- Bahnstrecke Rinteln–Stadthagen
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Rinteln–Stadthagener Eisenbahn Streckennummer: 9177 Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h Legende0,0 Stadthagen West (67 m) Bahnstrecke Hannover–Minden 2,8 Georgschacht Zechenanschluss Grubenbahn 4,4 Nienstädt 5,9 Sülbeck 8,8 Obernkirchen (134 m) Brikettfabrik, Glasfabrik, Steinbrüche 11,3 Krainhagen-Röhrkasten Anschluss an die Bad Eilsener Kleinbahn 12,9 Bad Eilsen 15,1 Buchholz (Kr Bückeburg) Bundesautobahn 2 Steinbrüche 16,6 Steinbergen (111 m) Weserbahn 20,4 Rinteln Nord (58 m) Extertalbahn Weserbahn nach Löhne Die Bahnstrecke Rinteln–Stadthagen ist eine 20,4 km lange normalspurige Bahnstrecke von Rinteln an der Weser nach Stadthagen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Rinteln-Stadthagener Eisenbahn-Gesellschaft (RStE) erhielt am 28. November 1898 vom Königreich Preußen und am 10. April 1899 vom Fürstentum Schaumburg-Lippe die Konzessionen zum Bau der Strecke. Die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft führte den Bahnbau aus und übernahm nach der Eröffnung 1900 auch die Betriebsführung, die seit 1945 bei der Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft lag.
Zum 1. Januar 1995 wurde die Bahnstrecke von der Rinteln-Stadthagener Verkehrs GmbH (RStV) übernommen, an der die landeseigenen Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE) zu 75% beteiligt waren. Die OHE übernahm auch die Betriebsführung. Der Eigentümerwechsel bei der OHE 2006 führte dazu, dass der Betrieb zum 1. Juli 2007 eingestellt wurde, weil die neuen Anteilseigener das Defizit der RStV nicht tragen wollten.
Streckenverlauf
Werkstatt und Fahrzeugschuppen befinden sich im Bereich des Bahnhofs Rinteln auf dem rechten Weserufer. Auf den ersten 4 Kilometern der Strecke ab Rinteln steigt die Bahn mit einer Neigung von 1:57 auf die Talterrasse des Wesertals hinauf, durchquert im Steinberger Pass das Wesergebirge und führt dann am Nordrand des Bückebergs entlang, ehe es nach Stadthagen wieder abwärts geht. Der höchste Punkt der Strecke wird in Obernkirchen erreicht.
Bahnbetrieb
Der Betrieb auf der eingleisigen Strecke wurde am 3. März 1900 für den Personen- und Güterverkehr eröffnet.
Im Güterverkehr kam dem Abtransport von Steinkohle aus Gruben bei Obernkirchen bis 1961, als die Förderung eingestellt wurde, die größte Bedeutung zu; für die Bergwerke hatte schon vor dem Bau der Bahnstrecke Rinteln–Stadthagen seit 1873 eine 4 km lange Grubenbahn bestanden, die in die neue Bahn einbezogen wurde. Aber auch Steine aus mehreren Steinbrüchen und Quarzsand für eine Glasfabrik waren wichtige Transportgüter. Außerdem schloss die Bahn den Weserhafen in Rinteln an ihr Gleisnetz an. Seit 2006 wurde fast ausschließlich Holz in den Bahnhöfen Rinteln Nord, Nienstädt und Stadthagen West verladen; der Steinverkehr kam fast völlig zum Erliegen. Der letzte Güterzug in Eigenregie verkehrte am 19. Juni 2007; an diesem Tag wurde ein Holzzug für die Firma Heggenstaller in Uelzen abgeholt.
Der stets bedeutende Personenverkehr auf der Schiene wurde am 29. Mai 1965 eingestellt. Seither finden fast nur noch Sonderfahrten der Dampfeisenbahn Weserbergland statt. Am 23. August 2009 wurden allerdings Sonderfahrten mit einem modernen Nahverkehrstriebwagen angeboten, mit denen unter anderem der Verkehrsclub Deutschland das Potenzial für eine Wiedereröffnung der Strecke im Personenverkehr unterstrich.
Eine bahneigene Buslinie bestand ab 19. September 1952; ab 1978 wurde sie in den Tochterbetrieb Schaumburger Verkehrsgesellschaft mbH ausgegliedert.
Die Infrastruktur soll noch für zwei Jahre vorgehalten werden; sie wird jedoch nur noch von der mehrmals im Jahr verkehrenden Museumsbahn befahren. Auf Rintelner Stadtgebiet wird der Bau einer Entlastungsstraße auf der Bahntrasse diskutiert.
Seit 2010 hat ein Förderkreis "Bückebergbahn Rinteln–Stadthagen" die Strecke gepachtet. Betriebsführer ist seitdem die Rhein-Sieg-Eisenbahn. Die Strecke wird von Zügen der Dampfeisenbahn Weserbergland und der Dampfzug-Betriebsgemeinschaft Hildesheim genutzt.[1]
Fahrzeuge
Die Bahn besaß insgesamt 21 Dampflokomotiven. Die letzten D-gekuppelten Henschelmaschinen wurden ab 1960 verkauft bzw. 1969 abgebrochen. Ab 1954 schaffte die Bahngesellschaft erste Diesellokomotiven an. Im Personenverkehr wurden insgesamt drei Triebwagen eingesetzt.
Literatur
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Teil 2 Niedersachsen. Zeunert, Gifhorn 1973, ISBN 3-921237-17-3
- Gerd Wolff: Deutsche Klein-und Privatbahnen. Band 11: Niedersachsen 3 - Südlich des Mittellandkanals. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-670-4
Weblinks
- Internetseite der "Dampfeisenbahn Weserbergland e.V."
- Internetseite des "Förderkreis Eisenbahn Rinteln-Stadthagen"
- Datensamlung über die RStE, auf www.lokomotive.de
Einzelnachweis
- ↑ eisenbahn-Magazin 5/2010, S. 33
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
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