Stellbergsee

Stellbergsee
Stellbergsee

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BW

Geographische Lage Söhre, Landkreis Kassel und Schwalm-Eder-Kreis, Hessen
Größere Städte in der Nähe Kassel
Daten
Koordinaten 51° 12′ 48″ N, 9° 33′ 8″ O51.2133333333339.5522222222222356Koordinaten: 51° 12′ 48″ N, 9° 33′ 8″ O
Stellbergsee (Hessen)
Stellbergsee
Höhe über Meeresspiegel 356 m ü. NN
Fläche 1,4 haf5
Maximale Tiefe 30 mf10

Der Stellbergsee, im Volksmund auch Mondsee genannt (wegen seiner Herkunft aus Brachland des Tagebergbaus und der ehemals entsprechenden Umgebung), ist ein 1,4 ha großer Tagebausee in der nordhessischen Mittelgebirgslandschaft Söhre (auch Söhrewald genannt), also ein künstliches Stillgewässer, das im Landkreis Kassel und Schwalm-Eder-Kreis durch Bergbau geschaffen wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Stellbergsee befindet sich etwa 12 km (Luftlinie) südsüdöstlich der Innenstadt von Kassel in der waldreich-bergigen Söhre. Er liegt an der Westgrenze des Naturparks Meißner-Kaufunger Wald unweit westsüdwestlich der Kuppe des Stellbergs (ca. 485 m ü. NN [1]) auf 356 m ü. NN. Rund zwei Drittel der Seefläche (östlicher Teil) erstrecken sich auf dem Gebiet der Gemeinde Söhrewald (Landkreis Kassel), der Rest gehört zur Gemeinde Guxhagen (Schwalm-Eder-Kreis). Vorbei am See führt ein Abschnitt der Landesstraße 3460, die Wattenbach (zu Söhrewald) im Osten mit Wollrode (zu Guxhagen) im Westen verbindet.

Geschichte

Als Ersatz für den auslaufenden Tiefbau am Stellberg war ab 1962 auf dem ehemaligen Abbaugebiet eines Stollens aus dem Jahr 1830 ein Tagebau eingerichtet worden. Der erste Abraum von 110.000 m³ kam an die Außenkippe und danach in die ausgekohlten Teile des Tagebaus. Die erste Kohle wurde am 6. März 1964 gefördert und in die Kraftwerke Kassel und Borken transportiert. Als am 30. November 1967 der Tagebau eingestellt wurde, waren am Stellberg 223.000 t Kohle erbracht.

Schon ein halbes Jahr später erlaubte das Bergamt dem Betreiber u. a., das zufließende Oberflächenwasser einschließlich einer Quellschüttung zu einem See − dem Stellbergsee − anzusammeln. Als die Grundstücke dem Land Hessen verkauft wurden, ging das Recht an das Land über, das seinerzeit vom Hessischen Forstamt Kaufungen vertreten wurde. Gegenwärtig gehört die Fläche zum Forstamt Melsungen. Zweidrittel der Seefläche (östlicher Teil) gehören zur Gemeinde Söhrewald im Landkreis Kassel, das andere Drittel zu Guxhagen im Schwalm-Eder-Kreis.

Für die Unterhaltung des umliegenden Geländes ist der „Zweckverband Naturpark Meißner-Kaufunger Wald“ mit Sitz in Witzenhausen zuständig. Nach Plänen der damaligen Bundesbahn wurden die einst unansehnlichen Abraumhalden mit rekultivierungsfähigem Boden aus der Neubaustrecke Hannover–Würzburg modelliert, allerdings mit sehr viel mehr Boden als planfestgestellt, weswegen auf dem unsicheren Grund die Masse ins Rutschen geriet und etwa ein Drittel des Sees füllte.[2]

Freizeit

Der Stellbergsee ist ein beliebtes Ausflugsziel und − obwohl die Wasserqualität nur als befriedigend gilt − wird er gern von Badegästen aufgesucht, die auf großen Liegewiesen Platz finden. Auch Angler und Modellbootbesitzer nutzen den See, der im Volksmund auch Mondsee genannt wird. Nahe dem See befindet sich an der L 3460 ein mehr als 80 Pkw fassender Parkplatz, bei dem eine SOS-Notrufsäule51.21259.5503611111111) steht. Die große Grillhütte, die auf dem Grundstück des früheren Gasthauses Stellberg in der Gemarkung Wollrode stand, wurde beseitigt. Sanitäre Anlagen und Badeaufsicht sind nicht vorhanden.

Quellen

  1. Kartendienste des Bundesamtes für Naturschutz
  2. Th. Hans-Dieter Scholz: Hier dreht sich alles ums Wasser – Der Stellbergsee, in: Söhrewald 1984, S. 307–311; Söhrewald von A-Z, Band 3, Söhrewald 1995, S. 39-45; und Dorf in der Söhre - Gaststätte Stellberg", Söhrewald 2003, S. 113-114

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