Kösener Senioren-Convents-Verband

Kösener Senioren-Convents-Verband
Kösener Raute.jpg
Gründung: 15. Juli 1848 in Jena
Prinzipien: farbentragend, pflichtschlagend
Mitgliedsverbindungen (2010): 102
Verbandsorgan: CORPS – Das Magazin (viermal jährlich)
Geschäftsstelle: VAC-Büro Bad Kösen, Parkstraße 4-6, 06628 Bad Kösen
Website: http://www.die-corps.de
Das nicht gebaute Haus der Korpsstudenten in Kösen[1]

Der Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) ist ein 1848 gegründeter Dachverband der ältesten Studentenverbindungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Corps wurzeln im Deutschen Idealismus. Einige sind älter als 200 Jahre; zwei stammen aus dem 18. Jahrhundert.

Im Sommersemester 2010 sind 102 Kösener Corps an vierzig Hochschulen akkreditiert. Rund 2.000 Studenten und mehr als 13.000 berufstätige Akademiker von allen Kontinenten sind „Kösener Corpsstudenten“.

Inhaltsverzeichnis

Grundsätze

Die Kösener und Weinheimer Corps pflegen die Tradition des studentischen Fechtens mit speziellen studentischen Fechtwaffen, die sogenannte Mensur. Ihre selbstgegebenen traditionellen Farben sind das wichtigste Identitätsmerkmal der verschiedenen Corps. Auch das Leben und Bewahren bestimmter corpsstudentischer Formen, Bräuche und Rituale ist allen Corps des KSCV eigen, wodurch sie sich in ihrer Gesamtheit von anderen Korporationsarten unterscheiden – wenngleich neben den Gemeinsamkeiten spezifische Eigenarten bestehen.

Die Corps und der Verband beanspruchen kein allgemeinpolitisches Mandat und vertreten daher keine politischen Positionen. Von jeher stehen sie Studenten aller Völker, Konfessionen und Nationalitäten offen. Diese Ausrichtung wird zusammenfassend häufig als Toleranzprinzip bezeichnet. Der Kösener Senioren-Convents-Verband ist als nicht eingetragener Verein organisiert und hat seinen Sitz mit Geschäftsstelle in Bad Kösen.

Im Gegensatz zu den anderen Korporationsverbänden besteht der KSCV nicht aus Einzelverbindungen, sondern aus den örtlichen Zusammenschlüssen der Corps (Subsidiarität des KSCV), das heißt aus den Senioren-Conventen (SC) der einzelnen Studienorte, die von den Corpsburschen-Conventen (CC) der einzelnen Corps gebildet werden. So wird auf dem Kösener Congress in der Regel nach SC, nur ausnahmsweise nach CC abgestimmt.

Die Mitgliedschaft einzelner Mitglieder in mehreren Corps des KSCV ist in den allermeisten Corps üblich. Dagegen bleiben die wenigen verbliebenen Lebenscorps (Onoldia, Arminia und Bavaria München) unter sich. Ihre Corpsbrüder können nicht in einem anderen Corps aktiv werden und Angehörige anderer Corps können nicht aufgenommen werden.

Als einziger Korporationsverband veröffentlicht der KSCV in den Kösener Corpslisten von jeher seine Mitgliederlisten.

Die Corps stehen zur Akademischen Freiheit. Der Corpsstudent Hirsch (Rhenania Tübingen) hat dazu gesagt:[2]

„Kein Losungswort ist seit dem Jahre 1500 so viel mißbraucht worden wie das Wort „Freiheit“: in der Zeit der Reformation, der Französischen Revolution, des Liberalismus Europas und Amerikas, in den Schlagzeilen der Sowjetzone. Es gab dem natürlichen Bedürfnis des Menschen Ausdruck, in seiner Existenz als Individuum zu tun, was ihm gefällt. Es war das Schlagwort des Kampfes von Individuen gegen eine bindende, einengende Gruppe, gegen eine Familie, einen Stand oder im Kampf einer sozialen Schicht gegen eine zwingende höhere Gemeinschaft. Aber es wurde seltener deutlich – wohl allerdings bei Kant, Fichte, Chamberlain, Jaspers -, daß es keine absolute Freiheit gibt, sondern nur ein Gleichgewicht zwischen Freiheit und Bindung. Für das Leben eines Individuums ist die Freiheit der Bewegung ebenso notwendig wie die Bindung an ein Elternhaus. Die Freiheit der persönlichen Schöpfung im Denken, Fühlen und Gestalten ist ebenso wichtig wie die Bindung dieser Vorgänge an eine Gemeinschaft, die mitwirkt und durch ihren Widerhall mitgestaltet. Von diesem Gleichgewicht, von dieser lebensnotwendigen Polarität müssen wir ausgehen, der Polarität zwischen Bewegungsfreiheit und Ortsgebundenheit, Denkfreiheit und Denkausrichtung durch die Gemeinschaft, zwischen Individuum und Genossenschaft, zwischen schöpferischer Freiheit des Gestaltens und den Formen der Tradition, zwischen der Willkür des Handelns der Individuen oder der Gruppen und dem Widerhall, dem Miterleben durch die höhere Gemeinschaft. Die Existenz des Menschen umfaßt beide Pole; sein Leben entzündet sich durch die Energien, die von dem einen Pol zum anderen strömen: Freiheit und Gebundenheit.“

Gottwalt Christian Hirsch

Die Statuten und Satzungen der Kösener Verbände schließen ein allgemeinpolitisches (kein hochschulpolitisches) Mandat aus. Der KSCV, die Seniorenconvente und die Einzelcorps äußern sich deshalb nicht zur Tagespolitik und betreiben eine zurückhaltende Öffentlichkeitsarbeit.

KSCV und VAC stützen sich auf Kommissionen für Statuten, Geschichte, Verbände, WSC-Kartell und Fechten.

Vorgeschichte

Ende des 18. Jahrhunderts bildeten sich Kränzchen und landsmannschaftliche Zusammenschlüsse, die im rechtsfreien Raum der Universität schriftliche Regeln für den studentischen Umgang forderten. Sie schlossen sich zu Senioren-Conventen (SC) zusammen und vereinbarten verbindliche SC-Comments. Der Alleinvertretungsanspruch war begründet, weil alle landsmannschaftlichen Gruppierungen im SC mitwirkten. Dieser Entwicklung verdanken die (Kösener) Corps ihre Entstehung: In der „deutsch“ und republikanisch orientierten Studentenschaft kam Anfang des 19. Jahrhunderts die Idee auf, die landsmannschaftlichen Vereinigungen aufzulösen und an jeder Universität eine „Allgemeine Burschenschaft“, die Vereinigung aller Kommilitonen, zu gründen. Das führte natürlich sofort zu Konflikten mit dem jeweiligen SC. In der Auseinandersetzung mit jener Urburschenschaft bildeten sich die Identität und das Selbstbewusstsein der Corps. Man diskutierte das „Corpsstudententum“, das nun nicht mehr mit der „Studentenschaft“ gleichzusetzen war.[3]

Als Ausfluss dieser Abgrenzung gegenüber den neuen Verbindungen gilt im KSCV noch heute das Senioritätsprinzip. So haben (eigentlich) die Angehörigen einer jüngeren Verbindung die Mitglieder einer älteren zu grüßen. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich vor und nach dem Ersten Weltkrieg ein lebhaftes Interesse an der eigenen Corpsgeschichte, besonders dann, wenn man auf eine offizielle Rückdatierung des Gründungsjahres hoffen konnte. Diese „Eitelkeit“ hat (zuletzt 1934) zu erbitterten Auseinandersetzungen geführt, aber auch den kaum ermeßlichen Gewinn gebracht, dass allein die Kösener Corps ihren Mitgliederbestand durchgängig dokumentieren und in den Kösener Corpslisten veröffentlichen. Viele Corps können mit einer tiefgehenden, meist gedruckten Aufarbeitung ihrer Geschichte aufwarten.

