- Bahnstrecke Reichenbach–Göltzschtalbrücke
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Reichenbach (Vogtl) ob Bf–Göltzschtalbrücke Streckennummer: 6647; sä. RMG Streckenlänge: 9,029 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 29 ‰ Minimaler Radius: 175 m Legendevon Hof 0,00 Reichenbach (Vogtl) ob Bf 401 m nach Leipzig 2,72 Reichenbach (Vogtl) Ost früher Oberreichenbach 392 m 3,51 Reichenbach (Vogtl) Dittesschule 370 m 4,52 Reichenbach (Vogtl) Karolinenstraße 345 m 5,00 Reichenbach (Vogtl) Reichsstraße 339 m Schmalspurbahn von Oberheinsdorf 5,40 Reichenbach (Vogtl) unt Bf 335 m 6,61 Reichenbach (Vogtl) Elektrizitätswerk 325 m 7,80 Mylau 310 m von Lengenfeld 8,40 Mylau Anker 12.1945 aufgelassen 300 m 9,03 Göltzschtalbrücke früher Mylau Hst. 298 m Die Bahnstrecke Reichenbach–Göltzschtalbrücke war eine Nebenbahn in Sachsen. Sie begann im oberen Bahnhof von Reichenbach (Vogtland) an der Bahnstrecke Leipzig–Hof und führte hinab ins Göltzschtal nach Mylau, wo im Bahnhof Göltzschtalbrücke Anschluss an die Bahnstrecke Lengenfeld–Göltzschtalbrücke bestand.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In der Frühzeit der Industrialisierung war die Wasserkraft als Energiequelle unabdingbar. Auch in den an der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn gelegenen Orten Reichenbach und Mylau siedelten sich die ersten Industriebetriebe im Göltzschtal an. Umso problematischer war der Transport der Produkte zu den Bahnhöfen in Reichenbach und Netzschkau, lagen diese doch fast 100 Meter über der Talsohle der Göltzsch an der auf der Hochfläche trassierten Hauptbahn.
Eine erste Petition zum Bau einer Zweigbahn richteten die Fabrikanten erstmals 1873 an die sächsische Regierung, die allerdings noch abschlägig beschieden wurde. Als problematisch erwies sich auch für den Bahnbau der enorme Höhenunterschied, der nur mittels künstlicher Längenentwicklung oder gar einer Zahnradbahn überwunden werden konnte. 1885 forderten Lengenfelder Bürger eine Bahn von Lengenfeld über Mylau ins thüringische Greiz, welche technisch unschwierig im Göltzschtal verlaufen wäre.
1889 wurden erste Vorarbeiten für den Bau einer Strecke von Reichenbach nach Mylau durchgeführt. Es sollte allerdings weitere drei Jahre dauern, bis das Projekt vom sächsischen Landtag genehmigt wurde. Insgesamt standen drei Varianten für die Bauausführung zur Wahl. Realisiert wurde schließlich eine Trassierung, die an der Ostseite von Reichenbach ob Bf begann und über den Spitzkehrenbahnhof Oberreichenbach hinab nach Mylau führte. Dort war zunächst ein provisorischer Endpunkt nahe der Göltzschtalbrücke vorgesehen.
Im August 1893 begann der Streckenbau mit dem Abriss von Häusern auf der vorgesehenen Trasse. Der Erste Spatenstich zum Bau der Strecke erfolgte am 9. Oktober 1893.
Am 30. April 1895 wurde die Strecke mit einem Festakt eröffnet. Einen Tag später - am 1. Mai 1895 - wurde der planmäßige Personen- und Güterverkehr aufgenommen.
Nach der Jahrhundertwende wurde auch die Strecke Lengenfeld–Mylau realisiert. Ab dem 16. November 1903 verkehrten die Züge von Mylau weiter bis Weißensand, ab 17. Mai 1905 dann durchgängig von Reichenbach bis Lengenfeld. Die ursprünglich geplante Weiterführung nach Greiz kam allerdings nicht mehr zustande.
Am 15. Dezember 1957 ging der spärliche Reiseverkehr auf einen Schienenersatzverkehr über. Er wurde auch später nicht wieder aufgenommen. Im Güterverkehr wurde die Strecke noch bis 1970 durchgängig bedient. Offiziell wurde der Güterverkehr zwischen Reichenbach unt Bf und Göltzschtalbrücke am 26. September 1970 eingestellt, allerdings verkehrten auch danach noch einzelne Güterzüge bis Göltzschtalbrücke.
Bis zum 27. Mai 1977 wurde noch Reichenbach Ost bedient, dann ruhte jeglicher Verkehr. Erst 1993 wurde dieser letzte verbliebene Abschnitt demontiert, nachdem das Gleis zwischen Reichenbach Ost und Göltzschtalbrücke schon in den 1970er Jahren abgebaut worden war.
Bilder
Literatur
- Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0
- Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland, Band 2; EK-Verlag, Freiburg, 2002; ISBN 3-88255-687-0
Weblinks
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