- Stahle
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Stahle Stadt HöxterKoordinaten: 51° 50′ N, 9° 26′ O51.837329.4302290Koordinaten: 51° 50′ 14″ N, 9° 25′ 49″ O Höhe: 90 m ü. NN Fläche: 9,16 km² Einwohner: 2.718 (30. Juni 2008) Eingemeindung: 1. Jan. 1970 Postleitzahl: 37671 Vorwahl: 05531 Lage von Stahle in Höxter
In Stahle liegt der östlichste Punkt Nordrhein-Westfalens in der Flussmitte der Weser bei 51° 51′ 27″ N, 9° 27′ 41″ O51.8575339.461274. Der Ostpunkt des Landes wird mit einer Steinstele etwa 100 m südlich des tatsächlichen Punktes bei 51° 51′ 3″ N, 9° 27′ 5″ O51.8507999.451486 markiert.[1] Gleichzeitig ist Stahle die nördlichste Ortschaft der ostwestfälischen Stadt Höxter im Weserbergland. Stahle hat 2.718 Einwohner (Stand: 30. Juni 2008)[2] und ist über zwei Brücken mit der auf der gegenüber liegenden Weserseite gelegenen niedersächsischen Kreisstadt Holzminden verbunden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Urkundlich wurde Stahle unter den Namen Stalo bzw. Stela im 9. Jahrhundert im Zuge einer Schenkung an das Kloster Corvey erstmals erwähnt. Während des 30-jährigen Krieges wurde Stahle 1632 vollkommen zerstört und in den Folgejahren neu aufgebaut. Bis 1669 zur Kirchengemeinde Albaxen zugehörig, bildete Stahle seit dem 29. November 1669 ein eigenes Kirchspiel. Die 1697 gebaute Kirche wurde 1963 abgerissen und durch den 1964 fertiggestellten Neubau ersetzt. Bis heute ist der Ort durch alte Fachwerkbauten geprägt, das älteste stammt aus dem Jahre 1668. Im Siebenjährigen Krieg schlugen 1757 französische Truppen ihr Lager im Ort auf und attackierten am 23. September 1761 erneut Stahle.
Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde Stahle am 1. Januar 1970 nach Höxter eingemeindet und hörte somit auf, als eigenständige politische Gemeinde zu existieren.Am 1. Januar 1970 wurde Bödexen in die Kreisstadt Höxter eingegliedert.[3]
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1.12.1910 [4] 860 1925 [5] 1.025 1933 [5] 1.131 1939 [5] 1.231 31.12.1967 2.453 23.06.1998 [2] 2.609 31.12.2003 [2] 2.803 31.12.2005 [2] 2.816 31.12.2006 [2] 2.756 31.12.2007 [2] 2.711 31.12.2008 [2] 2.664 Sehenswürdigkeiten
Im Dorfkern:
- Die St. Anna-Kirche mit barockem Sandsteinportal und Kirchturm, beide aus dem Jahr 1732, beide denkmalgeschützt.
Auf dem Stahler Feldberg:
- das weithin sichtbare, 15 Meter hohe Friedenskreuz aus Holz (nach einer Idee von Heinz Mönkemeyer 1959 errichtet; 1988 und 2009 vollständig saniert);
- die Marienkapelle aus dem Jahr 1834, die bis heute für Andachten und die jährliche Gelöbnisprozession genutzt wird; seit dem Heiligen Jahr 1983/84 offizielle Wallfahrtsstätte des Erzbistums Paderborn (Quelle: Ortsheimatpfleger Heinz Mönkemeyer in der Huxaria EXTRA-Ausgabe vom Donnerstag, 20. Juni 1994)
- die nach einer Idee von Heinz Mönkemeyer zwischen 1948 und 1959 in einer ehemals baum- und buschlosen Steinkuhle errichtete Natur-Freilichtbühne, die für Theateraufführungen und Konzerte genutzt wird.[6]
Am Ortsausgang Richtung Hameln (gegenüber dem Hotel Kiekenstein):
- ein denkmalgeschützter ehemaliger jüdischer Friedhof mit 5 Grabsteinen aus den Jahren 1883 bis 1904, jeweils mit hebräischer Inschrift auf der Vorderseite und deutscher Inschrift auf der Rückseite.
Im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold:
- eine 1808 erbaute Lohnbäckerei als staatlich konzessionierter Gemeindebackofen und ein 1830 erbauter ehemaliger Kuhstall und Abort, beide zum Haupthaus des Hofes Hilmer-Borgolte gehörend, wurden 1983 in Stahle abgebaut und 1986 im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold wieder aufgebaut.
Vereine
- Stahler Blasorchester von 1892 e.V.
- FC Stahle 30 e.V.
- Schützengesellschaft Stahle von 1575 e.V.
- DPSG Stahle mit den Gruppen: Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und den Rovern
- Tambourcorps Stahle 1930 e.V.
- Fischereiverein Stahle
- Kulturförderverein Stahle
- Kolpingsfamilie Stahle
- Jugendchor Stahle
- Weinclub Rencontre
- Stahler Alphorn-Ensemble
Infrastruktur
In Stahle befindet sich ein Gittermast-DVB-T-Sender. Er wird auch Sender Holzminden genannt, da er Füllsender für Holzminden ist.
Persönlichkeiten
- Heinz Mönkemeyer (* 30. März 1928, † 26. Dezember 2006) Bürgermeister von Stahle (bis zur Eingemeindung 1970), Ratsherr, Bezirksverwaltungsstellenleiter, Ortsheimatpfleger, Heimatdichter, Schriftsteller. Er war Ehrenmitglied der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft, Träger der Ernst-Moritz-Arndt-Plakette (1993) und Inhaber des Ehrenamtspreises der Stadt Höxter (2004).[7]
Einzelnachweise
- ↑ Manfred Spata Über geographisch-geodätische Extremwerte in Nordrhein-Westfalen, erschienen in Nachrichten aus dem öffentlichen Vermessungswesen, NÖV, Ausgabe 03/2008, S. 43-51 http://www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/presse/druckschriften/noev/noev_2008_3.pdf
- ↑ a b c d e f g Stadt Höxter > Zahlen & Fakten
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
- ↑ Gemeindeverzeichnis 1900: Landkreis Höxter
- ↑ a b c Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990
- ↑ Zeitungsberichte und Laudatio, abgerufen am 10. Juni 2010
- ↑ Westfälisches Autorenarchiv beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe, abgerufen am 10. Juni 2010
Literatur
- Wolfgang Leesch - Heimatchronik des Kreises Höxter Archiv f. Dt. Heimatpflege GmbH (1966)
Weblinks
Wiktionary: Stahle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenStadtteile von HöxterAlbaxen | Bödexen | Bosseborn | Brenkhausen | Bruchhausen | Fürstenau | Godelheim | Höxter | Lüchtringen | Lütmarsen | Ottbergen | Ovenhausen | Stahle
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