Aus Erlangen kamen 1818 und 1820 die ersten Anregungen, die Corps zusammenzubringen. Saxo-Borussia und der Heidelberger SC schlugen 1821 eine Vereinigung aller Corps vor. Bei ihrer geographischen Nähe unterhielten die sächsischen SC von Jena, Leipzig und Halle von jeher gute Beziehungen. Sie trafen sich oft auf der Rudelsburg bei Kösen. Schriftlich vereinbarten sie bereits am 4. März 1821 einen Allgemeinen Senioren-Convent (ASC). Dieser Vorläufer des KSCV trat bis 1842 an wechselnden Orten (Halle, Köstritz, Camberg etc.) im Geheimen zusammen. Halle war ab 1838 nicht mehr dabei.[4][5]

Siehe auch: Erloschene Corps

Gründung des Verbandes

Beschleunigt durch den Progress (Studentenverbindung) und die Gründung von anderen studentischen Zusammenschlüssen, wuchs an den Universitäten des Deutschen Bundes das Bedürfnis nach einem Austausch über die Idee des „Corpsstudententums“. Zum Hintergrund gehörten die Märzrevolution und das zweite Wartburgfest 1848. Dort standen die Corps einer „linken“, republikanisch-nationalen Mehrheit gegenüber, so dass die Notwendigkeit einer gemeinsamen Vertretung erkannt wurde.[6]

Friedrich v. Klinggräff

So trafen sich am 15. Juli 1848 auf Veranlassung von Friedrich von Klinggräff elf deutsche SC zu einem gemeinsamen Congress in Jena. Dieses Treffen gilt als die Gründung des Kösener Senioren-Convents-Verbands (KSCV). Bald darauf wurde Kösen mit dem Mutigen Ritter und der Rudelsburg zum Tagungsort gewählt. Regelmäßige jährliche Treffen fanden ab 1855 statt.

Glanz und Gloria

Schon vor der Reichsgründung waren die Corps (neben der Armee) die Säulen Preußens. In seiner Verwaltung, der „tätig werdenden Verfassung“ (Lorenz von Stein), waren sie führend vertreten.[7] Im Reichstag des Norddeutschen Bundes saßen 113 Corpsstudenten. Die beiden ersten Präsidenten des Reichsgerichts kamen aus Königsberger Corps. Als Hohenzollern-Prinzen und Bismarcks Söhne aktiv wurden und zwei Corpsstudenten das Kaiserreich führten, erreichten die Corps eine unangefochtene Dominanz im gesellschaftlichen und politischen Leben Deutschlands. An Nachwuchs gab es keinen Mangel und die Alten „erzogen“ die Jungen. Schon auf dem oKC 1881 überwogen die Alten Herren der Corps die Aktiven derart, dass der Aktivencongress scherzhaft „Nebenkösener“ genannt wurde.[8]

Auch außerhalb der Hochschulorte hatten sich bereits seit Ende der 1850er Jahre die Corpsstudenten aller Kreise an den Heimatorten als Alte Herren in den AHSC und Bezirksverbänden organisiert, die sich 1888 auf Reichsebene im Verband Alter Corpsstudenten zusammenschlossen. Der KSCV hatte sich in der Kaiserzeit über seine Denkmäler bei der Rudelsburg nicht unwesentlich als „Denkmalbauverein“ definiert. Wo sich „Kösener“ regelmäßig trafen, gründeten sie Stammtische und AHSC. Im Reich waren Stallupönen und Metz die entferntesten AHSC.[9] Außerhalb der Reichsgrenzen waren AHSC in Bern, Zürich, Wien, Triest, Paris, St. Petersburg und u. a. auch in Linz und Mitau entstanden. Mit dem Erwerb von Kiautschou erreichte das Deutsche Reich seine größte Flächenausdehnung; und Corpsstudenten gab es in der ganzen Welt. AHSC entstanden schon 1882 in New York, später in Tsingtau, Windhuk und Boston. Diplomaten, Marineärzte und Verwaltungsbeamte trafen sich in den Stützpunkten der Kolonien.

„Corpsstudententum und altes, preußisches Offizierkorps waren sich ähnlich. Wer das eine begriffen hatte, war in dem anderen zu Hause.“

Ernst Vollert

Siehe auch: Corps und Preußen

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg trafen sich Corpsstudenten überall, wo feldgraue Uniformen auftauchten, auch an den erstarrten Fronten, wenn die Verwaltung für die Truppe Gaststätten geschaffen hatte. Die Verbundenheit war stark. An ihre Corps und an die Deutsche Corpszeitung schickten die Soldaten Grüße und (ernste und heitere) Gedichte von allen Fronten.[10]

In Belgien traf man sich in Brüssel, Brügge, Antwerpen, Oostende und Gent; in Frankreich in Lille, Sedan, Laon, Cambrai und Châteauneuf. Im Osten waren außer den Hauptstädten Brest-Litowsk, Grodno, Kowno, Wilna, Mitau, Łódź, Goduzischki, Skierniewice und Warschau Versammlungsorte. Nach der Eroberung der rumänischen Provinzen trafen sich Corpsstudenten in Bukarest, Focșani und Konstanza. In Russland wurden AHSC in Reval, Riga und Kiew und nach der Landung in Finnland ein weiterer in Hangö gegründet. Auch in Konstantinopel und Aleppo entstanden AHSC.

Einweihung des Löwendenkmals

Im Ersten Weltkrieg fielen 2.538 Kösener Corpsstudenten. Ihnen zu Ehren wurde das Löwendenkmal errichtet. In Gegenwart der Chargierten von 125 Corps wurde es am 16. Oktober 1926 eingeweiht.

Weimarer Republik

Nach dem Ersten Weltkrieg waren die Straßburger Korporationen die einzigen, die von ihrer Hochschule vertrieben wurden und suspendieren oder verlegen mußten. Die vier Corps schlossen sich in der Straßburger Vorstellung zusammen.

Neue Corps

1919 und 1920 erfuhr der KSCV einen erheblichen Zuwachs: Corps von österreichischen, böhmischen und mährischen Universitäten (Graz, Leoben, Wien, Prag und Brünn) und von der Forstlichen Hochschule Tharandt sowie die nach Hamburg verlegten Pépinière-Corps wurden in den KSCV aufgenommen. 1920 gab es 116 Kösener Corps mit 3.500 Aktiven und Inaktiven und 20.126 Alten Herren (Mehrbändermänner nicht einzeln gezählt). Der Aufnahmeantrag der drei Czernowitzer Corps wurde 1926 abgelehnt.

Bis zu seiner Auflösung 1935 umfasste der KSCV damit vor allem die Corps in Deutschland und Österreich. In der Schweiz hatten die Corps Alamannia, Rhenania Bern und Helvetia Zürich (sog. Grün-Helvetia) schon früher suspendiert. Die Zürcher Tigurinia I suspendierte erst 1932, nachdem sie 1927 noch nach Köln verlegt worden war.

ADW

1919 gehörte der KSCV zu den Gründungsmitgliedern des Allgemeinen Deutschen Waffenrings (ADW). Als Zweckverband aller schlagenden Korporationsverbände sollte er eine verbindliche Ehrenordnung ausarbeiten, die gegenseitigen Beziehungen regeln und die Interessen des Waffenstudententums gegenüber der Öffentlichkeit, den Medien und der Politik vertreten.

In der Masse der deutschen und österreichischen Studentenschaft und in den meisten Corps waren seit Anfang der 1920er Jahre völkische Ideen weit verbreitet. [11] [12] Im Jahre 1920 schloss der Verband auf Antrag eines österreichischen Corps die Neuaufnahme von Juden in eines seiner Mitgliedscorps aus. Im Folgejahr wurden die Bestimmungen präzisiert. Bisherige Corpsmitglieder waren hiervon nicht betroffen.[13]

Wahlplakat der SPD (1930). Ähnliche Klischees des Corpsstudenten verwendete später auch die NSDAP.

