Lautenthal

Lautenthal
Wappen von Lautenthal
Blick zur Stadtmitte

Die ehemals freie Bergstadt Lautenthal ist ein staatlich anerkannter Luftkurort mit rund 2.000 Einwohnern und seit 1972 Ortsteil der Stadt Langelsheim im Landkreis Goslar in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Laute in Lautenthal

Lautenthal liegt im Innerstetal zwischen Clausthal-Zellerfeld und Langelsheim im nordwestlichen Oberharz. Der Ort befindet sich auf einer Höhe von ungefähr 300 m ü. NN in einem Talkessel, wobei die umliegenden Berge Höhen bis 620 m ü. NN erreichen. Die beiden Flüsse Innerste und Laute durchfließen die Bergstadt. In Richtung Langelsheim wird die Innerste zur Innerstetalsperre angestaut.

Geschichte

Lautenthal wurde 1538 als Bergmannsiedlung gegründet und 1580 zur Stadt erhoben. 16 Jahre später wurde Lautenthal freie Bergstadt. Mit der Einstellung des Bergbaus 1959 verlor der Ort an Bedeutung und wurde 1972 nach Langelsheim eingemeindet. 1976 erfolgte die Stilllegung der Eisenbahnstrecke nach Lautenthal.

Politik

Ortsrat

Der Ortsrat setzt sich nach der Kommunalwahl vom 11. September 2011 zusammen aus:[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Lautenthal ist von zwei Skilanglaufloipen und vielen Wanderwegen umgeben, über die man Sehenswürdigkeiten in der Umgebung wie die Innerstetalsperre erreichen kann, darunter der Harzer Försterstieg. Es existiert ein Bergbaulehrpfad. Sehenswert sind die Paul-Gerhardt-Kirche aus dem 17. Jahrhundert, sowie der Marktplatz mit dem ehemaligen Rathaus und einer im Originalstil nachgebauten Köhlerhütte.

Museen

Heute Bergbaumuseum, früher Silberbergwerk Lautenthals Glück

Das ganzjährig geöffnete Bergbaumuseum befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Silberbergwerks Lautenthals Glück. Es liegt auf einem etwa 500 m langen Gelände an der Straße nach Wildemann. Das Eingangsgebäude ist ein markanter Förderturm, eine Nachbildung des Schachthauses Herzog Johann Friedrich in Bockswiese. Das Museum bietet die Einfahrt in das Bergwerk mit einer Grubenbahn, ein Freilichtmuseum mit Bergbautechnik und etwa 30 historischen Grubenloks, die Befahrung einer Kahnstrecke untertage, die St.-Barbara-Kapelle in 266 m Tiefe, in der Gottesdienste, Hochzeiten und Taufen stattfinden, sowie Exponate zur historischen Bergbautechnik, wie Fahrkunstanlage, ein Kunstrad, ein Steigerhaus und eine Silberhütte.

Ein weiteres Museum ist die Heimatstube in der alten Schule am Marktplatz.

Musik

Das Hüttenmusikkorps Lautenthal, der Männergesangsverein Fortuna und der Mandolinen-Club Lautenthal von 1920 sind die musikalischen Kulturträger der Gemeinde. Guntram Hecht, Musikpädagoge, Organist und Komponist, bekleidete lange Jahre das Organistenamt in Lautenthal.

Vereine

Zurzeit (2010) gibt es in Lautenthal 32 Vereine und Organisationen.

Bauwerke

Neben der Paul-Gerhardt-Kirche ist vor allem das Kleinste Haus des Westharzes, in der Straße "An der Laute" im alten Stadtkern, ein bekanntes Bauwerk Lautenthals.

Regelmäßige Veranstaltungen

Immer am Samstag vor Ostern wird das Osterfeuer am Kranichsberg abgehalten. Am 30. April feiern die Lautenthaler Walpurgis auf dem historischen Bergfestplatz und am letzten Wochenende im Juni steigt das traditionelle Bergstadtfest.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Von Lautenthal aus verkehren Linienbusse des ÖPNV nach Goslar, Clausthal-Zellerfeld bzw. Altenau und Hahnenklee. Bis Ende der 1970er Jahre hielten die Züge der Innerstetalbahn am ehemaligen Bahnhof Lautenthal. Die damalige Bahnstrecke ist heute als Wander- und Fahrradweg oder Skiloipe im Winter nutzbar.

Öffentliche Einrichtungen

Es gibt ein Bürgerbad Bergstadt Lautenthal, die Touristinfo Lautenthal und den Kurpark. Der gastronomische Teil des Kurhauses der Stadt ist verpachtet und wird für Veranstaltungen genutzt. Lautenthal verfügt über eine Grundschule und einen Kindergarten.

Literatur

  • Paul Ernst: Das Glück von Lautenthal. Albert Langen/Georg Müller, München 1940.

Einzelnachweise

  1. Zusammensetzung Ortsrat gemäß Webseite Langelsheim

Weblinks

 Commons: Lautenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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