- Bahnstrecke Hildesheim–Goslar
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Hildesheim–Goslar Kursbuchstrecke (DB): 320 Streckennummer: 1773 Streckenlänge: 53,4 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h Legendevon Hannover und Nordstemmen 40,6 Hildesheim Hbf nach Lehrte nach Braunschweig 43,2 Hildesheim Ost Innerste 46,9 Marienburg (Han) Kleinbahn und Staatsbahn nach Hildesia 50,7 Groß Düngen nach Bodenburg 54,6 Hockeln 59,3 Derneburg (Han) nach Seesen nach Braunschweig A 7 A 39 Innerste 65,5 Baddeckenstedt B 6 von Kreiensen 75,3 Salzgitter-Ringelheim nach Braunschweig Bundesstraßen 6 und 248 80,7 Othfresen 85,4 Dörnten aus Vienenburg 89,3 Grauhof Pbf Keilbahnhof nach Langelsheim B 6 von Langelsheim 94,0 Goslar nach Oker Die Bahnstrecke Hildesheim–Goslar ist eine 53 Kilometer lange, zweigleisige und nicht elektrifizierte Hauptbahn im nördlichen Harzvorland. Sie dient überwiegend der Verbindung der Tourismusregion im Nordharz (Goslar, Bad Harzburg und Wernigerode) mit Hildesheim und Hannover. Auf ihr verkehrt der HarzExpress, der Halle (Saale) über Halberstadt und Goslar mit Hannover verbindet. Der wichtigste Zwischenhalt und Knotenpunkt der Strecke ist der Bahnhof Salzgitter-Ringelheim.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Strecke verläuft von Hildesheim aus in meist südöstlicher Richtung entlang dem Fluss Innerste. Die gelegentliche Bezeichnung „Innerstebahn“ führt zur Verwechselung mit der flussaufwärts liegenden Innerstetalbahn und wird nicht offiziell verwendet. In Groß Düngen zweigt die Lammetalbahn ab, in Derneburg war sie mit der ehemaligen Strecke Braunschweig–Seesen der Braunschweiger Landeseisenbahn (siehe Bahnstrecke Derneburg–Seesen und Bahnstrecke Braunschweig–Derneburg) verknüpft. Sie verläuft weiter über Baddeckenstedt und quert im Bahnhof Salzgitter-Ringelheim die Bahnstrecke Braunschweig–Kreiensen. Etwa ab Othfresen verlässt sie die Innerste und steigt über den ehemaligen Bahnknoten Grauhof nach Goslar an.
Geschichte
Schon bevor 1867 die Grenzen zwischen den Ländern Hannover, Braunschweig und Preußen fielen, suchte die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn (MHE) eine Verbindung von Halberstadt nach Westen. Erstes Ziel war, über Vienenburg einen Anschluss in Richtung Kreiensen zu erhalten. Die Bahnstrecke Halberstadt–Vienenburg war 1869 benutzbar. Von dort aus wurde 1875 bis 1877 über Grauhof und Langelsheim sowohl nach Neuekrug-Hahausen (an der Bahnstrecke Braunschweig–Kreiensen) als auch die Innerstetalbahn nach Clausthal gebaut.
Ungefähr gleichzeitig suchte die Hannover-Altenbekener Eisenbahn-Gesellschaft (HAE) einen Anschluss nach Osten, der die Städte Hannover und Braunschweig umging. Sie baute bis 1875 die Weserbahn von Löhne über Hameln nach Elze, von dort bestand bereits über die Hannöversche Südbahn und die Bahnstrecke Lehrte–Nordstemmen Anschluss nach Hildesheim. Sie schloss einen Vertrag mit der MHE, eine Strecke von Hildesheim nach Grauhof zu bauen und dort anzuschließen. Die HAE geriet jedoch in wirtschaftliche Schwierigkeiten, so dass das Projekt von der MHE übernommen werden musste. Am 19. Mai 1875 wurde der Güterverkehr von Hildesheim über Grauhof nach Vienenburg aufgenommen, am 30. Juni der Personenverkehr. Am 1. Mai 1883 konnte die Braunschweigische Eisenbahn, die Nachfolgerin der privatisierten Braunschweigischen Staatseisenbahn, die Verlängerung nach Goslar in Betrieb nehmen. Gleichzeitig wurde die Lücke zwischen Goslar und Langelsheim geschlossen.
Die Strecke wurde bald Teil einer Fernverbindung aus den Niederlanden und dem nördlichen Westfalen über Löhne, Hildesheim und Halberstadt nach Halle und Leipzig, zum Teil auch weiter nach Polen und in das heutige Tschechien. Der Güterverkehr nahm die Direktverbindung von Grauhof nach Vienenburg, der etwas schwächere Personenverkehr lief über Goslar dorthin, ab 1912 auch weiter über Bad Harzburg und Wernigerode. Hinzu kamen die langsam zunehmenden Züge für Urlauber aus Hamburg und Bremen über Hannover nach Goslar, die zum Teil auch Kurswagen über Halberstadt nach Berlin führten.
Mit der deutschen Teilung entfiel der Durchgangsverkehr. 1956 wurde die Verbindung von Grauhof nach Vienenburg aufgegeben. Die Nordanbindung des Harzes mit D-Zügen und später Interregios nach Hannover und Hamburg blieb jedoch erhalten.
Personenverkehr
Seit 1996 besteht mit der neutrassierten Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Vienenburg wieder Anschluss nach Halberstadt und Halle (Saale). Diese Strecke wurde von Anfang an mit einer RE-Linie Hannover – Goslar – Halberstadt – Halle (Saale) bedient. Zur Expo 2000 wurde die Strecke Goslar – Hildesheim für Neigetechnik ausgebaut, seitdem verkehren auf dieser Verbindung Dieseltriebwagen der Baureihe 612. Daneben gibt es weitere Nahverkehrszüge von Bad Harzburg nach Hannover, die bis auf den Bahnhof Groß Düngen alle Stationen bedienen, der Bahnhof Groß Düngen wird nur noch von den Zügen der Lammetalbahn und von einigen Zügen morgens in Richtung Hildesheim angefahren. Reisende nach Hildesheim können daher den Regionalexpress aus Goslar nutzen. Der Interregioverkehr wurde nach der Expo eingestellt, seitdem verkehren auf dieser Verbindung nur noch Regionalzüge.
Literatur
- Josef Högemann: Eisenbahnen im Harz (I). Band 1: Die Staatsbahnstrecken. Verlag Kenning, Nordhorn 1995, ISBN 3-927587-43-5, S. 12f., 22ff..
- Michael Bahls: Die Hannover-Altenbekener Eisenbahn. Verlag Kenning, Nordhorn 2006, ISBN 3-927587-77-X.
- Jutta Finke: Hildesheim und die hannoversche Harzbahn. Planung und Bau der Bahnstrecke Hildesheim–Vienenburg. In: Hildesheimer Heimat-Kalender 1997.. Verlag Gebrüder Gerstenberg, Hioldesheim 1997, S. 131–139.
- Jutta Finke: Der Marienburger Bahnhof und die Kleinbahn Marienburg–Diekholzen. In: Hildesheimer Heimat-Kalender 1998.. Verlag Gebrüder Gerstenberg, Hildesheim 1998, S. 106–110.
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