In allgemeinpolitischen Fragen beharrte der Verband bis 1933 auf dem politischen Neutralitätsgebot der Kösener Statuten und verweigerte deshalb auch die Ratifizierung des Erfurter Abkommens zwischen dem Allgemeinen Deutschen Waffenring und dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB). Der ordentliche Kösener Congress (oKC) von 1932 beschloss den Austritt aus dem ADW. Damit zog sich der KSCV in die Isolation zurück.[14]

Pressearbeit

Der Bibliothekar und Studentenhistoriker Carl Manfred Frommel organisierte 1928 die Darstellung des KSCV als Akademikerverband auf der internationalen Presseausstellung Pressa in Köln, die sechs Monate dauerte. Ziel dieser Ausstellungsbeteiligung war es, das in der Reichsöffentlichkeit durch die Exzesse der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und die gesellschaftlichen Anfeindungen des Corpsstudententums in den 1920er Jahren angekratzte Image zu korrigieren oder wie Frommel als Corpsstudent es definierte

„... vor der Öffentlichkeit Zeugnis von uns abzulegen.“

Die Ausstellungsteilnahme wurde aus Sicht des KSCV ein voller Erfolg.[15]

Zeit des Nationalsozialismus

Gleichschaltung

Der erste oKC nach dem Wahlsieg und der Machtergreifung der Nationalsozialisten fand am 31. Mai 1933 statt. Vor Tagungsbeginn gaben zwei Bevollmächtigte der NSDAP die Forderungen der Partei für den Aufbau der studentischen Verbände bekannt. Sie beinhalteten den Ausschluss von Juden, die Einführung des Führerprinzips, engste Zusammenarbeit mit dem NSDStB und der Deutschen Studentenschaft, den Eintritt sämtlicher Verbandsmitglieder in die SA, den Wiedereintritt in den Allgemeinen Deutschen Waffenring und die Änderung von § 43 der Kösener Statuten in folgende Fassung: „Corps ist eine Vereinigung immatrikulierter arischer Studenten derselben Universität mit dem Ziele, seine Mitglieder im Geiste der Weltanschauung Adolf Hitlers zu erziehen.“ Der Oberpräsident und Gauleiter von Schlesien, Helmuth Brückner (Corps Marcomannia Breslau), sollte zum „Führer des KSCV“ ernannt werden.

Unklar war, welche Vollmachten die beiden Beauftragten von den Parteistellen hatten. Bis zu einer definitiven Klärung dieser Frage vertagte der Vorort den Congress. Bei einem anschließenden Tumult kam es zu offenen Auseinandersetzungen zwischen NSDAP-Mitgliedern und anderen Corpsstudenten. Der Gesamtausschuss (GA) des VAC bat deshalb den Rechtsanwalt Dr. Max Blunck (Corps Franconia Jena), gemeinsam mit den Beauftragten von VAC und Vorort zu weiteren Konsultationen nach Berlin zu fahren. Mit dem Vorsitzenden und dem Verbändebeauftragten der Deutschen Studentenschaft (Gerhard Krüger und Karl Heinz Hederich) und den Staatssekretären Lammers, Keppler und Körner sollte über die von Hitler gewünschte Einführung des Führerprinzips verhandelt werden. Daraufhin wurde Blunck von Vorort und Gesamtausschuss – ohne Mitsprache des oKC – an Brückners Stelle mit der Führung des Verbandes beauftragt. Blunck war Führer des deutschen Corpsstudententums. Später hieß das Amt kurz: „HKSCV und VAC. Der Führer.“

Damit war die Gleichschaltung des Verbandes eingeleitet. Ein weiterer Schritt war der Zusammenschluss der „auf gleicher Grundlage stehenden“ Verbände KSCV, Weinheimer SC, Rudolstädter SC, Naumburger SC und Miltenberger Ring zur Nationalsozialistischen Gemeinschaft corpsstudentischer Verbände am 22. September 1933.

Mit dem Wiedereintritt in den ADW war auch die Umsetzung des Arierparagraphen verbunden. Blunck hatte bereits nach seinem Amtsantritt verkündet »Die Corps folgen den Arierbestimmungen [...]«.[16], wobei der KSCV zunächst nicht die strengere Auslegung des ADW umsetzte, sondern den Richtlinien der NSDAP folgte, die Ausnahmen für Frontkämpfer und Juden vorsah, die sich schon vor 1914 in einer gesicherten Lebensstellung befanden. Von den damals 104 Corps meldeten alle bis auf sieben, dass ihnen keine Juden und Freimaurer mehr angehörten. Fünf Corps weigerten sich öffentlich, den Ausschluss jüdisch versippter Mitglieder zu vollziehen, und wurden aus dem Verband ausgeschlossen: Borussia Halle, Vandalia Heidelberg, Rhenania Straßburg zu Marburg, Suevia München, Suevia Tübingen.[17] Um seine jüdischen Mitglieder nicht ausschließen zu müssen und an einem Ausschluss vorbeizukommen, löste sich das Corps Palatia Bonn im Oktober 1935 wegen der „Unvereinbarkeit des Korporationswesens mit dem Nationalsozialismus“ selbst auf.

1934 waren von 28.000 Kösener Corpsstudenten 234 „Nichtarier“ (0,84 %) und 125 „versippt“ (0,45 %).

Auflösung

1935 gab es 104 Kösener Corps.

Am 3. September 1935 schloss Hans Heinrich Lammers als Führer der Gemeinschaft Studentischer Verbände (GStV) das Corps Palaiomarchia aus der GStV und damit zugleich aus dem KSCV aus, weil es angeblich noch jüdische Mitglieder hatte. Blunck legte gegen diese Maßnahme telegraphisch Verwahrung ein. Daraufhin teilte mit Telegramm vom 5. September Lammers den Ausschluss des KSCV aus der GStV mit und begründete dies mit der Weigerung der Verbandsführung, die restlose Durchführung des Ariergrundsatzes freiwillig zu vollziehen.[18] Am folgenden Tag wurde der Ausschluss in der Presse publiziert. Lammers trat zugleich vom Vorsitz der GStV zurück. Am 9. September 1935 trat auch Blunck von seinem Amt zurück, beantragte ein corpsstudentisches Ehrenratsverfahren gegen sich und beauftragte seinen bisherigen Stellvertreter Dr. Heringhaus (Corps Austria Frankfurt am Main) mit der kommissarischen Leitung beider Verbände. Heringhaus erklärte am 28. September 1935 die Auflösung des KSCV. Die meisten Einzelcorps folgten im Laufe des Oktober.[19]

Der Völkische Beobachter kommentierte die Auflösung des Verbandes am 3. Oktober 1935 mit den Worten: „Mit seinem Verschwinden verliert die Reaktion eine ihrer stärksten Bastionen.“[20] Die Londoner Times schrieb in ihrer Ausgabe vom 15. Oktober 1935: „Mit hocherhobenen wehenden Fahnen und einer völlig unkompromittierten Tradition ist aus dem öffentlichen Leben Deutschlands, jedoch keinesfalls für immer, das Corpsstudententum herausmarschiert.“ [21].

1936 vermerkte die in Prag herausgegebene Exilzeitung der SPD (die Deutschland-Berichte der Sopade), dass „die entschiedensten Gegner der Nazis die Korps und Burschenschaften“ seien.[22] Zu dieser Haltung kam die (Exil-)SPD allerdings erst nach der Machtergreifung. Noch 1930 hatte sie auf Wahlplakaten gegen Studentenverbindungen und Nationalsozialisten gleichermaßen agitiert.

Nachdem die vier Corps Prag und Brünn 1933 den „Hohen Prager SC-Verband im HKSCV“ gegründet hatten, konnten die Corps in der Tschechoslowakei (länger als die deutschen) bis zum Einmarsch der Wehrmacht im März 1939 bestehen. Die österreichischen Corps hielten sich im Ständestaat (Österreich) bis zum Anschluss Österreichs 1938.

