Bahnstrecke Vienenburg–Halberstadt

Bahnstrecke Vienenburg–Halberstadt
Halberstadt–Vienenburg
Kursbuchstrecke (DB): 330
Streckennummer: 6425
Streckenlänge: 34,3 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Halle und Thale
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
86,6 Abzw Halberstadt Ost nach Blankenburg
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Blankenburg
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
87,7 Halberstadt Rbf
Bahnhof, Station
88,9 Halberstadt 110 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Magdeburg
Haltepunkt, Haltestelle
Halberstadt Friedhof
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
96,2 Ströbeck 142 m
Bahnhof, Station
103,4 Heudeber-Danstedt 188 m
nach Vienenburg
105,1 Abzw Mulmke nach Mattierzoll
108,2 Langeln
111,5 Wasserleben
nach Osterwieck
115,2 Schauen
von Wernigerode
120,1 Landesgrenze
Sachsen-Anhalt–Niedersachsen
von Braunschweig
A 395
123,2 Vienenburg Gbf
Vienenburg 137 m
nach Langelsheim
nach Bad Harzburg
nach Goslar

Die Bahnstrecke Halberstadt–Vienenburg ist eine 34 Kilometer lange Hauptbahn nördlich des Harz. Sie ist die Verlängerung der Bahnstrecke Halle–Halberstadt.

Geschichte

Bahnhof Vienenburg

Bereits 1841 beziehungsweise 1843 wurden die beiden Endpunkte Vienenburg und Halberstadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Ebenfalls 1843 ging eine Strecke von Oschersleben über Jerxheim nach Wolfenbüttel in Betrieb, wodurch bereits eine – wenn auch weit nördlich verlaufende – Schienenverbindung zwischen den beiden Endpunkten bestand. Dennoch gab es weiterhin Planungen für eine weiter südlich verlaufende Bahn, die näher am Harz verlaufen sollte.

1864 konnte ein Staatsvertrag zwischen Preußen und Braunschweig geschlossen werden, der eine Bahnverbindung Halberstadt–Vienenburg vorsah. Eine halbwegs flache Trasse mit Abstand vom Harz wurde über Heudeber-Danstedt und Wasserleben ausgewählt. Das Königreich Hannover, auf dessen Grund sich Vienenburg damals befand, lehnte dieses Vorhaben zunächst jedoch ab. Erst nach dem Sieg Preußens im Deutschen Krieg und der daraus resultierenden Annexion Hannovers, konnte die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft 1867 mit dem Bau beginnen. Am 1. März 1869 wurde diese Verbindung in Betrieb genommen. Bereits zwei Jahre zuvor eröffnete die MHE die östliche Verlängerung der Bahn in Richtung Halle (Saale). Ab 1875 stand von Vienenburg aus zudem die Verbindung in Richtung Hildesheim über die Bahnstrecke Vienenburg–Langelsheim zur Verfügung. Der direkte Schienenweg Halle–Hannover war damit komplett.

Die Strecke erlitt während des Zweiten Weltkrieges kaum Schäden. Durch die Teilung Deutschlands wurde sie allerdings nach 1945 zwischen Vienenburg auf westdeutscher und Wasserleben auf ostdeutscher Seite unterbrochen. Die Züge der Deutschen Reichsbahn wurden daher von Wasserleben aus über die Strecke der ehemaligen Osterwieck-Wasserlebener Eisenbahn nach Osterwieck durchgebunden.

Nach der Wende gab es Bestrebungen, die Verbindung zwischen Halberstadt und Vienenburg wieder zu reaktivieren. Da die Bahn allerdings größere Orte wie Wernigerode und Ilsenburg auslässt, fiel die Entscheidung zu Gunsten der südlich verlaufenden Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Ilsenburg aus. Diese führte bis 1945 ebenfalls über die Landesgrenze hinaus nach Bad Harzburg. Da der letzte Abschnitt jedoch große Steigungen aufweist, beschloss die Deutsche Bahn den Bau einer Neubaustrecke, die ab Stapelburg aus der ursprünglichen Strecke ausfädelt und in Richtung Norden zur Verbindung Halberstadt–Vienenburg verläuft. Kurz vor der Landesgrenze fädelt sie in die alte Trasse ein und folgt dieser bis nach Vienenburg. Da die Strecke auf niedersächsischem Boden die alte Trasse nutzt, konnte das Vorhaben vor Ort als Renovierung einer bestehenden Strecke betrachtet werden, was wiederum die Einrichtung von Bahnübergängen ermöglichte. Am 2. Juni 1996 erfolgte die Eröffnung des rund zehn Kilometer langen Abschnittes.

Die Bahnstrecke Osterwieck–Heudeber-Danstedt wurde 2002 aufgegeben. Die verbliebenen Personenzüge nutzen seitdem die Abschnitte Halberstadt–Heudeber-Danstedt sowie den drei Kilometer langen Abschnitt auf niedersächsischem Boden und verkehren sonst über die südlich verlaufende Verbindung via Ilsenburg und Wernigerode.

2007 wurde die bestehende Strecke gesperrt und für den Betrieb mit Neigetechnikzügen umgebaut. Noch im gleichen Jahr ging die Verbindung wieder in Betrieb. Zum Fahrplanwechsel 2008 verkürzte sich die Fahrzeit auf Grund des Abschlusses von Sanierungsarbeiten nochmal.[1] Die Abschnitte Halberstadt–Heudeber-Danstedt sowie die niedersächsische Neubaustrecke sind seitdem in das Nordharznetz der Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt integriert. Zwischen Halle und Hannover verkehren im Zwei-Stunden-Takt Züge des beschleunigten Harzexpress sowie Nahverkehrszüge von Veolia mit Halt an allen Stationen. Letztere verkehren ebenfalls alle zwei Stunden. Am Wochenende besteht darüber hinaus eine Ausflugsverbindung zwischen Berlin und Wernigerode, die den Abschnitte Halberstadt–Heudeber-Danstedt mitnutzt.

Literatur

  • Josef Högemann: Eisenbahnen im Harz (I). Band 1: Die Staatsbahnstrecken. Verlag Kenning, Nordhorn 1995, ISBN 3-927587-43-5. 
  • Wolfgang Fiegenbaum, Wolfgang Klee: Rückkehr zur Schiene. Reaktivierte und neue Strecken im Personenverkehr 1980–2001. transpress, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-71185-0. 

Einzelnachweise

  1. Nordharzstrecke für den Neigetechnikverkehr freigegeben

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