Bahnstrecke Dortmund-Löttringhausen–Bochum-Langendreer

Bahnstrecke Dortmund-Löttringhausen–Bochum-Langendreer
Langendreer–Löttringhausen
Kursbuchstrecke (DB): ex 331 (1979)
Streckennummer (DB): 2141
Streckenlänge: 13 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 10 
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
nach Bochum Nord
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
nach Bochum
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
nach Bochum-Laer
Bahnhof ohne Personenverkehr
0,0 Bochum-Langendreer
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Dortmund
Kreuzung mit Tunnelstrecke
Tunnel Oberstraße (565m)
   
nach Witten
   
1,2 Siebenplaneten
   
3,2 Witten-Stockum
   
4,8 Witten-Sonnenschein
   
Hagen–Dortmund
   
5,8 Witten-Ost
   
7,4 Witten-Stadion
   
8,4 Witten-Annen Süd
   
10,1 Witten-Rüdinghausen
   
11,3 Dortmund-Silberknapp
   
12,2 Dortmund-Großholthausen
   
nach Dortmund
Bahnhof, Station
13,3 Dortmund-Löttringhausen
Strecke – geradeaus
nach Hagen

Die Bahnstrecke Dortmund-Löttringhausen–Bochum-Langendreer ist eine ehemalige, gut 13 Kilometer lange Eisenbahnstrecke vom Bahnhof Bochum-Langendreer zum Bahnhof Dortmund-Löttringhausen im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Sie verbindet heute als Rad- und Fußweg die Städte Dortmund und Witten.

Ihre volkstümliche Bezeichnung ist Rheinischer Esel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprünglich von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft als Hauptstrecke und Direktverbindung ihrer beiden wichtigsten Strecken im Rheinisch-Westfälischen Industriegebiet – der Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd und der Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd – geplant, diente die am 15. Dezember 1880 eröffnete Strecke vornehmlich dem lokalen Verkehr im südlichen Ruhrgebiet.

Die Strecke wurde primär für den Güterverkehr mit einer maximalen Steigung von 10 ‰ ausgelegt. Zudem wurde sie von Arbeitern zum Erreichen ihrer Arbeitsplätze und Marktfrauen zum Erreichen der umliegenden Märkte genutzt. Diese waren häufig mit Körben voll Obst und Gemüse, Eierkisten, oft auch Hühnern und Stallhasen bepackt – daher der Name Rheinischer Esel.

Gewerbekunden waren die Zeche Gottessegen, alle wichtigen Annener Zechen, das Sägewerk Klingelhöfer, Dynamit Nobel, die Wittener Stahlröhren-Werke AG (seit 1918 „Abteilung Witten“ der Mannesmannröhren-Werke AG), der Stückgutbahnhof Witten Ost und die Stahlfirmen Geissler und Wassermann.

Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde am 30. November 1979 eingestellt. Am 30. November 1982 wurde die Teilstrecke zwischen den Bahnhöfen Löttringhausen und Witten Ost durch die Deutsche Bundesbahn komplett stillgelegt. Dieser Abschnitt wird heute als Rad- und Wanderweg genutzt. Der Güterverkehr zwischen Witten-Stockum und Witten Ost wurde am 31. Dezember 2001 und auf dem letzten genutzten Teilstück zwischen Witten-Stockum und Bochum-Langendreer am 31. Dezember 2004 wegen baulicher Mängel eingestellt und die Strecke bis Anfang 2006 zurückgebaut.

Trotz einer Jahrestonnage von 18.000 Tonnen fand sich die Bahn nicht bereit, dieses 2 km lange Teilstück zu sanieren. Die Entscheidung war umstritten, da die Sanierung auf den Teilabschnitt gerechnet zwar unrentabel war, die Bahn aber nie Zahlen über die Ertragsstärke unter Berücksichtigung des Anschlussverkehrs vorgelegt hat. Der Bahn wird weiter vorgeworfen, keine aktive Neukundenakquise betrieben zu haben. Insbesondere die direkt an die Stahlwerke angrenzende Müllumladestation mit mehreren LKW-Fahrten täglich zur Müllverbrennungsanlage in Herten hätte sich als Kunde angeboten. Mittelfristig planen die beiden von der Stilllegung betroffenen Stahlwerke nun eine Verlegung ihrer Produktionsstätten.

Radweg Rheinischer Esel

Der östliche Teil der Strecke zwischen Dortmund und Witten ist heute als Rad- und Wanderweg zurückgebaut. Der Weg bietet die Möglichkeit, auf der alten Bahntrasse von Dortmund das Ardeygebirge annähernd steigungsfrei bis zum Ruhrtal zu queren. Auf einer landschaftlich ansprechenden Strecke passiert der Weg beginnend in Dortmund-Löttringhausen zunächst die Dortmunder Stadtteile Großholthausen und Kruckel und führt dann in Witten über Rüdinghausen und Annen bis in die Nähe der Innenstadt. Von dort aus besteht eine direkte Radweg-Verbindung zum Ruhrtalradweg. Am 13. Mai 2009 hat die Verwaltung der Stadt Witten offiziell bekannt gegeben, dass auch der westliche Teil der Strecke von Witten-Mitte bis nach Bochum-Langendreer zum Rad- und Wanderweg ausgebaut werden soll. Das Planungsverfahren lief unter der Bezeichnung "Bebauungsplan Nr. 230, Radweg Rheinischer Esel West". Mit dem Ausbau wurde Mitte 2010 begonnen.

Bildergalerie

Literatur

  • Rolf Swoboda, Michael Schenk: Die Rheinische Eisenbahn zwischen Hagen und Dortmund einschließlich der Zweigbahn nach Langendreer. VBN-Verlag Neddermeyer, Berlin 2005, ISBN 3-933254-59-0.

Weblinks


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