Der Verband Alter Corpsstudenten ging unter der Führung von Ernst Schlange 1938 in die Liquidation. Viele Altherrenvereinigungen der einzelnen Corps bestanden allerdings weiter.

Insgesamt war die Haltung des Kösener Corpsstudententums gegenüber dem Nationalsozialismus ambivalent.[23][24] Schon vor 1933 setzten viele Corpsstudenten ihre vaterländischen und sozialen Hoffnungen in die NS-Bewegung, und 1934 beschlossen die Corps einstimmig: »Die [...] Corpsstudenten [...] stehen treu und restlos hinter ihrem Führer Adolf Hitler [...]«.[25] Gleichwohl kam es vor allem ab Frühjahr 1934 vielfach zu Reibungen mit dem NSDStB und der Hitler-Jugend.[26] Viele Corpsstudenten lehnten die NS-Bewegung ab und verloren dafür ihre berufliche Existenz oder (1944) ihr Leben. Corps wie Baltia Königsberg und Saxo-Borussia Heidelberg gaben den Kampf um das Corpsstudententum verloren, traten aus dem KSCV und dem VAC aus und lösten sich auf. Der oft beschworene Widerstand indessen wurde nur von einer Minderheit der damals 30.000 Corpsstudenten geleistet.

Mit den Corps im Nationalsozialismus haben sich besonders Weber und Wippermann befaßt. Ein guter Überblick findet sich (versteckt) auf der Website des Corps Arminia.[27]

Versuchte Rekonstitution 1944

Auf Initiative von Misnia IV beschlossen zwanzig Meißner, Tübinger Franken, Würzburger Bayern und Bonner Rhenanen am 11. Juni 1944 auf der Rudelsburg, den KSCV zu rekonstituieren.[28] Von der Heidelberger SC-Kameradschaft Axel Schaffeld denunziert, wurde Misnia von der Gestapo mit einem Hochverratsverfahren überzogen. In den Wirren der letzten Kriegsmonate verlief es sich.[29]

Neuanfang nach 1945

Die Interessengemeinschaft

Im Zweiten Weltkrieg waren 3.610 Corpsstudenten gefallen oder umgekommen.

Westwanderung

In der Nachkriegszeit erwachten die Kösener Corps an den westdeutschen und österreichischen Universitäten zu neuem Leben. Die Corps aus den Ostgebieten (Königsberg, Breslau), aus Böhmen (Prag), Mähren (Brünn) und der (späteren) DDR rekonstituierten sich im Westen an alten oder neuen Universitäten, so in Saarbrücken, Regensburg, Augsburg, Trier, Düsseldorf, Bochum, Mainz, Konstanz, Passau, Ulm und Salzburg. Manche Corps fusionierten mit befreundeten oder gründeten neue. Georg Sporleder initiierte Traditions- und Patenschaftsverhältnisse mit vertriebenen Corps aus Ost- und Mitteldeutschland.

Interessengemeinschaft, Hilfswerk und Rekonstitution

Auf Veranlassung der Rhenania Bonn rief der SC zu Bonn die Corps auf die Burg Altena (wo sich der VAC rekonstituiert hatte). Zu dem Treffen am 6./7. Januar 1950 kamen Vertreter von 20 CC. Thuringia Jena stellte den Antrag, statt einer Neugründung eine Interessengemeinschaft zu beschließen.[30] Um den vielen vertriebenen, stellenlosen und unberenteten Corpsstudenten in der Nachkriegszeit bei der Beschaffung von Stellen und Kontakten zu helfen, errichteten der VAC und der WVAC 1950 das Corpsstudentische Hilfswerk (Bochum), das die Hilfswerke beider Verbände fortsetzte.

Wiederum auf Initiative des SC zu Bonn trafen sich die in der IG verbundenen CC im Mai 1951 auf der Godesburg. Die Auflösung des KSCV von 1935 wurde für null und nichtig erklärt.[31] Ein vom Münchner SC favorisiertes Zusammengehen mit dem Weinheimer SC wurde hingegen von Kösener Kreisen nicht weiter verfolgt.[32]

Würzburg

Auf Einladung des Weinheimer Senioren-Convents fanden die Kösener Congresse und Abgeordnetentage 1952 und 1953 auf der Wachenburg statt. Daß sie ab 1954 nach Würzburg einberufen wurden, war vor allem zwei Männern zu verdanken: Max Meyer (Suevia Straßburg, Bavaria Würzburg) und Philipp Zeitler (Franconia Würzburg). Meyer war Rektor der Julius-Maximilians-Universität und setzte sich bei der Westdeutschen Rektorenkonferenz für die Korporationen ein. Zeitler organisierte den Wiederaufbau der zerstörten Stadt und förderte die Kösener Congresse, die seit 1954 in den Huttensälen tagten.

Zum 20. Kösener Congress in Würzburg beschloss der Abgeordnetentag des VAC, der Stadt 30.000 DM zum Wiederaufbau eines Rathausraumes zu übergeben. Beim Empfang der Stadt in der Kelterhalle des Mainfränkischen Museums überreichte der VAC-Vorsitzende Philipp W. Fabry die Urkunde dem Oberbürgermeister Zeitler. Mit der Schenkung sollte auch ein Erinnerungsort der Kösener Verbundenheit mit Würzburg geschaffen werden. So wurde die „Hexe“ im Ratskeller mit einem Gedenkstein, einer Wandbemalung und einem schmiedeeisernen Türgitter mit der Kösener Raute ausgeschmückt. Die Widmung lautet: „Die Rudelsburg zu Kösen und die Feste Marienberg in Würzburg kennzeichnen Vergangenheit und Gegenwart des Kösener Studententums.“

Beim 30. oKC in Würzburg (1984) wurde der Hauptstadt Unterfrankens ein symbolischer Baum geschenkt, der die neue Kösener Verwurzelung zeigen sollte. Danach spendeten viele AHSC und AHV Bäume für die Grünanlagen beim neuen Kongresszentrum, wo ein Gedenkstein an die vier Kösener Jahrzehnte in Würzburg erinnert.

Bilder aus Würzburg

1968

Eine Krise erlebte der KSCV im Zuge der Veränderungen nach 1968 im Zusammenhang mit der Pflichtmensur. Nachdem zehn Jahre zuvor das Corps Palatia Bonn aufgrund entsprechender Erwägungen aus dem Verband ausgeschlossen worden war, wurde nun wie in allen mensurschlagenden studentischen Verbänden auch im KSCV diskutiert, ob das Mensurfechten noch zeitgemäß sei. Führend waren in der Debatte Corps des grünen, blauen und weißen Kreises. Schließlich traten vier Corps des grünen Kreises 1971/72 wegen der Fechtfrage aus dem Verband aus: Bremensia, Vandalo-Guestphalia, Suevia Tübingen und Rhenania Straßburg zu Marburg. Auch das erst 1968 konstituierte Corps Marchia Bochum gab das Fechten auf und verließ den KSCV. Zugleich kam es zu kontroversen Diskussionen um Fragen der Hochschulpolitik und erstmals seit 1934 zu einem außerordentlichen Kösener Congress, der im Herbst 1968 in Saarbrücken stattfand.

Rückkehr und neue Standorte

Bald nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 verlegten die meisten nord- und mitteldeutschen Corps ihren Sitz zurück an den ursprünglichen Universitätsort, nach Rostock, Greifswald, Halle (Saale), Leipzig, Jena und Tharandt/Dresden. Ein Breslauer Corps ging nach Frankfurt (Oder), das einzige Königsberger nach Potsdam.

