Bahnstrecke Lengenfeld–Göltzschtalbrücke

Bahnstrecke Lengenfeld–Göltzschtalbrücke
Lengenfeld (Vogtl)–Göltzschtalbrücke
Strecke der Bahnstrecke Lengenfeld–Göltzschtalbrücke
Kursbuchstrecke: DR: 443 (1973)
Streckennummer: 6667; sä. LMG
Streckenlänge: 12,104 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 17 
Minimaler Radius: 175 m
Legende
Strecke – geradeaus
von Falkenstein/Vogtl
Bahnhof, Station
0,00 Lengenfeld (Vogtl) 387 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
Brücke Lengenfeld (Göltzsch; 74 m)
   
nach Zwickau
   
1,37 Lengenfeld (Vogtl) Baumwollspinnerei 365 m
   
3,32 Wolfspfütz 355 m
   
4,74 Weißensand 344 m
   
Bundesautobahn 72
   
6,56 Schneidenbach 335 m
   
8,42 Mühlwand 320 m
   
10,18 Mylau Bad 12.1945 aufgelassen 310 m
   
10,95 Mylau Hp 305 m
   
von Reichenbach
   
11,47 Mylau Anker 12.1945 aufgelassen 300 m
   
12,10 Göltzschtalbrücke 298 m

Die Bahnstrecke Lengenfeld–Göltzschtalbrücke war eine Nebenbahn in Sachsen. Sie begann im Bahnhof von Lengenfeld (Vogtland) an der Bahnstrecke Zwickau–Falkenstein und führte im Göltzschtal nach Mylau, wo im Bahnhof Göltzschtalbrücke Anschluss an die Bahnstrecke Reichenbach–Göltzschtalbrücke bestand.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits 1885 forderte ein Lengenfelder Komitee eine Bahn von Lengenfeld über Mylau ins thüringische Greiz, welche technisch unschwierig im Göltzschtal verlaufen sollte. Zunächst wurde das Projekt, wie auch eine Bahn von Reichenbach hinab ins Göltzschtal noch abgelehnt.

Am 21. Juni 1893 wurde dann eine von Reichenbach nach Mylau führende Bahnstrecke konzessioniert, welche ihren Endpunkt an der Göltzschtalbrücke haben sollte. Diese Strecke wurde am 30. April 1895 eröffnet.

Die Stadt Lengenfeld forderte jedoch auch weiterhin eine Bahnstrecke durch das Göltzschtal nach Greiz. Am 5. Juni 1901 wurde auch diese Strecke von der sächsischen Regierung genehmigt. Die angestrebte Weiterführung nach Greiz konnte allerdings nicht erreicht werden. Die Stadt Greiz strebte eine direkte Streckenführung vom oberen Bahnhof in Reichenbach an, welche von sächsischer Seite nicht gewollt war.

Im Oktober 1901 begannen die Bauarbeiten von beiden Endpunkten aus. Ab dem 16. November 1903 verkehrten die ersten Züge zwischen Weißensand und Bahnhof Göltzschtalbrücke. Am 17. Mai 1905 wurde die Gesamtstrecke eröffnet.

Der Zugverkehr wurde fortan durchgängig zwischen Lengenfeld und Reichenbach abgewickelt. Wegen des geringen Bedarfs im Reisezugverkehr verkehrten vor allem gemischte Züge. Ab 1935 kam auch ein Triebwagen zum Einsatz, der die Strecke Lengenfeld–Reichenbach ob Bf in genau einer Stunde bewältigte.

Wegen des maroden Oberbaues zwischen Weißensand und Mühlwand ging der spärliche Reiseverkehr auf der Teilstrecke Wolfspfütz–Göltzschtalbrücke(–Reichenbach) am 15. Dezember 1957 auf einen Schienenersatzverkehr über. Er wurde auch später nicht wieder aufgenommen. Am 31. Mai 1958 wurde auch der durchgehende Güterverkehr eingestellt und der Abschnitt Weißensand–Mühlwand stillgelegt. 1967 wurde auch der Abschnitt Mühlwand–Göltzschtalbrücke aufgelassen.

Nach 1970 blieb nur noch die Strecke zwischen Lengenfeld und Wolfspfütz in Betrieb. Ein reger Berufsverkehr verzögerte die eigentlich für 1968 geplante Gesamtstillegung. Erst am 28. Mai 1971 verkehrten dort die letzten Reisezüge[1].

Erst 1975 begann der Streckenabbau bei Weißensand. Erhalten blieb ab 1984 nur das Gleis zwischen Lengenfeld und dem Bahnhof Wolfspfütz, welches fortan zur Abstellung von Schadwagen des Raw Zwickau diente. Die letzte Zugfahrt zur Abholung der Schadwagen fand dort am 8. Oktober 1987 statt, dann wurde die Strecke gesperrt. Das Gleis ist auch nach dem 1996 erfolgten Ausbau der Anschlussweiche in Lengenfeld noch vorhanden.

Literatur

  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0
  • Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland, Band 2; EK-Verlag, Freiburg, 2002; ISBN 3-88255-687-0
  • Günter Wengorz / Gero Fehlhauer: Erinnerungen an die sächsische Nebenbahn Reichenbach - Göltzschtalbrücke - Lengenfeld Marke Sachsendampf Verlag Jacobi, Reichenbach, 2007, ISBN 978-3-937228-30-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.bimmelbahn.de/pkurier/pkstill10.htm

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