Bahnstrecke Vienenburg–Langelsheim

Bahnstrecke Vienenburg–Langelsheim
Vienenburg–Langelsheim
Streckennummer: 1934 (Vienenburg–Grauhof)
1935 (Grauhof–Langelsheim)
Streckenlänge: 17,9 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Wernigerode
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von Braunschweig
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123,2 Vienenburg Rbf
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Vienenburg 137 m
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nach Bad Harzburg und Goslar
   
Oker
   
135,9 Grauhof Gbf
   
nach Hildesheim
   
Grauhof Pbf (Keilbahnhof)
   
nach Goslar
   
aus Goslar
Bahnhof, Station
142,4 Langelsheim
   
nach Seesen–Kreiensen
   
nach Altenau

Die knapp 18 Kilometer lange Bahnstrecke Vienenburg–Langelsheim war eine hauptsächlich dem Güterverkehr dienende Hauptbahn entlang des Nordrandes des Harz. Die 1875 eröffnete Verbindung verlor mit der Teilung Deutschlands ihre Bedeutung und ist heute stillgelegt und abgebaut.

Geschichte

Die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft (MHE) hatte sich schon seit den 1850er Jahren um eine westliche Anbindung ihres Streckennetzes bemüht, die aber an Streitigkeiten der Länder Preußen, Hannover und Braunschweig gescheitert war. Erst 1864 konnte ein Staatsvertrag zwischen Preußen und Braunschweig geschlossen werden, der eine Bahnverbindung Halberstadt–Vienenburg vorsah, die 1869 fertig gestellt wurde. Mit der Annexion Hannovers 1866 war der Weg weiter nach Westen möglich. Etwa zeitgleich suchte die Hannover-Altenbekener Eisenbahn-Gesellschaft (HAE) eine Verbindung nach Osten, und die Bergstädte im Oberharz wollten einen Bahnanschluss. So plante die HAE eine neue Fernstrecke VienenburgHildesheimHamelnLöhne, die MHE eine Verbindung von Vienenburg über Langelsheim nach Clausthal. Die HAE geriet jedoch 1873 in finanzielle Schwierigkeiten, so dass sie von der MHE übernommen wurde. Diese fasste die beiden auf Vienenburg zielenden Projekte zusammen und baute eine Strecke nach Grauhof, die sich dort nach Clausthal (ehemalige Innerstetalbahn) und nach Hildesheim (heute Teil der Bahnstrecke Hildesheim–Goslar) spaltete. Letztere hatte in Ringelheim Anschluss an die Braunschweigische Südbahn nach Kreiensen, von wo aus mit der Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen und der Strecke Hannover–Kassel West- und Süddeutschland erreicht werden konnte.

Am 19. Mai 1875 wurde der Güterverkehr von Löhne bis Vienenburg aufgenommen, der Personenverkehr folgte am 30. Juni. Der Zweig von Grauhof über Langelsheim nach Lautenthal diente ab dem 25. Oktober dem Güterverkehr, ab dem 15. November 1875 konnten dann auch Personen mitfahren.

Am 15. September 1877 folgte die Strecke von Langelsheim nach Neukrug-Hahausen an der Braunschweigischen Südbahn, die in Richtung Kreiensen den Umweg über Ringelheim ersparte. Seitdem wurde Vienenburg–Langelsheim in ganzer Länge als Fernbahn genutzt.

Goslar war zu dieser Zeit nur über die Bahnstrecke Vienenburg–Goslar an das Bahnnetz angeschlossen. Um diese Lage zu verbessern, wurden von Grauhof und Langelsheim gleichzeitig zwei Bahnstrecken in die Stadt gebaut, die am 1. Mai 1883 zur Verfügung standen. Der Personenverkehr nahm von nun an den Weg über Goslar, der stetig zunehmende Güterverkehr blieb auf der steigungsärmeren Strecke.

In Vienenburg entstand ein mittlerer, heute abgebrochener Rangierbahnhof, dem eine kleinere Anlage bei Grauhof zugeordnet war.

1930 lief ein Kalibergwerk bei Vienenburg voll Wasser, daraufhin sackte der Boden unter der Bahnlinie ein, die Reparatur der Strecke dauerte ein halbes Jahr.

Mit der Teilung Deutschlands 1945 verlor diese Verbindung ihren östlichen Anschluss. Nun reichte die Strecke über Goslar völlig aus, die Deutsche Bundesbahn zog sich zurück. Nach einander widersprechenden Angaben endete der Verkehr zwischen 1949 und 1960. Bei Grauhof hielt sich noch ein Abschnitt als Industrieanschluss, der Ende der 1990er Jahre endgültig vom Netz getrennt wurde.

Heute ist die Bahn abgebaut, es sind jedoch noch Dämme und Brückenreste zu finden. Die Bahnstrecke Hildesheim–Goslar führt weiterhin durch eine enge Kurve im ehemaligen Gleisdreieck bei Grauhof.

Literatur

  • Josef Högemann: Eisenbahnen im Harz (I). Band 1: Die Staatsbahnstrecken. Verlag Kenning, Nordhorn 1995, ISBN 3-927587-43-5, S. 12f., 22ff..

Weblinks


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