Seit 1994 finden die Tagungen des KSCV wieder in Bad Kösen statt.[33]

Neben dem Bestand in Deutschland und Österreich konstituierte sich im Jahr 2007 mit Corps Tigurinia Zürich auch in der Schweiz wieder ein Corps im KSCV. Darüber hinaus besteht seit 1954 ein Vorstellungsverhältnis (Assoziierungsabkommen) des Verbandes mit dem Corps Brandenburgia-Berlin zu Cleveland/Ohio, das 1974 auch auf die rekonstituierte Teuto-Rugia ausgedehnt wurde. Beide Corps sind suspendiert. Mit den Corps Flaminea Leuven[34] und dem Corps Selonia in Riga.[35] wurden in jüngerer Zeit ebenfalls Vorstellungsverhältnisse begründet. Seit 2005 gibt es einen Kösener Vorortbeauftragten für die Corps im Baltikum.[36] Seit 1887 bestehen zahlreiche gemeinsame Mitgliedschaften mit der Germania Lausanne in der Welschschweiz.[37] 1975 gründete der Schotte Ian Robertson Lilburn den Corpsstudenten-Verband Scotto-Germania London im Stadtteil Stadtteil „K & C“. In Budapest soll ein Kösener Corps entstehen. Der weiteren Ausbreitung des Corpsstudententums steht der (diskutierte) Umstand entgegen, dass nach den Kösener Statuten nur „Corps an deutschsprachigen Hochschulen“ aufgenommen werden können.

Mitte Berlin

Seit der Reichsgründung 1871 war Berlin die gesellschaftliche Mitte des Corpsstudententums. Ein beliebter Treffpunkt war das Bierhaus Siechen (Berlin). 1923 kamen zum Berliner AHSC-Kommers 1600 Corpsstudenten.[38] 1924 regte Albrecht von Rechenberg die Berliner SC-Bälle an. Zum ersten Ball in den Zoosälen kamen 3000 Gäste.[39] Von 1893 bis 1905 gab John Koch das Berliner Adreßbuch heraus. Das „Kochbuch“ führte bis in die 1930er Jahre durch die weitverzweigte corpsstudentische Welt von Berlin und seiner Umgebung und war jedem Corpsstudenten bekannt.[40] In der Weimarer Republik ergaben sich in der gesellschaftlich dominierenden Reichshauptstadt weitergehende Sonderentwicklungen. Das war nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass das 1920 gebildete Groß-Berlin mit seinen vier Millionen Einwohnern auch die Stadt mit den meisten Corpsstudenten und AHSC war.

WVAC Berlin

Bootshaus der WVAK bei Schwanenwerder
WVAC-Stander seit 1993

Die eine Besonderheit entstand 11. September 1921 mit der Wassersportlichen Vereinigung Alter Corpsstudenten (WVAC), einem eigenständigen Segelverein am Wannsee, der – in wirtschaftlich schwieriger Zeit – allen Corpsstudenten den Zugang zum zunehmend populären Segelsport ermöglichte. Noch heute (2010) verfügt er über vereinseigene Segelboote.[41] Im Clubhaus der WVAC am Schwanenwerder trafen sich an den Wochenenden regelmäßig zwischen 100 und 300 aktive und inaktive Corpsstudenten mit Alten Herren aus ganz Berlin, wobei die „Stegsegler“ im Clubhaus nach den Tischen ihrer Corps getrennt saßen. In der Sommerzeit verlegten etliche Altherrenvereinigungen Kösener Corps ihre regelmäßigen Stammtische in das Clubhaus. Die WVAC wurde von der Mitgliederzahl so stark, dass sie im KSCV eine eigene Rolle spielen konnte. So unterstützte sie Anfang der 1920er Jahre personell und finanziell die Rekonstitution von Frankonia Prag in Prag. Mit der Hochseeyacht Ettsi IV unter dem Stander des Vereins nahmen Corpsstudenten an der Ozean-Wettfahrt Bermuda-Cuxhaven 1936 im Rahmenprogramm der Olympischen Spiele von Bermuda nach Cuxhaven teil, obwohl die Corps als solche von den Nationalsozialisten schon gleichgeschaltet waren. Eine Zeit konnte das gesellschaftliche und segelsportliche Leben der Corpsstudenten untereinander in dieser Nische noch überdauern und Corpsstudenten wie der Kieler Hans Lubinus waren für die internationale Darstellung Deutschlands im Segelsport unverzichtbar. Vorübergehend und zwangsweise wurde die WVAC 1940 zu einem Ableger des Yacht-Clubs von Deutschland, der 1937 für die Gleichschaltung des Segelsports gegründet worden war und mehrere Traditionsclubs „übernommen“ hatte. Das Clubhaus und die Bootshallen brannten 1945 nieder. Heute ist dieses Grundstück (Wannseebadweg 55) Eigentum des Berliner Yacht-Clubs. [42]

Berliner SC-Kasino

Ein Restaurant der „Traube“ in der Leipziger Straße 117/118

Die andere Besonderheit entstand 1931 in Mitte mit dem Berliner SC-Kasino. Diese Alternative zu den legendären Mittagstischen bei Aschinger lag im ersten Stock über dem Wein-Restaurant Traube in der Leipziger Straße. Anders als die Corpshäuser in den südwestlichen Villenvororten stand das Kasino allen Corpsstudenten offen. In der kritischen Literatur wurde es als eine Mischung aus preußischem Offizierkasino und englischem Herrenclub beschrieben.[43]

Jedes der aktiven Berliner Corps des KSCV konnte hier in Universitätsnähe einmal die Woche für sich mittags speisen. Abgeschlossene Räumlichkeiten konnten von Corps, Gruppen und Kreisen des Köseners sowie für geschäftliche Zusammenkünfte belegt werden; es fanden aber auch offene Veranstaltungen statt, zu denen die regelmäßigen Tanztees an den Samstagnachmittagen gehörten. Den Besuchern des Kasinos stand neben der Gastronomie und den Gesellschaftsräumen ein Lesezimmer zur Verfügung. Die Lage an der Rückseite des Außenministeriums in der Wilhelmstraße und mitten im damaligen Geschäftsbezirk Berlins um die Friedrichstraße verschaffte dem Berliner SC-Kasino eine Besucherfrequenz von mehreren tausend Corpsstudenten monatlich. Das Kasino wurde von etwa 50-60 Altherrenverbänden Kösener Corps frequentiert und getragen. 1933 hielten hier an unterschiedlichen Tagen 50 Altherrenschaften Kösener Corps ihre regelmäßigen Stammtische in Berlin ab. Es herrschte Burgfrieden und der Grußcomment war erwünscht.[44]

Der wirtschaftlich sehr schwierigen Zeit der Weimarer Republik trug man Rechnung, indem in den Räumen des Kasinos eine Arbeitsvermittlung für Corpsstudenten eingerichtet wurde.[45] Sie war eine Außenstelle der VAC-Geschäftsstelle in Frankfurt am Main.

Im Dritten Reich wurde das Berliner SC-Kasino mit den Corps gleichgeschaltet und teilte das Schicksal anderer Klubs, z. B. des Deutschen Herrenklubs. Das Gebäude des Wein-Restaurants Traube wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Heute steht an seiner Stelle ein Plattenbau aus der Zeit der DDR.

