Staatsgalerie in der Katharinenkirche

Staatsgalerie in der Katharinenkirche
Jakob Fugger (1459–1525) auf dem berühmten Portrait von Albrecht Dürer (um 1519), das in der Staatsgalerie Altdeutsche Meister ausgestellt ist

Die Staatsgalerie Altdeutsche Meister, oft auch als Staatsgalerie in der Katharinenkirche bezeichnet, ist ein Kunstmuseum in der Augsburger Altstadt und die älteste staatliche Gemäldesammlung Bayerns.[1] Sie gilt neben der Alten Pinakothek als die kostbarste Sammlung altdeutscher Malerei in Bayern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Obwohl die Staatsgalerie Altdeutsche Meister schon nach 1806 in Augsburg gegründet wurde, dauerte es noch fast dreißig Jahre, ehe eine passende Örtlichkeit für die Sammlung gefunden wurde: 1835 wurde die Ausstellung in der bis dahin leerstehenden Katharinenkirche in der Augsburger Innenstadt eingerichtet - ein Jahr vor der Alten Pinakothek. Damit ist sie die älteste staatliche Kunstsammlung Bayerns.

In den folgenden Jahrzehnten musste die Sammlung mehrfach in Sicherheit gebracht werden - unter anderem vor den Bombardements des Zweiten Weltkrieges - wurde aber jedes mal wieder am angestammten Ort eingerichtet. Im Zuge der Generalsanierung und -renovierung des nebenan liegenden Schaezlerpalais, das im Februar 2006 wiedereröffnet wurde, ging man auch zu einer Sanierung der Galerie über, die im März 2008 abgeschlossen sein soll. Bis dahin kann die Ausstellung nicht besichtigt werden.

Trägerschaft

Da sich die Werke der Staatsgalerie allesamt im Besitz des Freistaats Bayern befinden, ist dieser auch für Unterhaltung und Erweiterung der Sammlung zuständig. Formal handelt es sich bei der Staatsgalerie Altdeutsche Meister um eine Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, deren Hauptsitz sich in der Alten Pinakothek in München befindet.

Ausstellung

Die umfangreiche Sammlung bietet einen Einblick in die Augsburger und schwäbische Kunst um 1500, also zur Blütezeit der Stadt der Fugger und Welser. Sie umfasst zahlreiche Gemälde aus Kirchen und Tafelbilder aus der sogenannten „Augsburger Schule“ des Spätmittelalters und der Frührenaissance.

Höhepunkt der Ausstellung ist wohl das weltbekannte und in nahezu jedem Geschichtsbuch abgedruckte Portrait Jakob Fuggers, das der Nürnberger Albrecht Dürer um 1519 anfertigte. Daneben dürfen Werke von Hans Holbein dem Älteren, Hans Burgkmair und Lucas Cranach dem Älteren als Kernstücke der wertvollen Sammlung gelten.[2]

Weiterhin geben aber auch Werke von Christoph Amberger, Leonhard Beck, Jörg Breu dem Älteren, Hans Schäufelein, Martin Schaffner, Bartholomäus Zeitblom und aus der sogenannten Apt-Werkstatt einen guten und künstlerisch wertvollen Einblick in die schwäbische Malerei um 1500.

Das prunkvolle Deckengewölbe der Katharinenkirche, das durch ein Renaissancegemälde von 1517 einen weiteren Blickfänger bietet, entstand nahezu zur gleichen Zeit wie die ausgestellten Kunstwerke und bildet damit einen eigenen Beitrag zum Gesamteindruck.

Lage

Die Staatsgalerie befindet sich in der ehemaligen Katharinenkirche, einem Teil eines alten Klostergebäudes, in der Maximilianstraße im Herzen der Augsburger Altstadt. Der Zugang zur Ausstellung erfolgt über das direkt nebenan gelegene Schaezlerpalais, in dem weitere Kunstsammlungen untergebracht sind.

Aufgrund ihrer zentralen Lage ist die Staatsgalerie Altdeutsche Meister mit dem Auto wegen fehlender Parkmöglichkeiten schlecht zu erreichen, dafür ist das Museum über mehrere Straßenbahn- und Stadtbuslinien des Öffentlichen Nahverkehrs gut angebunden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Staatsgalerie am Schaezlerpalais
  2. Stadt Augsburg: Schaezlerpalais

48.36510.8991666666677Koordinaten: 48° 21′ 54″ N, 10° 53′ 57″ O


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