- Studentische Forstverbindung
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Rudernde Forststudenten auf dem Badeteich bei Tharandt um 1900
Eine studentische Forstverbindung ist eine Studentenverbindung, die von Studenten an einer der früher existierenden Forstakademien gegründet worden ist. Sie sind von den studentischen Jagdverbindungen (siehe WJSC und KAJC) zu unterscheiden, deren Mitglieder sich aus privater Leidenschaft für die Themen Jagd und Forst interessieren.
Kennzeichnend für Forstakademische Verbindungen war und ist, dass sie weder Farben führen oder tragen, noch einem Dachverband angehören. Einzige Ausnahme ist die Forstakademische Verbindung Rheno-Guestfalia Göttingen im Cartellverband.
Es werden zwar keine Bestimmungsmensuren geschlagen, jedoch wird die Mensur den Mitgliedern formal freigestellt.
Folgende Mündener Forstverbindungen bestehen heute in Göttingen:
- Andree'sche Tischgesellschaft (ATG, gestiftet 1868)
- Mündener Gesellschaft Tanne (1871)
- Forstakademische Gesellschaft Freia (1879)
- Akademische Vereinigung Feldjäger (1919)
- Forstakademische Verbindung Rheno-Guestfalia im CV (1927)
Die drei alten Gesellschaften unterhalten aufgrund der alten Mündener Traditionen engere Beziehungen zu einem der in Göttingen ansässigen Kösener Corps. Alle fünf Göttinger Forstverbindungen sind im Mündener Convent forstakademischer Verbindungen (MC) zusammengeschlossen und nehmen Studenten aller Fakultäten der Georgia Augusta auf.
Neben den heute aktiven Forstverbindungen bestanden an der Forstakademie Münden folgende forstakademische Gesellschaften:
- Haasemann'sche Tischgesellschaft (1869–1876, teilweise übernommen durch die ATG)
- Forstakademische Gesellschaft Hubertia (susp. vor 1893 und 1919 bis vor 1935, 1959 Fusion mit der FAG Freia)
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Forstakademien zuerst in Forstliche Hochschulen, dann in forstwissenschaftliche Fakultäten bereits bestehender Universitäten umgewandelt und teilweise an die jeweiligen Standorte der Universitäten verlegt.
Folgende Forstakademien haben bestanden:
- Aschaffenburg (1910 verlegt an die Universität München)
- Eberswalde (1963 als Fakultät der Humboldt-Universität Berlin aufgelöst)
- Eisenach (1915 aufgelöst)
- Gießen (1939 als Fakultät der Universität Gießen aufgelöst und nach Hann. Münden verlegt)
- Hann. Münden (1868: Königlich Preußische Forstakademie Hannoversch Münden; 1970 verlegt an die Universität Göttingen)
- Karlsruhe (verlegt an die Universität Freiburg)
- Tharandt (belassen, aber angeschlossen an die Technische Hochschule Dresden)
An einigen Forstakademien bestanden Corps mit einem eigenen Senioren-Convent (SC), die sich bei der Verlegung der Akademie dem bestehenden SC am neuen Ort anschlossen. Sie sind heute überwiegend Mitglied im Kösener Senioren-Convents-Verband. Dies war vor allem in Freiburg und München der Fall. Der SC zu Tharandt wurde 1920 geschlossen in den KSCV aufgenommen. An diesen Orten sind aus den historischen Forstverbindungen Kösener Corps geworden, die sich nicht auf eine Fakultät oder Studienrichtung festlegen, so dass heute der forstliche Bezug nur historische Bedeutung hat. Die Corps des SC zu Eisenach (Hubertia und Silvania), die sich vor dem Ersten Weltkrieg vergeblich um eine Aufnahme in den Weinheimer Senioren-Convent bemüht hatten, verlegten infolge der Schließung der dortigen Forstakademie ihren Sitz 1919 an die Universität Gießen und traten dem Rudolstädter Senioren-Convent bei. Beide wurden nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr rekonstituiert. Ihre Tradition wird durch das Corps Rheno-Nicaria Mannheim fortgeführt.[1]
An der Forstlichen Fakultät in Tharandt besteht, neben dem Tharandter Corps Silvania (KSCV), mit der Forstakademischen Jagdcorporation Cervidia noch eine farbentragende Forstverbindung, welche 1990 gestiftet wurde und im WJSC organisiert ist.
Einzelnachweise
Siehe auch
Kategorien:- Korporationsart
- Forstwissenschaft
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