Kreise

„Aber einen Anklang an das leidige politische Parteiwesen haben wir – in unbewußter Anlehnung an die Entwicklung des Parteitreibens im deutschen Reichstag – doch gehabt. Der den Deutschen nun einmal innewohnende Hang zur itio in partes, wie Bismarck sagte, führte etwa seit dem Ende der 1860er Jahre zu der Bildung der sogenannten ‚Kreise‘, eine Entwicklung, die in den 1870er Jahren ihren Höhepunkt erreichte und überschritt.“

Wilhelm Fabricius, 1907, S. 79

Das älteste Corpskartell soll zwischen der Hallenser Marchia II und Franconia Jena bestanden haben.[46] Nachdem sich im KSCV ab 1855 das Verbandsleben gefestigt hatte, begannen sich in den 1860er Jahren innere Strukturen zu bilden. Die seit alters her üblichen „Kartellkreise“ waren freundschaftliche Verbindungen von Corps an verschiedenen Universitätsstädten. Sie saßen beim Kösener Congress zusammen und formierten sich allmählich zu festen Kreisen, die verbandspolitische Bedeutung zu entwickeln begannen. Es ging wohl hauptsächlich darum, im Verbund mit den Kartellcorps die eigenen Auffassungen im Kösener Congress besser zur Geltung bringen zu können.[47]

Später weitete sich diese Machtpolitik aus. Es wurde üblich, sich seine befreundeten Corps und Kartellcorps nur noch aus dem jeweiligen Kreis zu wählen und andere Verhältnisse abzubrechen. Dies führte zum Bruch von sehr alten Beziehungen. Auch wenn der Kösener Corpsstudent seinen Universitätsort wechselte, wurde erwartet, dass er an der neuen Universität bei einem Corps seines Kreises verkehrte und auch nur dort eine eventuelle zweite Mitgliedschaft einging. Das gilt bis heute im KSCV als ungeschriebenes Gesetz. Der oKC 1920 schloss sich folgender Erklärung der Bremensia an: Ohne die Beziehungen zu den uns durch persönliche und erprobte Freundschaft verbundenen und nahestehenden Corps dadurch zu berühren, erklären wir, daß wir in der Art des jetzigen Bestehens und der jetzigen Handhabung, ganz besonders aber in einem weiteren Ausbau der nach unserer Ansicht verhängnisvollen Kreispolitik eine schwere Gefahr für das deutsche Corpsstudententum sehen. Im Hintergrund dieses einstimmigen, aber halbherzigen Beschlusses stand die Ablehnung von Dominanzstreben. Im schwarzen Kreis war nach der Jahrhundertwende und nach dem Ersten Weltkrieg die Kreispolitik forciert worden. Suevia München wollte im schwarzen, Suevia Tübingen im grünen Kreis den Ton angeben. Dagegen wehrten sich vor allem Bremensia und Vandalia Heidelberg. Zwar seither „unerwünscht“, prägt die Kreispolitik (mit all ihren folkloristischen Auswüchsen) bis heute die Kultur des KSCV (siehe Verhältnisvertrag).

Die Kreiszugehörigkeit ist bis heute vollkommen inoffiziell. Der KSCV veröffentlicht keine expliziten Listen. Alles beruht auf tradierten, aber heute noch gelebten gesellschaftlichen Usancen.

Den Anfang machten Ende der 1860er Jahre Thuringia Jena, Brunsviga Göttingen, Borussia Greifswald, Saxonia Leipzig und Silesia. Der Name „schwarzer Kreis“ für diese Gruppe wurde aus den Mützenfarben von Thuringia und Brunsviga abgeleitet. Der schwarze Kreis gilt als konservativ und republikanisch und steht zu Sparsamkeit und Biederkeit. Da sich das am besten durch eine strenge Mensurauffassung belegen lässt, hat das Fechten besondere Bedeutung. Als Kern des schwarzen Kreises wird häufig das „Eisenacher Kartell“ bezeichnet. Das „Eisenacher Kartell“ besteht aus den Corps Suevia München (1803), Brunsviga Göttingen (1813), Hassia Gießen (1815) sowie Thuringia Jena (1820). Bei Bedarf lädt das im Eisenacher Kartell präsidierende Corps zu einem „Schwarzer Kreis Treffen“ ein, um Fragen von gemeinsamer Bedeutung zu klären. Außerdem wird im Rahmen des Kösener Congresses jährlich ein „Schwarzer Abend“ im Rittersaal der Rudelsburg zelebriert, den traditionell der Senior der Thuringia Jena (als Vertreter des Eisenacher Kartells) und ein Altherrenvertreter der Normannia Berlin (als Ideengeber für den Veranstaltungsort) eröffnet.

Ab 1858 bildete sich im KSCV der grüne Kreis. Im Zentrum standen das Dreierkartell Franconia Jena, Franconia München, Bremensia und Misnia III. Die wegen Ablehnung der Mensur aus dem KSCV ausgetretenen Corps Bremensia, Vandalia Heidelberg und Suevia Tübingen bezeichnen sich heute als „urgrünes Kartell“. Die grünen Corps rekrutierten sich vor allem aus dem Landadel und stehen zum sog. Persönlichkeitsprinzip.

Der rote Kreis hat seinen Ursprung im Kartell von Saxonia Halle und Saxonia Jena, das seit 1820 bestand.

Der „violette“ Kreis bestand aus Palatia Bonn und Palatia Straßburg und deren gemeinsamen Verhältniscorps mit Nähe zum blauen Kreis.

Es gibt mausgraue und kreisfreie Corps.

„Es mag der Streit darüber ruhn,
Ob´s mit den Kreisen opportun;
Am besten steht doch nach wie vor
Auf eignen Füßen jedes Corps.“

N.N., um 1900

Beziehungen zu anderen Verbänden

Der KSCV gehörte 1951 zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Andernach der mensurbeflissenen Verbände (AGA).

Mit dem Weinheimer Senioren-Convent (WSC) ist der KSCV seit 1921 durch einen Zweckverband und seit 1955 durch einen Kartellvertrag verbunden, der 1952 von Hans Reinhard Koch (Hassia, Rhenania Bonn) entworfen und 2009 neu formuliert wurde. Seit langem gibt es Mehrbändermänner beider Verbände. KSCV und WSC geben gemeinsam die Zeitschrift „CORPS – das Magazin“ heraus.

Ab den 1950er Jahren beteiligte sich der KSCV in hochschulpolitischen Fragen auch an der Mitarbeit im Convent Deutscher Korporationsverbände (CDK). Sie wurde 1998 nach einem (burschenschaftlichen) Eklat in der Frankfurter Paulskirche beendet. Unter Führung des Vororts Jena trat der KSCV aus dem CDK aus.

Zum Coburger Convent bestehen lose Kontakte auf Vorortebene.

Außeruniversitäre Weiterbildung

Um die Qualifizierungslücke zwischen der rein fachlichen Hochschulausbildung und den tatsächlichen Anforderungen des Arbeitslebens zu schließen, gründete der Verband Alter Corpsstudenten die „CORPS AKADEMIE“ als gemeinnützige Institution. Sie bietet allen Studentinnen und Studenten hochwertige und praxisorientierte Weiterbildung professioneller Management-Trainer zu Preisen auf studentischem Niveau. Seminarinhalte sind vor allem Arbeitstechniken und Selbstorganisation, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit und Kompetenzen für zukünftige Führungskräfte.

Die Seminare werden an 52 Hochschulstandorten Deutschlands, Österreichs und Belgiens angeboten. Ein Wissenschaftlicher Beirat sichert die hohe Qualität der Veranstaltungen.

Eine weitere Aktivität der Corps Akademie ist die Förderung des Vereins Jugend aktiv e. V.. Diese Initiative unterstützt begabte und hochbegabte Schüler in Gymnasien.

Als eine weitere Anerkennung besonderen Engagements über das Studium hinaus zeichnet der Stifterverein Alter Corpsstudenten alljährlich junge Akademiker für herausragende Leistungen im Studium und im Corps mit der „Friedrich-von-Klinggräff-Medaille“ aus.

Publikationswesen

Kösener Kleinanzeigen im Kladderadatsch
Academische Monatshefte

Von 1872 bis 1884 benutzten der KSCV, die einzelnen Corps und Altherrenvereine wie viele andere Korporationen das von 1848 bis 1944 in Berlin erschienene politische Satireblatt Kladderadatsch als Veröffentlichungsorgan. Im Archiv finden sich 377 Korporationen mit 1.673 Veröffentlichungen: Einladungen zu Stiftungsfesten und Kommersen, Todes- und Hochzeitsanzeigen. Diese Verlegenheitslösung war praktikabel, weil der Kladderadatsch in akademischen Kreisen sehr beliebt und weit verbreitet war.

