- Burg Stolzeneck
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Burg Stolzeneck Burg Stolzeneck um 1900
Alternativname(n): Stoltzinecke Entstehungszeit: um 1200 Burgentyp: Höhenburg, Talhanglage Erhaltungszustand: Schildmauer, umfangreiche Mauerreste, Halsgraben Ständische Stellung: Adlige, Grafen Bauweise: Buckelquader Ort: Eberbach-Rockenau Geographische Lage 49° 25′ 31,4″ N, 8° 59′ 57,1″ O49.42548.9992215Koordinaten: 49° 25′ 31,4″ N, 8° 59′ 57,1″ O Höhe: 215 m ü. NN Die Burg Stolzeneck ist eine Burgruine, die bei Eberbach in Baden-Württemberg über dem Neckar steht.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Ruine der Stolzeneck liegt etwa 2 km südlich des Eberbacher Teilortes Rockenau, gerade eben schon auf der Gemarkung der Nachbargemeinde Neunkirchen, auf einem Felssporn im spitzen Mündungswinkel einer kleinen Hangbachschlucht, der etwa 80 Meter links über dem hier nordwärts laufenden Neckar aufragt. Das kleine Spornplateau ist heute bewaldet.
Geschichte
Die Höhenburg wurde vermutlich um 1200 als Reichsburg erbaut. Der Name wurde mit einer Witwe von Stoltzinecke 1268 erstmals erwähnt. 1284 war die Burg im Besitz von Pfalzgraf Ludwig II., dem König Albrecht I. für den Fall seiner Wiederwahl die Anerkennung seiner Rechte auf Stolzeneck, Reichenstein und Dilsberg versprach. Später wurden verschiedene Adelsfamilien mit der Burg belehnt. Die Burg war 1418 bis 1458 wieder im Besitz der Kurpfalz und danach verschiedenen Lehensträgern überlassen. Die Burg wurde vermutlich 1504 im Pfälzisch-Bayrischen-Erbfolgekrieg zerstört, da Pfalzgraf Ludwig V. im Jahr 1509 einen Vertrag mit Philipp von Seldeneck über den Wiederaufbau der Burg schloss. Nach dem Aussterben der Freiherren von Frauenberg 1612 kam die Burg zurück an die Kurpfalz und wurde geschleift. Die Ruine wurde erst in den 1960er Jahren wieder freigelegt.
Anlage
Burg Stolzeneck besteht aus einer Kernburg sowie Vorburg und Zwinger. Das Gelände der Anlage fällt nach Nordosten hin zum Neckar ab. Die Kernburg liegt im Südwesten und ist gegen Westen durch eine Schildmauer und einen Halsgraben gegen das weiter ansteigende Gelände hin geschützt und von einem Zwinger umgeben. Die Vorburg erstreckt sich dem abfallenden Gelände folgend nach Nordosten. Der Zugang zur Anlage erfolgte ursprünglich an der östlichen Verbindung von Vorburg und Zwinger, heute erfolgt der Hauptzugang durch eine künstlich im Westen geschaffene Öffnung.
Die Kernburg besteht aus der Schildmauer mit Wehrgang und dem nordöstlich davon liegenden Palas. Bei Grabungen im Jahr 1964 wurden Fundamente gefunden, die schräg zu den Mauern des viergeschossigen Palas und der Umfassung verlaufen, so dass der heute erhaltene Palas vermutlich erst nach 1350, möglicherweise erst bei den Umbauten des 16. Jahrhunderts unter Aufgabe des bisherigen Palas und einhergehend mit der Vergrößerung des Innenhofs der Kernburg entstanden ist und danach mehrfach umgebaut wurde. Der Palas weist bauliche Attribute verschiedener Epochen auf. Von der 21 Meter hohen und 2,85 Meter starken Schildmauer scheint auch nur der Sockelbereich mit Buckelquadern aus dem 13. Jahrhundert zu stammen, denn die Dimensionen der Mauer entsprechen eher den Verteidigungsanforderungen späterer Jahrhunderte. Die Schildmauer kann bestiegen werden. Der Wehrgang bot vom einst unbewaldeten Bergsporn einen guten Blick über das Neckartal.
Zwinger und Vorburg mit Zisterne sind im 15. oder 16. Jahrhundert entstanden. Einige Fundamentreste in der Vorburg zeugen von einst dort befindlichen Wirtschaftsgebäuden.
Literatur
- Fritz Arens: Die Baugeschichte der Burgen Stolzeneck, Minneburg und Zwingenberg. In: Jahrbuch für schwäbisch-fränkische Geschichte, Nr. 26, 1969.
- Jochen Goetze, Werner Richner: Burgen im Neckartal, Braus, Heidelberg 1989, ISBN 3-925835-52-0, S. 50 ff.
- Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Flechsig, Würzburg 2000, ISBN 3-88189-360-1.
- Wolfgang Krüger: Die Deutsche Burgen und Schlösser in Farbe. Burgen, Schlösser, Festungsanlagen, Herrenhäuser und Adelspalais in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West). Wolfgang Krüger, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-8105-0228-6, S. 123.
- Rüdiger Lenz: Geschichte der Burg Stolzeneck am Neckar. In: Eberbacher Geschichtsblatt, Nr. 90, 1991, S. 7–40.
Weblinks
Wikisource: Burg Stolzeneck (Sage) – Quellen und VolltexteBurgen und Schlösser im OdenwaldPalais Amorbach | Schloss Alsbach | Schloss Auerbach | Schloss Bad König | Beerfurther Schlösschen | Burg Breuberg | Schloss Birkenau | Curti-Schloss | Darmstädter Schloss (Groß-Umstadt) | Burg Dauchstein | Burganlage Dieburg | Bergfeste Dilsberg | Emichsburg | Burg Eberbach | Schloss Erbach | Schloss Ernsthofen | Eulbacher Park | Schloss Fechenbach | Burg Frankenstein | Burg Freienstein | Burg Freudenberg | Schloss Fürstenau | Staatspark Fürstenlager | Harfenburg | Burg Guttenberg | Heidelberger Schloss | Schloss Heiligenberg | Heppenheimer Stadtschloss | Hinterburg | Hirschburg | Burg Hirschhorn | Burg Hornberg | Burg Hundheim | Burg Jossa | Burg Kirchbrombach | Kurmainzer Amtshof | Kronenburg | Schloss Lichtenberg | Burg Lindenfels | Burg Lohrbach | Burg Lützelbach | Burg Michelstadt | Minneburg | Mittelburg | Mühlhäuser Schlößchen | Burg Nieder-Modau | Veste Otzberg | Pfälzer Schloss | Schloss Reichenberg | Burg Reichenstein | Burg Rodenstein | Rodensteiner Schloss | Schloss Rohrbach | Schanzenköpfle | Schauenburg | Burg Schlierbach | Wasserburg Schloß-Nauses | Burg Schnellerts | Schloss Schönberg | Burg Schweinberg | Schwalbennest | Schauenburg | Starkenburg | Burg Stolzeneck | Strahlenburg | Burg Tannenberg | Vorderburg | Wachenburg | Burg Waldeck | Schloss Waldleiningen | Wambolt’sches Schloss | Weilerhügel | Weinheimer Schloss | Burg Wildenberg | Burg Windeck | Burg Zwingenberg
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