- Starkenburg (Burg)
-
Starkenburg Die Starkenburg und der Schlossberg
Alternativname(n): Burcheldon, Starkimberg Entstehungszeit: 1065 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten Ort: Heppenheim Geographische Lage 49° 38′ 46″ N, 8° 38′ 55″ O49.6461111111118.6486111111111295Koordinaten: 49° 38′ 46″ N, 8° 38′ 55″ O Höhe: 295 m ü. NN Die Starkenburg ist eine Burg oberhalb von Heppenheim an der Bergstraße. Sie ist Namensgeberin der ehemaligen südhessischen Provinz Starkenburg.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Burg liegt auf rund 295 Meter Höhe auf dem so genannten Schlossberg. Der Weg zur Starkenburg bietet eine schöne Aussicht auf Heppenheim.
Geschichte
Die Burg wurde im Jahr 1065 zum Schutz des Klosters Lorsch errichtet. Zuerst lautete der Name Burcheldon. Der Name Starkimberg wurde erstmals 1206 erwähnt. In der wechselvollen Geschichte des Klosters bot die Burg stets Zuflucht und Schutz für die Mönche.
Als zweitstärkste Festung des Kurfürstentums Mainz deckte sie die Mainzer Bergstraße ab. 1765 wurde die Burg verlassen und verfiel.
Am Mittwoch, dem 22. Oktober 1924 wurde der baufällige Bergfried der Starkenburg um 14:45 Uhr gesprengt. Die Sprengung des Bauwerks mit bis zu drei Metern Mauerstärke in den Untergeschossen war eine größere Aktion: 1500 Kubikmeter Steine mussten weggesprengt werden.
War die Sprengung des alten Bergfrieds wegen dessen baulichen Zustands unvermeidlich gewesen, so war der bis 1930 (mit Ausnahme des erst 1957 aufgesetzten Turmhelms) vollendete Neubau des Bergfrieds an anderer Stelle ein vermeidbarer Verstoß gegen die Belange des Denkmalschutzes. Statt in der Mitte des Burghofs stellte man den Neubau nämlich an dessen Westeingang, um eine größere Freifläche im Hof zu gewinnen.[1]
Anlage
Heute steht die Ruine unter Denkmalschutz und wird vom Hessischen Immobilienmanagement verwaltet. An der Stelle des früheren Wohnhauses, dem Palas, befindet sich seit 1960 eine Jugendherberge, die vom Deutschen Jugendherbergswerk betrieben wird.
Aufgrund des starken Verfalls der Anlage im 19. Jahrhunderts ist nur wenig historische Bausubstanz erhalten geblieben. Zu dieser zählen neben der Süd-Ost-Ecke des Palas insbesondere die Schanzen, die auch heute noch in dem der Burg vorgelagerten Waldbereich erkennbar sind.
Im Zuge von Wegebauarbeiten in der Außenanlage im Vorfeld des Hessentags in Heppenheim im Jahr 2004 stieß man im südwestlichen Bereich der Anlage auf das verschüttete Eingangstor der ursprünglichen Burganlage. Die Arbeiten zur Sicherung des Bauwerks, die mit einer Neuordnung des Rundwegs verbunden waren, dauerten bis 2006 an.
Über das historische Erscheinungsbild der Starkenburg gibt es nur wenige Aufzeichnungen, da viele Archivmaterialien am 11. September 1944 bei der Bombardierung Darmstadts im dortigen Staatsarchiv verloren gingen. Die wenigen vorhandenen Stiche und Radierungen geben nur wenig Aufschluss über die innere Aufteilung der Burganlage und die dort vormals vorhandenen Gebäude. Die zahlreichen Rekonstruktionsversuche (u. a. als Modell im Foyer der Jugendherberge auf der Starkenburg zu sehen) weichen in vielen Details stark voneinander ab.