Auf dem Kösener Congress 1883 wurde beschlossen, ein eigenes Publikationsorgan zu schaffen. Am 26. April 1884 wurden von Dr. Paul von Salvisberg (Rhenania Bern) auf Schloss Erolzheim die Academischen Monatshefte (AM) gegründet und durch den Kösener Congress 1886 zum offiziellen Publikationsorgan des KSCV erklärt. 1894 wurden Verlag und Redaktion von Karl Rügemer (Baruthia) übernommen und die offizielle Verbandsfunktion der A.M. bestätigt. Einer der Mitherausgeber war Franz Boldt (Guestphalia Jena, Athesia, Vandalia Rostock).[48]

Der Name wurde 1913 in Deutsche Corpszeitung (DCZ) geändert. Als Rügemer 1916 – mitten im Ersten Weltkrieg – starb, war die Fortführung unter den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen nicht möglich. 1920/21 leitete Gustav Gotthilf Winkel für kurze Zeit die Deutsche Corpszeitung. Ihm folgte von 1921 bis 1933 Werner Meißner. Die Auflösung des KSCV 1935 machte die Fortführung der DCZ hinfällig. 1952 entstand die DCZ aufs neue. Unter ihren Schriftleitern ragte Friedrich Hielscher heraus. Seit einigen Jahren erscheint sie mit der Wachenburg des WSC unter dem Namen „CORPS – das Magazin“.

Die Kösener Meldungen erscheinen zweimal im Jahr als Druckbeilage des CORPS-Magazins. Es erscheint vierteljährlich in Bad Kösen (ISSN 1615-8180).

Klinggräff-Medaille

Seit 1987 verleiht der Stifterverein Alter Corpsstudenten die Klinggräff-Medaille. Benannt ist sie nach Friedrich von Klinggräff, dem Gründer des KSCV. Mit der Medaille und einer Dotation von 3.500 € werden junge Corpsstudenten ausgezeichnet, die sich durch

  • vorbildliche Corpsaktivität,
  • überragende Studienleistungen und
  • engagierten Dienst am Gemeinwohl

hervorgetan haben.

Die Auswahl der Kandidaten obliegt dem Beirat des Stiftervereins unter dem derzeitigen Vorsitz von Prof. Dr. med. Fritz Nobbe.

Bis 1993 wurde die Klinggräff-Medaille in Würzburg verliehen. Seit 1994 werden Preis und Medaille im jährlichen Wechsel auf der Rudelsburg und auf der Wachenburg vergeben.

Bis 2011 wurden 126 Kösener und Weinheimer Corpsstudenten ausgezeichnet. Sie haben sich zu bislang 5 Symposien getroffen.

Siehe auch:

Archiv

Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete Georg Meyer-Erlach (Moenania, Lusatia Breslau) das „Neue Kösener Archiv“. Das Verbandsarchiv befindet sich im Institut für Hochschulkunde an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Über den Verband Alter Corpsstudenten sind die Corpsstudenten am Rechtsträger dieses Instituts, der Deutschen Gesellschaft für Hochschulkunde, gemeinsam mit weiteren Dachverbänden von Studentenverbindungen beteiligt und fördern das Institut ideell auch durch den nahestehenden Verein für corpsstudentische Geschichtsforschung.

Siehe auch

Literatur

  • Einst und Jetzt, Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung (seit 1956, nicht im Buchhandel erhältlich)
  • Erich Bauer: Die Gründung des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung. Deutsche Corpszeitung, 72. Jg. (1955); Nr. 2, S. 48 und Nr. 4, S. 101
  • Erich Bauer: Schimmerbuch für junge Corpsstudenten, 7. Auflage 2000, Selbstverlag des Verbandes Alter Corpsstudenten (VAC)
  • Rolf-Joachim Baum (Hrsg.): „Wir wollen Männer, wir wollen Taten!“ Deutsche Corpsstudenten 1848 bis heute, Siedler-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-88680-653-7
  • Martin Biastoch: Duell und Mensur im Kaiserreich (am Beispiel der Tübinger Corps Franconia, Rhenania, Suevia und Borussia zwischen 1871 und 1895). SH-Verlag, Vierow 1995, ISBN 3-89498-020-6.
  • Martin Biastoch: Studenten und Universitäten im Kaiserreich – Ein Überblick. In: Marc Zirlewagen (Hrg.): „Wir siegen oder fallen“. Deutsche Studenten im Ersten Weltkrieg. Köln 2008, (= Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen 17), S. 11-24.
  • Martin Biastoch: Die Corps im Kaiserreich – Idealbild einer Epoche?. In: „Wir wollen Männer, wir wollen Taten“ – Deutsche Corpsstudenten 1848 bis heute, hrg. v. Rolf Joachim Baum, Siedler Verlag, Berlin 1998, S. 111–132.
  • Kurt Bräunlich: Die österreichischen Corps 1887–1902. In: Einst und Jetzt 14 (1969), S. 76-88
  • Rüdiger Döhler: Der Deutsche Idealismus und das Corpsstudententum, in: S. Sigler (Hg.): Freundschaft und Toleranz. 200 Jahre Corps Bavaria zu Landshut und München , München (Akademischer Verlag) 2006, S. 183-188, ISBN 3-932965-86-8
  • Wilhelm Fabricius: Die Deutschen Corps. Eine historische Darstellung mit besonderer Berücksichtigung des Mensurwesens. Berlin 1898 (2. Aufl. 1926)
  • Paulgerhard Gladen: Das deutsche Corpsstudentum in seiner Zeit. Hilden
  • Paulgerhard Gladen, Kurt U. Bertrams: Die Kösener und Weinheimer Corps. Hilden
  • Wolfgang Gottwald: Der Kösener SC-Verband und die Versipptenfrage im Dritten Reich. Einst und Jetzt 12 (1967), S. 54-68
  • Wolfgang Gottwald: Ein Rückblick. Einst und Jetzt 41 (1996), S. 9-26
  • Handbuch des Kösener Corpsstudenten, Band I und II, 6. Auflage, 1985, herausgegeben vom Vorstand des Verbandes Alter Corpsstudenten e. V. (VAC) Würzburg (nicht im Buchhandel erhältlich)
  • Christian Helfer: Kösener Brauch und Sitte. 2. Auflage 1991, ISBN 3-9801475-2-5
  • Historische Kommission des HKSCV: Wende und Schau. Des Kösener Jahrbuchs erster Jahrgang. Frankfurt am Main 1930 (Reprint 2007)
  • Heiner Jüttner: Von der Godesburg bis Bad Kösen. Ein Streifzug durch den Kösener SC-Verband von 1950 bis 1994. Einst und Jetzt 49 (2004), S. 325-364
  • Adolf Lohmann: Chronik des Kösener SC-Verbandes 1918 bis 1933. Einst und Jetzt 5 (1960), S. 5-31
  • Friedrich Moldenhauer: Das Deutsche Corpsstudententum und seine Bedeutung, 1897 (Neudruck, Hilden)
  • Gerhard Neuenhoff: Die Auflösung des HKSCV und VAC 1935. Beilage zu Einst und Jetzt 1935
  • Herbert Neupert: Der Alliierte Kontrollrat und der Kösener S.C.. Einst und Jetzt Bd. 40 (1995), S. 9-26
  • Hermann Rink: Zur Vor- und Frühgeschichte des Kösener SC-Verbandes. Einst und Jetzt 44 (1999), S. 181-191
  • Hermann Rink: Bewegungen im Kösener Senioren Convents Verband [1948 bis heute]. Einst und Jetzt 51 (2006), S. 265-278
  • Walter Pust (Hg.): Kösener SC-Taschenbuch, 1919 (Faksimile, Hilden)
  • Richard Schaffner: Vom Deutschen Corpsstudenten (Neudruck). Hilden
  • Adolf Siegl: Der Corpsphilister-Verband im tschechoslowakischen Staat. Einst und Jetzt, Bd. 14 (1969), S. 160-162
  • Manfred Studier: Der Corpsstudent als Idealbild der Wilhelminischen Ära – Untersuchungen zum Zeitgeist 1888 bis 1914, Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen, Band 3, Schernfeld 1990, ISBN 3-923621-68-X
  • Sven Waskönig: Der Alltag der Berliner Verbindungsstudenten im Dritten Reich am Beispiel der Kösener Corps an der Friedrich-Wilhelms-Universität. In: Christoph Jahr (Hrsg.): Die Berliner Universität in der NS-Zeit. Band I: Strukturen und Personen. Franz Steiner Verlag 2005. ISBN 3-515-08657-9 S. 159-178
  • Rosco G. S. Weber: Die deutschen Corps im Dritten Reich. SH-Verlag 1998, ISBN 3-89498-033-8
  • Werner Wedemeyer: Die deutschen Korps nach dem Kriege. Denkschrift im Auftrage des Gesamtausschusses des Verbandes alter Korpsstudenten.. Schmidt & Klaunig, Kiel 1915
  • Egbert Weiß: Das hochschulpolitische Mandat der Kösener Corps. Deutsche Corpszeitung, Juni 1969, S. 148 ff.
  • Gustav Gotthilf Winkel: Kösener SC-Kalender. Taschenbuch für den deutschen Corpsstudenten, 26. Ausgabe. Roßberg´sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1920

