Stroemfeld Verlag

Stroemfeld Verlag

Stroemfeld ist ein deutscher Kleinverlag mit Sitz in Frankfurt am Main und Basel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Verlag wurde 1970 in Frankfurt am Main von KD Wolff zunächst unter dem Namen Roter Stern gegründet. Seit Gründung der Stroemfeld Verlag AG 1979 in Basel erschien das Programm unter dem Namen «Stroemfeld/Roter Stern». 1991 wurde der Frankfurter Nexus-Verlag übernommen und als Stroemfeld/Nexus fortgeführt. 1993 meldete der Verlag Roter Stern Konkurs an, durch Gründung einer Fördergesellschaft in Basel wurde das Programm weitergeführt.[1] Der Verlagsname geht zurück auf die ersten Zeilen eines Textes von Friedrich Hölderlin, „Tende Strömfeld Simonetta“.[2]

Im Oktober 2008 teilte der Verlag mit, dass durch Kündigung einer Kreditlinie der Frankfurter Sparkasse (unter Hinweis auf Basel II) die Fortführung laufender Werkausgaben gefährdet sei.[3]

Anlässlich seines 40jährigen Bestehens wurde vom 13. August bis 4. September 2010 in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main eine Ausstellung über den Verlag präsentiert.[4] [5][6]

Programm

Veröffentlicht wurden zunächst vor allem politische Schriften aus dem Umfeld der Studentenbewegung. Seit Mitte der siebziger Jahre begann der Verlag mit der Edition umfangreicher historisch-kritischer Ausgaben deutschsprachiger Schriftsteller, wie der 1975 begonnenen, 2008 abgeschlossenen Frankfurter Hölderlin-Ausgabe. Es folgten Ausgaben u.a. von Heinrich von Kleist, Gottfried Keller, Georg Trakl, Franz Kafka und Casimir Ulrich Boehlendorff, zumeist mit abgedruckten Faksimiles der Originalmanuskripte. Bekannt wurde der Verlag auch durch die Veröffentlichung von Männerphantasien, einer Studie Klaus Theweleits über Freikorpsliteratur und den Körper des soldatischen Mannes. Seit den achtziger Jahren gehört auch ein medientheoretisches Programm zum Profil des Verlags, etwa die Zeitschrift Frauen und Film.

Weiterhin verlegt werden Schriften u.a. von Jessica Benjamin, Harold Bloom, Marguerite Duras, Kurt Eissler, Georg K. Glaser, Georg Groddeck, Klaus Heinrich, Pierre Imhasly und Peter Kurzeck.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geschichte, Selbstdarstellung auf der Verlagswebsite.
  2. D. E. Sattler: Persönlicher Bericht VII, 1979, bei der Hölderlin-Arbeitstelle Bremen.
  3. Rundbrief 2008 (PDF)
  4. Arno Widmann: „40 Jahre Stroemfeld-Verlag. Der Marsch einer Institution durch die Zeit“, Frankfurter Rundschau, 12. August 2010
  5. Marcus Hladek: Hölderlins roter Glücksstern. Erst Revoluzzer-Broschüren, dann Klassiker: Der Frankfurter Stroemfeld-Verlag wird 40 Jahre alt, Frankfurter Neue Presse, 13. August 2010
  6. Katrin Hillgruber: Verlage. Kanon und Kanonen. Der Tagesspiegel, 15. August 2010
  7. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 15. August 2010 Seite R3
  8. KD Wolff: Dankesrede für den Kurt-Wolff-Preis, 23. März 2007, PDF-Datei, 2 S.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Artikel 19 Verlag — Der Artikel 19 Verlag war ein Zusammenschluss deutscher Verlage, Verbände und Personen mit dem einzigen Zweck der Herausgabe des Buches „Die satanischen Verse“ in Deutschland. Dieses erschien dann auch 1989 in dem neu gegründeten Verlag; 1993… …   Deutsch Wikipedia

  • František Kafka — Franz Kafka, um 1906 Franz Kafka (* 3. Juli 1883 in Prag, damals Österreich Ungarn; † 3. Juni 1924 in Kierling bei Klosterneuburg, Österreich; selten auch tschechisch František Kafka) war ein deutschsprachiger Schriftsteller, der au …   Deutsch Wikipedia

  • Kafka — Franz Kafka, um 1906 Franz Kafka (* 3. Juli 1883 in Prag, damals Österreich Ungarn; † 3. Juni 1924 in Kierling bei Klosterneuburg, Österreich; selten auch tschechisch František Kafka) war ein deutschsprachiger Schriftsteller, der au …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus Theweleit — (* 7. Februar 1942 in Ebenrode, Ostpreußen – heute Nesterow, Russland) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler, Kulturtheoretiker und Philosoph (wobei er sich oft gegen die Bezeichnung „Philosoph“ gewehrt hat und auf seiner Webseite… …   Deutsch Wikipedia

  • Theweleit — Klaus Theweleit (* 7. Februar 1942 in Ebenrode, Ostpreußen heute Nesterow, Russland) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler, Kulturtheoretiker und Philosoph (wobei er sich oft gegen die Bezeichnung „Philosoph“ gewehrt hat). Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • KD Wolff — Karl Dietrich Wolff, häufig KD Wolff, (* 27. Februar 1943 in Marburg) ist ein deutscher Verleger. Nach seinem Engagement als SDS Vorsitzender in der 68er Bewegung machte er sich als Verleger von historisch kritischen Editionen der Gesamtwerke von …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Kafka — (um 1906) Franz Kafka (* 3. Juli 1883 in Prag, damals Österreich Ungarn; † 3. Juni 1924 in Kierling – heute Stadtteil von Klosterneuburg –, Österreich; selten auch tschechisch František Kafka) war ein deutschsprachige …   Deutsch Wikipedia

  • Pierre Imhasly — Pierre Imhalsy (born 1939) is a Swiss novelist and poet. [cite web title = Pierre Imhasly publisher = Frank: An International Journal of Contemporary Writing Art year = 2007 url = http://www.readfrank.com/authors and content/contributors/24.php… …   Wikipedia

  • Hölderlin — Friedrich Hölderlin, Pastell von Franz Karl Hiemer, 1792 Johann Christian Friedrich Hölderlin (* 20. März 1770 in Lauffen am Neckar; † 7. Juni 1843 in Tübingen) zählt zu den bedeutendsten deutschen Lyrikern. Sein Werk nimmt in der deutschen… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Dietrich Wolff — Karl Dietrich Wolff, häufig KD Wolff, (* 27. Februar 1943 in Marburg) ist ein deutscher Verleger. Nach seinem Engagement als SDS Vorsitzender in der 68er Bewegung machte er sich als Verleger von historisch kritischen Editionen der Gesamtwerke von …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”