Sagen
Um die Starkenburg ranken sich die Sagen der Gespenster Melampus, der Schutzgeist der Burg und die Weiße Frau. Es soll auch einen Geheimgang vom Kloster Lorsch zur Starkenburg geben oder gegeben haben.[2]
Literatur
- Thomas Biller: Burgen und Schlösser im Odenwald. Ein Führer zu Geschichte und Architektur. Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1711-2, S. 78–81.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Aufl. Wartberg-Verlag. Gudensberg-Gleichen 2000. ISBN 3-86134-228-6, S. 572 - 574.
- Leonhard Rettig: Die Erwähnung Heppenheims und der Starkenburg im Lorscher Codex. Magistrat der Kreisstadt Heppenheim an der Bergstraße (Hrsg.), Heppenheim 1970.
- Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, S. 169f., ISBN 3-89214-017-0
Weblinks
Commons: Starkenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Starkenburg auf der Seite burgenwelt.de
- Starkenburg bei burgerbe.wordpress.com
Einzelnachweise
- ↑ Bergsträßer Anzeiger vom 3. April 2007
- ↑ Elisabeth Bräuer, Wilhelm Metzendorf: Sagen, Erzählungen und Spukgeschichten aus Heppenheim und Umgebung, Heppenheim 1975, Verlag Laurissa, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der Geschichts- u. Heimatvereine im Kreis Bergstrasse, S. 29; auch in Geschichtsblätter Kreis Bergstraße, Sonderband 2, 1976
Schloss Auerbach | Schloss Birkenau | Staatspark Fürstenlager | Heppenheimer Stadtschloss | Hinterburg | Burg Hirschhorn | Burg Hundheim | Jagdschloss Jägersburg | Neues Jagdschloss Jägersburg | Kurmainzer Amtshof | Burg Lindenfels | Mittelburg | Schloss Neuschloß | Schloss Rennhof | Schwalbennest | Schloss Schönberg | Starkenburg | Burg Stein | Vorderburg
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Starkenburg — steht für: eine Burg in Heppenheim im Kreis Bergstraße in Hessen, siehe Starkenburg (Burg) ein Observatorium in der Nähe der Starkenburg, siehe Starkenburg Sternwarte eine Gemeinde im Landkreis Bernkastel Wittlich in Rheinland Pfalz, siehe… … Deutsch Wikipedia
Burg Hornberg — Alternativname(n): Götzenburg Hornberg, die Burgen Hornberg, Duo Castra Horimberch … Deutsch Wikipedia
Burg Freudenberg (Freudenberg) — Burg Freudenberg Alternativname(n): Freudenburg Entsteh … Deutsch Wikipedia
Burg Stolzeneck — um 1900 Alternativname(n): Stoltzinecke … Deutsch Wikipedia
Burg Wildenberg (Kirchzell) — Burg Wildenberg Burg Wildenberg Torturm Alternativname(n): Wildenburg … Deutsch Wikipedia
Burg Alt-Bickenbach — Weilerhügel Weilerhügel bei Alsbach Hähnlein. Ansicht von Süden. Rechts Turmhügel, links Vorburg. Alt … Deutsch Wikipedia
Burg Bickenbach — Dieser Artikel behandelt die Trutzburg Schloss Alsbach in Alsbach Hähnlein, Hessen. Es gibt auch eine Burg Alsbach in Engelskirchen, Nordrhein Westfalen. Schloss Alsbach von der Südseite … Deutsch Wikipedia
Burg Hinterburg — Hinterburg Alternativname(n): Alt Schadeck Entstehungszeit: um 1100 … Deutsch Wikipedia
Burg Reichenberg (Hessen) — p1 Burg Reichenberg Alternativname(n): Schloss Reichenberg Entstehungszeit: Erstnennung 1276 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine mit erhaltenen Gebäuden … Deutsch Wikipedia
Burg Reichenstein (Neckargemünd) — p3 Burg Reichenstein Burg Reichenstein Entstehungszeit: um 1200 … Deutsch Wikipedia