Weblinks

 Commons: Kösener Senioren-Convents-Verband – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. s. Jean Louis Sponsel
  2. G. C. Hirsch: Akademische Freiheit! Handbuch des Kösener Corpsstudenten, 4. Ausgabe (1953), S. 10-12
  3. H. P. Hümmer: Zur Geschichte des Corps von der Aufklärung bis zur Burschenschaft
  4. R. Paschke: Die Einigungsbestrebungen der deutschen Corps bis 1848. In: Einst und Jetzt 3 (1958), S. 5-19
  5. W. Fabricius: Geschichte und Chronik des Kösener SC-Verbandes. Nach den Akten von Dr. W. Fabricius. G. Elwert´sche Universitätsbuchhandlung, Marburg 1907, S. 4 f.
  6. E. Bauer: Die Jenaer Corpsversammlung (15. bis 17. Juli 1848), die Wiege des Kösener Seniorenconventsverbandes. In: Einst und Jetzt 3 (1958), S. 20-41.
  7. Rüdiger Döhler: Säulen Preußens – 59 Corpsstudenten als Oberpräsidenten preußischer Provinzen. Einst und Jetzt 55 (2010), S. 143-148
  8. Academische Monatshefte 6 (1890), S. 418
  9. Im alten Preußen waren „Gumbinnen – Saarlouis“, im Kaiserreich „Gumbinnen – Metz“ die am weitesten voneinander entfernten Garnisonen. Wie heute „Flensburg – Garmisch“ in der Bundesrepublik kennzeichneten sie damals die Ausdehnung von Preußen und Reich.
  10. J. Koch: Der Kösener SC-Verband im Kriege. 1921
  11. „Die Völkischen lehnten alles ab, was von den Parteien der Entschließung [Friedensresolution des Reichstags] vom 19. Juli 1917 als Fortschritt gepriesen wurde: den Marxismus wegen seiner überstaatlichen Bindungen und seiner politischen Vergangenheit, den Kommunismus als dessen weitere Entwicklungsstufe und schließlich die Demokratie, da sie es nicht glaubhaft machte, eine bessere Staatsform als die Monarchie zu sein.“ S. Schindelmeiser, Geschichte der Baltia, Bd. 2, S. 233. München 2010
  12. Die Völkischen in der Tübinger Studentenschaft
  13. Der Kongreß 1921. In: Deutsche Corpszeitung 38 (1921/22), S. 61
  14. R. Weber, W. Wippermann: Die deutschen Corps im Dritten Reich, S. 120 f.
  15. R. Paschke: In memoriam! Carl Manfred Frommel Bremensiae, Starkenburgiae (1884–1938) in: Einst und Jetzt, Band 1 (1956), S. 109-112.
  16. Deutsche Corpszeitung, 1933/1934, Heft 6, S. 144
  17. vgl. Deutsche Corpszeitung, 1934/1935, Heft 5, S. 137; W. Wippermann, Wer seine Geschichte nicht kennt, S. 90
  18. R. Weber, W. Wippermann: Die deutschen Corps im Dritten Reich, S. 174
  19. G. Neuenhoff: Die Auflösung des HKSCV und VAC 1935, 1968
  20. Zitiert nach H. P. Hümmer: Erlangen – ein frühes Zentrum des NS-Studentenbundes. In: Einst und Jetzt Band 45 (2000), S.177-214 Fußnote 145
  21. Zitiert nach W. Gottwald, S. 13
  22. Zitat aus R. v. Lucius (Hg.): Weiß-Grün-Schwarz-Weiß. Beiträge zur Geschichte der Saxo-Borussia Heidelberg. Band 2, 1934–2008. Heidelberg 2008, S. 13
  23. S. Schindelmeiser: Baltia Königsberg c/a NSDAP (1933/34). Einst und Jetzt, Bd. 11 (1966), S. 69-90.
  24. H. Lammers: Vom Fall Palaiomarchia bis zum Ausschluss des Kösener SC. Bundesarchiv Koblenz, R 128, S. 101
  25. Protokoll des ausserordentlichen Kösener Kongresses 1934
  26. Vgl. z. B. Egbert Weiß: Lusatia kontra NSDStB. Die Auseinandersetzung mit dem NS-Studentenbund Leipzig 1934. In: Einst und Jetzt 17 (1972), S. 145-153
  27. W. Wippermann: Corps und Nationalsozialismus
  28. Die Originalurkunde der Vereinbarungen befindet sich im Archiv von Lusatia
  29. E. Bauer: Eine Rekonstitution des KSCV im Juni 1944. Deutsche Corpszeitung 53. (70.) Jahrg., Nr.2/1953, S. 7
  30. Die treibende Kraft war Otto Klonz, Rechtsanwalt in Köln-Marienburg; Kösener Corpslisten 1960, 62, 969
  31. Jochen Küper: Die Interessengemeinschaft von 1950 als Vorstufe der Erneuerung des HKSCV im Jahre 1951. In: Einst und Jetzt 2 (1957), S. 5-11
  32. H. Scherer: Ein deutscher Seniorenconvent.
  33. R. v. Lucius: Corpsstudenten an der Saale. FAZ, 30. Mai 2009
  34. Corps Flaminea
  35. Vorstellungsverhältnis Selonia Riga
  36. Baltische Studentenverbindungen
  37. Vgl.: Vorstand des Verbandes Alter Corpsstudenten e. V. (VAC) (Hrsg.): Handbuch des Kösener Corpsstudenten, Band II. 6. Auflage, Stamsried 1985 (dort wird die Germania Lausanne unter „mit dem KSCV verbunden durch gegenseitige Mitgliedschaften“ geführt – insges. 43 (1985)).
  38. Deutsche Corpszeitung 40, S. 75
  39. An ihrer Stelle steht heute das Hotel Intercontinental
  40. Berliner Adreßbuch der Alten Corpsstudenten des Kösener SC-Verbandes, XVI. Ausgabe, 1933.
  41. WVaC bei Corpsstudent.de
  42. BYC Aktuell 01/2008, S. 59
  43. vgl. Sven Waskönig: Der Alltag der Berliner Verbindungsstudenten im Dritten Reich am Beispiel der Kösener Corps an der Friedrich-Wilhelms-Universität. In: Christoph Jahr (Hg.): Die Berliner Universität in der NS-Zeit. Bd. 1. Stuttgart 2005, S. 159-178
  44. Berliner Adreßbuch der Alten Corpsstudenten 1933, Berlin 1933, S. 215 ff.
  45. Deutsche Corps-Zeitung
  46. G. G. Winkel: Kösener SC-Kalender. Leipzig 1920
  47. Fritz Nachreiner: Die Kreispolitik. Handbuch des Kösener Corpsstudenten 1953
  48. KCL 1960, 70, 323; 119, 413; 72, 142

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