit dem Landesarchiv Greifswald die Fachabteilung Landesarchiv.

Veröffentlichungen

  • Helga Baier-Schröcke: Die Buchmalerei in der Chronik des Ernst von Kirchberg im Landeshauptarchiv Schwerin: ein Beitrag zu ihrer kunstgeschichtlichen Erforschung. Findbücher, Inventare und kleine Schriften des Landeshauptarchivs Schwerin. Band 13, Schwerin 2007

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