Stephansplatz (U-Bahn Station)

Stephansplatz (U-Bahn Station)
Bahnsteig der U1 in der Station Stephansplatz
Bahnsteige der U3
Die bei Ausschachtungsarbeiten entdeckte Virgilkapelle

Die Station Stephansplatz ist ein am 17. November 1978 eröffneter, unterirdischer U-Bahnhof im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt. Hier treffen sich die Linien U1 und U3. Wegen der Funktion als zentraler Knoten im U-Bahnnetz und wegen der zahlreichen umgebenden Sehenswürdigkeiten ist der Bahnhof eines der meistfrequentierten Verkehrsbauwerke in Wien. Die Strecke zwischen den Bahnhöfen Karlsplatz und Stephansplatz ist jene mit den höchsten Fahrgastzahlen. Im Jahr 2004 waren auf diesem Abschnitt rund 167.000 Öffi- Benutzer täglich unterwegs[1]. Die Gleisanlagen der U-Bahn liegen bis zu fünf Stockwerke unter dem Niveau des Stephansplatzes. Die Ausgänge führen auf den Stephansplatz, den Graben, in die Kärntner Straße sowie (nur als Aufzug) in die Goldschmiedgasse. Die drei über Stiegen und Rolltreppen führenden Aufgänge sind zur Schonung des innerstädtischen Stadtbildes nicht überdacht. Die Bahnsteige der U1, die sich an der tiefsten Stelle des Bahnhofs befinden, sind als Mittelbahnsteige, jene der U3 als Seitenbahnsteige zweistöcking untereinander angeordnet. Im obersten Geschoss befinden sich eine Informationsstelle und eine Vorverkaufsstelle der Wiener Linien. Zwei Großbäckereien aus Wien haben hier ebenfalls ihre unterirdischen Filialen. Ein früher hier befindliches Polizeiwachzimmer wurde am 14. Oktober 2005 durch eine neue Polizeiinspektion auf der Brandstätte 4 ersetzt.[2] Der barrierefreie Zugang für Rollstuhlfahrer ist nur über den Ausgang Goldschmiedgasse möglich, wo an der Außenseite des Haas-Hauses der einzige an die Oberfläche führende Lift mündet.[3] Drei weitere Lifte bedienen die Stockwerke innerhalb der Station. Außerdem gibt es noch 23 Rolltreppen verschiedener Länge.

Geschichte

Seit Einführung des ÖPNV in Wien fehlte ein leistungsfähiges Verkehrsmittel, das auch das Zentrum der Stadt innerhalb der Ringstraße erschloss. Bereits im 19. Jahrhundert wurden Pläne gewälzt, einen möglichen Zentralbahnhof in unmittelbarer Nähe des Stephansdomes zu platzieren. Die Station Stephansplatz wurde im Zuge der Errichtung des Grundnetzes der Wiener U-Bahn in den Jahren 1971- 1973 erbaut. Von Anfang an mitgeplant, wurden bereits in den 1970er Jahren die Vorarbeiten für die Verknüpfung mit der U3 geleistet, die erst im Jahr 1991 die Station Stephansplatz erreichte.

Während der Ausschachtungarbeiten vor dem Dom wurde im Jahr 1973 die im 18. Jahrhundert zugeschüttete und völlig in Vergessenheit geratene Virgilkapelle wiederentdeckt. Der Sakralbau wurde archäologisch freigelegt und in das Stationsbauwerk integriert.

Der für den Bereich der U1-Station geradezu charakteristische Gestank hat bereits zur Bildung von modernen Sagen geführt.[4] Dieser ist in Wahrheit jedoch auf ein Bodenverfestigungsmittel auf organischer Basis zurückzuführen, das beim Bau dieser Station verwendet wurde, um zu verhindern, dass der Boden unter dem Stephansdom nachgibt und dieser absinkt. Dieses Bodenverfestigungsmittel verursacht eine chemische Reaktion. Die Buttersäure, die dadurch an wärmeren Tagen entsteht und mit dem Grundwasser den Boden verlässt, verursacht einen schlechten Geruch und teilweise auch Ablagerungen in der U-Bahnstation.[5]

Die mächtige Baugrube war auch Drehort für den 1973 gedrehten Film Scorpio, der Killer. [6]

Einzelnachweise

  1. Zahlen Daten Fakten
  2. http://www.magwien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?SEITE=020051014030
  3. http://www.wl-barrierefrei.at/index.php?id=8739
  4. Bauopfer für die Wiener U-Bahn
  5. Die Wiener U-Bahn - Oft gestellte Fragen
  6. http://www.arte.tv/de/film/Schwerpunkt-Spione/1073196.html

Weblinks

Vorherige Station U-Bahn Wien Nächste Station
Karlsplatz
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Leopoldau →
Herrengasse
← Ottakring
  U3   Stubentor
Simmering →

48.20805555555616.3716666666677Koordinaten: 48° 12′ 29″ N, 16° 22′ 18″ O


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